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053 - Der Gast aus dem Totenreich

053 - Der Gast aus dem Totenreich

Titel: 053 - Der Gast aus dem Totenreich
Autoren: Dämonenkiller
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wir denn, Dorian?«, wollte Caterina wissen.
    »Unter einem römischen Amphitheater an der Via Monte Mario. Wir stecken mitten in einem Labyrinth.«
    »Komisch«, entgegnete die Blondine, »ich wusste gar nicht, dass es in dieser Gegend ein Amphitheater gibt – geschweige denn ein Labyrinth.«
    »Wie kommen wir hinaus?«, fragte Antonia mit bebender Stimme.
    Dorian zog die gnostische Gemme aus der Tasche. »Ich habe die kleinen Kettenglieder auf dem Weg verstreut. Ich hoffe, dass sie uns helfen werden.«
    »Aber ohne Licht …«
    »Keine Sorge.« Er streckte die Hand mit der Gemme aus und führte die Mädchen. Ungefähr fünfzig Meter weit ging es geradeaus, dann verspürten sie einen feinen Luftzug. Er war das Zeichen dafür, dass sie einen Querstollen erreicht hatten. Dorian musste entscheiden, wohin sie sich wandten. Er hob sein Amulett. Da ertönte ein silbriges Klingeln. Er hatte genau gehört, aus welcher Richtung es kam. Rasch zog er die Mädchen mit sich und bog nach links ab. Auf diese Weise streiften sie rund eine Viertelstunde lang durch das Labyrinth. Immer, wenn er das silbrige Klingeln hörte, wusste Dorian, dass sie ein weiteres Glied seiner Kette gefunden hatten.
    Plötzlich bemerkten sie rechter Hand ein blaues Licht. Es schien in unendlicher Ferne zu sein, glomm aber so intensiv, dass die Mädchen unwillkürlich stehen blieben.
    »Kommt!«, sagte Dorian. »Das ist nicht der richtige Weg.«
    »Ich will hin. Vielleicht liegt dort der Ausgang«, meinte Antonia.
    Caterina war unschlüssig. Sie drängte sich gegen den Dämonenkiller, und dieser versetzte in warnendem Tonfall: »Antonia, bleibe bei uns! Es ist eine Falle der Hexen. Sei vernünftig!«
    Sie hörte nicht darauf, sondern riss sich los. Und ehe Caterina oder Dorian sie zurückhalten konnten, rannte sie durch einen Seitengang auf das verführerisch glitzernde Licht zu. Ihre nackten Fußsohlen verursachten patschende Geräusche auf dem steinigen Untergrund.
    Dorian lief ihr nach, Caterina folgte. Er beeilte sich, denn er ahnte, dass dieses Zwischenspiel tödlich für das blasse Mädchen ausgehen konnte. Die Hexen versuchten, sie zu locken.
    Das blaue Licht rückte näher. Antonia stieß begeisterte Laute aus. Sie lief etwa zehn Meter vor dem Dämonenkiller, aber er schaffte es kaum, den Abstand zu verringern.
    Dann erreichten sie das Licht, und Antonia blieb kurz stehen. Entsetzt beobachtete Dorian, wie sie lächelnd darauf zuging. Das rätselhafte blaue Licht flackerte in einer Felsnische, und in der Nische saß mit kerzengeradem Rückgrat ein Skelett. Die Farbe der Knochen war gelblich, im Schädel klaffte ein faustgroßes Loch.
    Antonia strebte auf die Erscheinung zu. Wieder war sie wie hypnotisiert. Sie schritt geradewegs in ihr Verderben.
    Dorian bekam sie am Ärmel ihres weißen Leichenhemdes zu fassen. Er riss sie mit aller Macht zurück.
    Sie drehte sich um, stürzte gegen seine Brust und klammerte sich plötzlich weinend an ihm fest. »Um Himmels willen, Dorian – was haben Sie denn mit mir vor?«
    Er deutete auf den Platz zwischen ihnen und der grausigen Nische. Dort klaffte ein Loch. Er blickte hinab in gähnende Tiefe. Wie weit es nach unten ging, konnte man nur schätzen.
    »Du wärst in dein Grab gefallen«, sagte Caterina erschüttert. »Antonia, lass uns weitergehen und nur noch auf Dorians Anweisungen hören!«
    Sie kehrten zu dem Punkt des Labyrinths zurück, von dem aus sie das blaue Licht gesehen hatten, und folgten wieder den Kettengliedern. Als sie einige Zeit unterwegs waren, vernahmen sie hinter sich Lärm. Etwas näherte sich mit Poltern und Kreischen.
    »Das sind die Hexen«, sagte Caterina. »Wenn sie uns erwischen, zerfleischen sie uns.«
    »Ich habe solche Angst«, sagte Antonia und verkrampfte ihre Finger um Dorians Hand.
    »Sie dürfen uns nicht kriegen.«
    Dorian schritt schneller aus.

    Das Feuer breitete sich in der Teufelskirche aus. Die magische Flüssigkeit, die überall verschüttet war, stellte eine vorzügliche Nahrung für die Flammen dar. Es war nicht lange her, seit der Dämonenkiller mit den Mädchen den schrecklichen Raum verlassen hatte. Die Hexen liefen verwirrt und ängstlich herum und suchten nach einem Ausweg.
    Laura Bertini kämpfte mit dem Untoten, der ihr Gemahl war. Sie hieb mit dem Richtschwert auf ihn ein. Zwei Knochen hatte sie ihm bereits zerschlagen, aber er stand weiter aufrecht und versuchte, sie zu packen.
    Die zwölf schwarz gekleideten Weiber drängten sich zu einer Gruppe
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