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0530 - Der Magus von Zypern

0530 - Der Magus von Zypern

Titel: 0530 - Der Magus von Zypern
Autoren: Jason Dark
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Rändern.
    Sie »brannten« und wurden etwas durchsichtig, so daß Fresenius genau erkennen konnte, daß dieses rote Skelett hinter ihnen stand und beide Hände auf die Steine gelegt hatte.
    Zum erstenmal wurde Fresenius bewußt, welch eine Macht in diesem Körper steckte. Das Skelett schaffte es tatsächlich, die Natur zu beeinflussen, und wer konnte dies schon begreifen?
    Was sollte er tun?
    Laufen, flüchten, nur weg von diesem unheimlichen Vorgang!
    Fresenius überlegte nicht mehr lange. Er stürmte vor und glaubte, schnell zu sein.
    Es war ein Irrtum.
    Der Deutsche konnte nur noch entsetzt die Augen aufreißen, als er sah, was geschah.
    Beide Steine rollten oder schwebten ihm entgegen. Zwei gewaltige Kugeln, die Böses wollten und auch töten konnten.
    Er »umarmte« sie!
    Eine unfreiwillige Tat, weil er in einer Reflexbewegung die Arme ausgestreckt hatte.
    Der Kontakt war da.
    Die Berührung mit dem magischen Feuer!
    Fresenius kam nicht einmal mehr dazu, einen Schrei auszustoßen.
    Plötzlich war alles anders. Das Skelett hatte die beiden Steine in seinem Sinne verändert, so daß es ihnen gelang, Leben zu zerstören.
    Fresenius, der Mann aus Deutschland, dem der Magus von Zypern den Weg zur Erkenntnis hatte zeigen wollen, verging. Die beiden glühenden Steine wirkten wie zwei gewaltige Pressen, in die er geriet. Sie wuchsen zusammen, aus zwei machten sie eins, und der Mensch geriet dazwischen.
    Er verbrannte nicht, er verglaste und wurde gleichzeitig Bestandteil dieser Steine.
    Aber auch sie folgten den Gesetzen der Physik. Auf der bergab führenden Strecke konnten sie sich nicht mehr halten und rollten mit tanzenden, springenden und hüpfenden Bewegungen wie zwei strahlende und todbringende Kometen dem Tal entgegen, wo auch die Hütten der Menschen standen…
    ***
    Vor ihr stand eine Schale mit Wasser. Sie selbst lag auf einem Kissen und schaute gegen die kegelförmig zulaufende Decke, auf der sich der flackernde Lichtkreis der Kerze abmalte.
    Jane Collins konnte nicht sagen, daß sie sich unwohl fühlte, fremd war ihr die Umgebung allemal.
    Sie hatte die ungewöhnliche Reise gut überstanden, war sicher in Zypern eingetroffen und von den Jüngern des Magus mit großem Respekt begrüßt worden.
    Zuerst hatte sich die ehemalige Hexe ein wenig verlassen gefühlt, bis ihr der Magus in seiner körperlichen Gestalt erschienen war und sie gespürt hatte, daß er eine positive Ausstrahlung besaß.
    Er hatte sie an die Hand genommen wie ein kleines Kind, ihr alles gezeigt und sie zu der Hütte geführt, die ihr allein zustand, denn dies war ein Privileg.
    Er hatte ihr aber auch die gewaltigen Türme gezeigt und ihr erklärt, daß sich dort, in einem Sarg liegend, jemand befand, der ihnen sehr gefährlich werden konnte.
    Natürlich hatte Jane nachgefragt, doch keine konkrete Antwort bekommen. Sie war auf später vertröstet worden.
    Die Nacht schien kein Ende nehmen zu wollen. Obwohl sie knapp eine Stunde in der Hütte aushielt, kam es ihr mehr als doppelt so lang vor. Noch besaß sie ihr normales Gesicht, aber das würde sich bald ändern. Sie nahm sich auch vor, den Magus noch einmal auf sein Versprechen anzusprechen, sie von diesem unheimlichen Fluch zu erlösen.
    Seit ihrer Ankunft war das Feuer immer kleiner geworden, als wollte es sich verabschieden.
    Nachtruhe breitete sich aus.
    Hin und wieder vernahm Jane die Geräusche von Schritten.
    Anhand dieser Laute hatte sie herausgefunden, daß Wächter um die kleine Ansammlung der Steinhütten patrouillierten.
    Man rechnete mit einer Gefahr. Die Menschen hier hatten ihren Frieden finden wollen, aber die Schwarze Magie war eben überall präsent. Es gab keinen Platz auf der Erde, der für sie unerreichbar gewesen wäre.
    Die Rückenlage wurde ihr allmählich unbequem. Sie drehte sich auf die rechte Seite und nahm danach eine halb liegende und halb sitzende Stellung ein. So konnte Jane auf den Eingang schauen, der von keiner Tür geschlossen wurde.
    Es gab wohl einen Vorhang aus Sackleinen, aber auch der war zurückgezogen.
    Hin und wieder fand ein Windstoß seinen Weg durch den offenen Eingang. Er spielte mit der Flamme, ließ sie tanzen, kreisen und drückte sie auch mal tiefer, ohne sie allerdings zu löschen, als wüßte er genau, daß dieses kleine Feuer ein Hoffnungsfunke war.
    Jane dachte natürlich an das, was sie zurückgelassen hatte. Lady Sarah gegenüber kam sie sich vor wie eine Verräterin. Damals, als man sie zum Hexenpolterabend holte, waren ähnliche
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