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0530 - Der Magus von Zypern

0530 - Der Magus von Zypern

Titel: 0530 - Der Magus von Zypern
Autoren: Jason Dark
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Jane, die davon kaum etwas mitbekam, und schließlich war ich an der Reihe.
    Mir gefiel das nicht. Ich stieß ihn zurück. »Moment mal, Meister. Jane hat die übermenschliche Vorleistung gebraucht. Wo ist dein Versprechen? Wie hältst du es ein?«
    »Ich werde dafür sorgen, daß…«
    »Wann?«
    »Komm mit, bitte. Wir werden ins Tal gehen und über alles weitere reden.«
    Jane Collins war noch zu erschöpft, um allein laufen zu können.
    Suko machte kurzen Prozeß. Er nahm sie hoch und legte sie einfach über seine Schulter. »Wenn du es allein schaffst, sagst du es mir – ja?«
    »Okay!« stöhnte sie.
    Es wurde ein langer Weg, und ich hatte viel Zeit, mir Gedanken zu machen: Bei den Steinhütten warteten die Verbündeten des Magus von Zypern. Als sie sahen, daß ihr großer Meister beide Arme zum Gruß erhob, brachen sie in einen regelrechten Jubelsturm aus. Sie tanzten, sie umarmten sich und ließen auch den Magus nicht aus.
    Jane konnte wieder auf eigenen Beinen stehen. Ich nickte Suko zu.
    Wir beide pickten uns den Magus aus der Mitte seiner feiernden Jünger hervor.
    Ich drückte ihn mit dem Rücken gegen eine Steinhütte. »So, jetzt wirst du dein Versprechen einhalten, mein Freund.«
    »Ja, natürlich.«
    Meine Hand verschwand von seinem Schulterknochen. »Bitte sehr, wir warten.«
    Er lächelte etwas verlegen, und in mir stiegen schlimme Vermutungen hoch.
    Hatte er uns geleimt?
    Ich starrte ihn hart an. »Hör zu, mein Freund! Du willst dich doch nicht drücken?«
    »Nein, nicht…«
    »Dann los!«
    Er hob die Schultern. »Ich kann euch keine Zeit sagen«, gab er kleinlaut zu. »Ich werde die Hüter der Menschen erneut treffen und ihnen von den Problemen berichten. Aber wann das sein wird, das weiß ich auch nicht. Für die Hüter der Menschen spielt Zeit keine Rolle. Das kann morgen sein, übermorgen, aber auch erst in einem Monat…«
    »Oder in zehn Jahren, wie?«
    »Das will ich nicht hoffen!«
    Ich bekam einen roten Kopf vor Wut und wollte mir den Kerl zur Brust nehmen.
    Das merkte auch Jane. Sie kam schnell zu mir. »Laß es, John, bitte«, bat sie.
    Ich lachte sie höhnisch an, hob einen Arm und ließ ihn wieder sinken. »Du bist gut, Mädchen. Da hat dich einer reingelegt, hat mit deinem Schicksal gespielt und du…«
    »Er hat mich nicht reingelegt, John. Er meint es ehrlich.«
    »Woher weißt du das?«
    »Das fühlt man.«
    »Ja, ist gut, fühl du nur weiter. Kommst du wenigstens mit nach London?«
    Sie überlegte noch.
    Da mischte sich der Magus ein. »Fahre ruhig mit ihnen, Jane Collins. Es spielt überhaupt keine Rolle, wo du dich aufhältst, wenn ich die Hüter der Menschen treffe. Irgendwann wirst du erwachen und feststellen, daß du dich nicht mehr verwandelst. Du solltest auch daran denken, daß du hier auf der Insel Zypern immer einen Freund hast, der alles für dich tut.«
    »Ja, Magus, das weiß ich, danke…«
    Ich war zur Seite gegangen und schaute Suko an, der auch etwas betreten aus der Wäsche blickte.
    »Eigentlich, Suko, hätten wir uns die Reise sparen können – oder nicht?«
    »Ich weiß nicht, John. Ich jedenfalls bin froh, daß Jane sich wieder gefangen hat. Wie die das Skelett erledigte, das war schon eine Meisterleistung.«
    Ich widersprach meinem Freund nicht, dachte aber daran, daß ein langer Rückweg vor uns lag. Diesmal ohne Wagen und ohne einen Mann namens Line Dorchester, den Selim Kale leider auf dem Gewissen hatte…
    Eines durfte ich auch nicht vergessen. Für Jane Collins bestand wieder Hoffnung…
    ENDE
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