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0530 - Der Magus von Zypern

0530 - Der Magus von Zypern

Titel: 0530 - Der Magus von Zypern
Autoren: Jason Dark
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auf zwei Punker, die ohne nach links oder rechts zu schauen, die Fahrbahn überquerten.
    Ihre Haare zeigten einmal eine grüne und zum anderen eine rote Farbe. Sie grinsten in unseren Wagen und winkten.
    Ich grinste zurück.
    »Und Jane ist tatsächlich verschwunden«, sagte Suko.
    »Ja.«
    »Glaubst du an eine Entführung wie damals, als sie zum Hexenpolterabend geschafft wurde?«
    »Eine Entführung war das nicht direkt. Außerdem glaube ich in diesem Fall nicht daran.«
    »Okay, was könnte sie dazu bewogen haben, so einfach zu verschwinden? Das tut man nicht ohne Grund…«
    Ich nickte und bog bereits in die Victoria Street ein. »Darüber habe ich auch nachgedacht. Derjenige, der Jane zum Fliehen überredet hat, muß verdammt triftige Gründe gehabt haben.«
    »Und die wären?«
    Ich antwortete mit einer Gegenfrage. »Womit kann man Jane denn aus der Reserve locken?«
    »Da bleibt nicht viel.«
    »Und das wenige?«
    Suko hob die Schultern. Er schaute zu, wie ich den Wagen auf einem kleinen Parkplatz beim Yard abstellte. »Ich warte noch auf eine Antwort, Alter.«
    »Mal langsam, ich muß nachdenken.«
    Erst in der Halle fiel dem Inspektor etwas ein. »Es könnte was mit ihrem Fluch zu tun haben.«
    »Daran habe ich auch gedacht.«
    »Du meinst, John, man hätte Jane damit gelockt? Wer auch immer.«
    »Genau.«
    »Das ist nicht von der Hand zu weisen. Tagsüber mit einem Skelettschädel und nur bei Dunkelheit normal herumzulaufen, daran zerbricht Jane. Sie steht da völlig allein, ohne Hilfe. Sarah Goldwyn kann nichts machen, und wir sind auch immer unterwegs.«
    Suko hob die Schultern. »Sehe ich das falsch?«
    »Überhaupt nicht.«
    »Wenn dem so wäre, John, wer könnte dahinterstecken? Wer außer uns und Jane hat Interesse daran, daß sie wieder normal wird. Mit uns schließe ich die Freunde ein?«
    Ich hob die Schultern. »Du kannst mich prügeln, aber mir fällt kein Name ein.«
    »Mir auch nicht.«
    »Jedenfalls muß es eine mächtige Person sein, von der wir nicht wissen, auf welcher Seite sie steht.«
    Mit diesen Worten betraten Suko und ich das Vorzimmer, wo Glenda Perkins bereits auf uns wartete.
    Ich schloß für einen Moment die Augen, als ich hinter der Schwelle stehenblieb. Es war der Kaffeeduft, den ich wahrnahm.
    Himmel, was hatte ich ihn vermißt. Mir war keine Zeit geblieben, von Glendas Kaffee zu träumen, doch dieses Aroma war kein Traum. Das war Realität.
    Ich öffnete wieder die Augen und hörte Glendas Lachen.
    »Träumst du?« fragte sie dann.
    »Ich habe geträumt, sehe aber jetzt, daß sich der Traum erfüllt hat.« Ich breitete die Arme aus und begrüßte Glenda so, wie es sich gehört. Sie schmiegte ihre Wange an meine. »John, ich freue mich, daß du es geschafft hast.«
    »Ich auch.«
    »Und ich gehe leer aus?«
    »Nein, das gilt doch auch für dich, Suko«, lachte Glenda den Inspektor an. »Toll, daß ihr wieder hier seid.«
    »Und du hast dich verkleidet!«
    Glenda bekam große Augen. »Ich – wieso?«
    »Nun ja, wenn ich mir so dein Haar betrachte, hat es sich verändert. Die Farbe ist zwar geblieben, doch der Zopf war vor unserer Reise noch nicht da.«
    »Er ist künstlich.«
    »Wie auch die rote Schleife?«
    »Ja, sie paßt zu meinem Pullover. Signalrot, die neue Farbe für den Sommer.«
    Sie fand sich auch in der lässigen Bluse wieder, deren schwarzer Stoff mit roten Motiven unterschiedlicher Größe bedruckt war.
    Glenda war mal wieder top.
    Ich wurde dienstlich. »Der Alte hat angerufen. Kannst du sagen, was er will?«
    Glenda hob die Schultern. »Nein, er hat mit mir nicht darüber gesprochen.«
    »Wie ist seine Laune?« fragte ich weiter.
    »Normal.«
    »Also schlecht.«
    »Drei bis vier, würde ich sagen.«
    Ich war zur Bürotür gegangen, öffnete sie und schaute auf den Schreibtisch. Ich beließ es bei einem kurzen Blick, weil ich mich nicht schon am ersten Tag ärgern wollte.
    Suko schaute erst gar nicht hin. Er fragte nur: »Was ist denn?«
    »Akten.«
    »Laß sie verstauben.«
    »Meine ich auch.«
    Glenda lachte. »Ihr werdet sicherlich Zeit haben, sie aufzuarbeiten. Großen Ärger hat es hier nicht gegeben.«
    »Null Problemo, wie Alf sagt.«
    »So ist es.«
    »Sollen wir?« fragte Suko.
    »Ohne Kaffee?« wunderte sich Glenda. Sie stand bereits an der Maschine. »Tee habe ich auch vorbereitet.«
    Gern ließen wir uns breitschlagen. Natürlich wollte Glenda wissen, wie es gewesen war und fragte scheinheilig: »Hattet ihr eigentlich auch Schnee in den
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