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053 - Manitous Fluch

053 - Manitous Fluch

Titel: 053 - Manitous Fluch
Autoren: A.F.Morland
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unsicher. »Unsere Seele… verläßt den Körper, wenn wir sterben, und… und begibt sich ins Jenseits, wo sie weiterlebt. Der Körper aber bleibt zurück, wird begraben und zerfällt zu Staub, nicht wahr?«
    Pater Severin nickte. »So ist es.«
    »Gibt es Körper, die diesem Verfall entgehen, Pater? Was halten Sie von… äh… Vampiren und Zombies? Ich meine… gibt es die wirklich? Ich hielt sie bisher nur für Figuren in gruseligen Geschichten, doch heute vertraute mir mein Vater ein Geheimnis an, das so ungeheuerlich ist, daß es mir sehr schwerfällt, es als Tatsache zu akzeptieren.«
    »Die finsteren Mächte kennen Tricks, mit denen sie den Tod gewissermaßen überlisten. Uralte Magien bewirken manchmal Unvorstellbares. Leider ist der Tod nicht immer das Ende für die Existenz eines menschlichen Wesens.«
    »Dann sind diese Untoten keine Erfindung?«
    »Es gibt sie überall auf der Welt.«
    »Was meinen Sie? Sind es viele?«
    »Nein, zum Glück nicht. Aber wir müssen uns vor diesen schwarzen Dienern vorsehen, denn es ist ihnen möglich, den Keim des Bösen weiterzugeben. Das Opfer eines Vampirs zum Beispiel wird selbst zum Blutsauger, und ähnlich verhält es sich bei Zombies.«
    »Man muß diese Monster vernichten, wo immer man auf sie stößt, hab' ich recht?«
    »Nun, das ist nicht so leicht, wie Sie vielleicht denken. Erstens bringt dafür nicht jedermann den erforderlichen Mut auf, und zweitens richtet man mit gewöhnlichen Waffen gegen diese Unholde kaum etwas aus. Einem Vampir muß man einen Eichenpflock ins Herz schlagen. Auch fließendes Wasser oder geweihtes Silber verträgt er nicht…«
    »Wie erledigt man einen Zombie?«
    »Am einfachsten, indem man sein Gehirn zerstört.«
    »Womit?«
    »Bei Zombies ist in diesem Fall die Art der Waffe egal.«
    »Hm«, machte Gordon McGuire und massierte nachdenklich sein Kinn. »Aha.«
    »Haben Sie etwa vor, gegen einen Zombie zu kämpfen?« fragte Pater Severin.
    »Das hat mein Vater bereits im Jahr 1922 getan«, sagte McGuire leise. »Stellen Sie sich das vor, Pater. Er und drei Freunde griffen vor so langer Zeit einen Zombie an, und erwähnten die Tat all die Jahre mit keiner Silbe.«
    Pater Severin wollte mehr von dieser Geschichte hören, doch Gordon McGuire geizte mit Informationen. »Der Grund, weshalb ich heute hier bin, ist folgender, Pater: Es gelang meinem Vater damals nicht, den Zombie mit Hilfe seiner Freunde zu vernichten. Yazzingha lebt noch in dieser Höhle, und ich habe mich entschlossen, für meinen Vater zu vollenden, was diese vier jungen Männer 1922 in Angriff genommen haben.«
    Der Priester schüttelte langsam den Kopf. »Davon würde ich an Ihrer Stelle die Finger lassen.«
    »Vater soll mit dem Wissen sterben, daß es den roten Zombie nicht mehr gibt, daß sein Sohn ihn zur Strecke gebracht hat.«
    »Ihre Einstellung ehrt Sie, aber ich muß Ihnen dringend von so einem waghalsigen Vorhaben abraten.«
    »Ich möchte, daß Sie mich segnen, Pater Severin.«
    »Sie dürfen Ihr Leben nicht so leichtsinnig aufs Spiel setzen. Sagen Sie mir, wo sich diese Höhle befindet, und ich sorge dafür, daß sich Männer des untoten Schamanen annehmen, die von diesen Dingen etwas verstehen.«
    Gordon McGuire lehnte ab. »Ihren Segen, Pater. Ich habe nicht viel Zeit.«
    ***
    Ich schüttelte den Lederbecher und ließ die Pokerwürfel auf den Tisch rollen. Mr. Silver führte, aber sein Vorsprung war nicht allzu groß.
    »Fünf Asse!« rief ich lachend aus. »Das muß mir erst mal jemand nachmachen.«
    »Glücksritter«, sagte der Ex-Dämon und sammelte die Würfel ein, während ich das Ergebnis des Wurfs in die Liste eintrug.
    Bis jetzt hatte der Hüne mit den Silberhaaren noch nicht gemogelt, aber von nun an würde ich ihm auf die Finger sehen müssen, denn Mr. Silver konnte vieles, nur nicht verlieren. Sobald sich eine Niederlage für ihn abzeichnete, half er dem Glück ein bißchen nach.
    Nun war er am Schütteln, und dann stürzte er den Becher um und stellte ihn verkehrt auf den Tisch. Ohne nachzusehen, was ihm der Zufall beschert hatte, sagte er: »Auch fünf Asse!«
    »Glaube ich nicht.«
    »Ich nehme Wetten an.«
    Ich hob den Becher und sah kein einziges As. Der Ex-Dämon hatte geblufft. Als sein Vorsprung in der weiteren Folge aber mehr und mehr zusammenschmolz, sah ich, wie es in den perlmuttfarbenen Augen meines Freundes unwillig funkelte, und von diesem Moment an purzelten die Würfel immer so, daß er damit zufrieden sein konnte.
    Als er für
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