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0525 - Planet der Verräter

0525 - Planet der Verräter

Titel: 0525 - Planet der Verräter
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Druckmittel einsetzen: »Wenn wir zur Aussage gezwungen werden, beenden wir unsere körperliche Existenz.« Ob diese Drohung wirklich ihren Zweck erfüllen würde, war zwar fraglich, aber die ›Eternalen‹ hatten es so beschlossen, als sie sich Ted Ewigk unterordneten. Die Bezeichnung ging auf seinen Tarnnamen ›Teodore Eternale‹ zurück, den er geführt hatte, als er schon nicht mehr ERHABENER war und von seinem Nachfolger, der unbekannten Sara Moon, gejagt wurde. Die Eternalen selbst wußten auch nicht, daß Sara Moon den Thron übernehmen wollte; sie trat vorsichtshalber wieder unter ihrer Maske und mit der Hilfe ihres Stimmverzerrers auf, wie damals, als sie regierte. Denn die Ewigen würden niemals akzeptieren, daß ein Bastard wie sie die Macht übernahm. Deshalb stand Ted Ewigk offiziell im Vordergrund der Widerstandsbewegung.
    »Du denkst, es ist ein Abschied für immer«, sagte Sara. »Aber das ist es nicht. Es ist der Beginn einer neuen Ära.«
    »Hast du es in der Zukunft gesehen?« fragte Merlin; in seinen Augen entstand kurzzeitig ein lauernder Glanz. Sara schüttelte den Kopf. »So weit voraus reicht mein Zeitauge nicht, das solltest du wissen«, widersprach sie. Das Zeitauge ersetzte ihren Bauchnabel; mit ihm konnte sie für eine kurze Spanne in die Zukunft sehen, wobei beachtet werden mußte, daß die Zukunft nicht bis ins letzte Detail festgelegt war, sondern durch in der Gegenwart fallende Entscheidungen jederzeit beeinflußt und verändert werden konnte. Saras Zeitauge war ein Relikt des Psychoprogramms CRAAHN; das hatte nicht so funktioniert, wie es sollte, und seine dadurch überschüssig gewordene Energie hatte das Zeitauge geschaffen - ohne Möglichkeit der Einflußnahme auf Sara Moon, wie CRAAHN es eigentlich hätte tun sollen.
    Magie war mutiert.
    »Ich kenne Eysenbeiß«, sagte Sara. »Ich kenne ihn nur zu gut, ich habe ihn erlebt und studieren können, als ich in der Hölle Asyl suchte, während er der Berater des Teufels war. Weil sie erfuhren, daß er mit mir, also mit der DYNASTIE DER EWIGEN, paktierte, haben die Dämonenfürsten ihn doch damals erst hingerichtet! Daß seine schwarze Seele den Tod seines Körpers überlebte und jetzt als Dybbuk im Körper des Ewigen Yared Salem als ERHABENER agiert, hat damals niemand ahnen können…«
    »Dennoch gefällt mir nicht, was du tust, Sara«, erwiderte Merlin. »Ich hoffte, dich länger als meine Tochter erleben zu dürfen. Aber als ERHABENER wirst du nicht zu mir nach Caermardhin kommen können. Auch wenn du für die Kräfte des Lichtes arbeitest, mußt du nominell meine Feindin sein - so lange, bis du die gesamte Dynastie absolut im Griff hast.«
    »Wer weiß«, lächelte Sara zuversichtlich. »Das kann schneller geschehen, als du denkst. Ich gehe heute unter ganz anderen Voraussetzungen an diese Aufgabe als einst.«
    »Ted Ewigk hat es auch versucht, und er scheiterte - nicht nur an dir.«
    Sie erinnerte sich; sie war unter dem Einfluß von CRAAHN seine Todfeindin gewesen. »Ted Ewigk stand nie völlig hinter der Sache«, widersprach sie ihrem Vater. »Er wollte nie der ERHABENE sein und war doch dazu gezwungen, dieses Amt zu übernehmen. Eine denkbar schlechte Ausgangsposition. Ich aber will die Macht, ich bin entsprechend motiviert. Das ist etwas ganz anderes.«
    Merlin nickte.
    »Ich weiß«, sagte er leise.
    »Du traust mir noch immer nicht? Du glaubst nicht an meine wirkliche Abkehr von der Dunklen Seite der Macht?«
    »Das ist es nicht«, erwiderte Merlin. »Ich will dich nur nicht verlieren. Nicht jetzt…«
    jetzt, wo ich dich brauche, klang es unausgesprochen. Merlin war schwach geworden. Das Fiasko des Zeitparadoxons um die Erhaltung des Silbermondes hatte ihn seelisch niedergeschmettert; der große Merlin ertrug es nicht, einen so universumerschütternden Fehler begangen zu haben. [3]
    Inzwischen war genug Zeit vergangen, daß er sich von dem Schock erholen konnte, aber tief in ihm fraß es immer noch. Der uralte, mächtige Zauberer war innerlich verunsichert und ausgebrannt.
    Und jetzt ging Sara Moon, seine Tochter, von ihm. Das einzige Wesen, an das er sich anlehnen konnte.
    »Du wirst sehen«, sagte sie. »Alles wendet sich um Guten.«
    Sie umarmte und küßte ihn. Dann trat der alte Mann einen Schritt zurück und hob die Hände.
    »Die Macht des Lichtes möge mit dir sein und der Wächter der Schicksalswaage deinen Erfolg befürworten«, sagte er.
    »Ich danke dir für deinen Segen, Vater«, erwiderte die Druidin und
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