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0525 - Planet der Verräter

0525 - Planet der Verräter

Titel: 0525 - Planet der Verräter
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Erschöpfungsgrenze landest, und außerdem…«
    Zamorra grinste. »Vielleicht ist Ted auch erst vor ein paar Stunden geflogen…«
    »Und außerdem«, fuhr Nicole fort, »du willst doch wohl nicht etwa mit einer zweiten ›Hornisse‹ dieser verschwundenen folgen ?«
    Zamorra schmunzelte.
    »Wenn wir Ted helfen wollen, müssen wir wissen, wo wir ihn finden können. Wenn wir ihn finden wollen, müssen wir seinen Weg verfolgen. Es wird uns also nicht sehr viel anderes übrigbleiben, schätze ich mal.«
    »Und wie stellst du dir das vor?«
    Zamorra lächelte. »Ich denke, daß Pascal Lafitte uns helfen kann.«
    Nicole schüttelte den Kopf.
    »Jetzt muß ich wohl wirklich glauben, daß du spinnst, Chef«, sagte sie.
    Zamorra grinste wieder. »Abwarten und Tee trinken - und Computer hacken«, murmelte er zuversichtlich.
    ***
    Pascal Lafitte war nach Feierabend mit Nicole nach Rom herübergekommen. Er fühlte sich im Arsenal nicht sonderlich wohl. Zum einen war es die staubige, morbide Atmosphäre, die trotz der klaren, bläulichen Helligkeit vorherrschte; eigentlich fehlten nur noch gewaltige Spinnennetze, die wie Schleier in der Luft hingen. Zum anderen waren die hier gelagerten Gegenstände Relikte einer unfaßbaren, mächtigen Zivilisation, die einst mehr Planeten im Universum beherrscht hatte, als es Städte auf der Erde gab. Und zum dritten: der eigentliche Hausherr war nicht anwesend, so daß Pascal sich halbwegs wie ein Einbrecher fühlte, auch wenn Carlottas und Zamorras Präsenz seine Anwesenheit legalisierten. Pascal fühlte sich hier unsagbar fremd.
    »Und was soll ich jetzt hier?« erkundigte er sich.
    Zamorra deutete auf die parkenden ›Hornissen‹. Bei einem der zylindrischen Flugkörer klappte er die Einstiegluke hoch. »Ich habe da eine vage Idee, Pascal. Du kennst dich doch mit Computern aus, und zwar wesentlich besser als Nicole und ich zusammen. Kommst du mit dem Ding hier zurecht?«
    Pascal beugte sich über den Pilotensitz und betrachtete die Instrumente. »Was, bitte, soll das sein, Zamorra? Ein Computer? Ich schätze, das muß man dem Ding erst sagen.«
    »Dann sag’s ihm. Kannst du dir vorstellen, das Gerät in Betrieb zu nehmen?«
    Pascal Lafitte seufzte. »Ich weiß es nicht. Allgemein gesagt: ja. Es gibt grundsätzliche Dinge, in denen sich alle Computer ähneln, und daran sind sicher auch die Ewigen nicht vorbeigekommen. Doch wenn es klappt, was dann? Soll ich mit dem Gerät etwa eine Runde um den nächsten Häuserblock fliegen, oder wie stellst du dir das vor?«
    »Nein, ich möchte wissen, ob diese ›Hornissen‹ miteinander in Datenverbindung stehen oder gestanden haben.«
    Pascal tippte sich an die Stirn. »Das können sie nicht. Du selbst erzählst mir immer wieder, wie rückständig die Computertechnologie der Ewigen ist. So was können höchstens unsere Rechner, aber nicht dieser steinzeitliche Schrott, den die Ewigen vor tausend Jahren zusammengelötet haben. Außerdem müßten sie dann permanent in Stand-by-Ve rbindung stehen. Weißt du, was das über tausend Jahre an Strom kostet? So lange hält keine Batterie durch, nicht mal, wenn sie ständig nachgeladen wird. Vergiß es.«
    »Versuch’s trotzdem - bitte.«
    Pascal zog die Brauen hoch. »Na schön, wenn du dir etwas davon versprichst… mal sehen. Aber du mußt mir dabei helfen.«
    Zamorra nickte.
    Der junge Mann, der momentan bei einer Firma in Lyon arbeitete, Computerspiele entwickelt? und die Programme dafür schrieb, kletterte in die ›Hornisse‹. »Hoffentlich startet das Ding jetzt nicht. Ich habe keine Lust, mit Lichtgeschwindigkeit vor die Wand zu krachen.«
    »Die Ewigen fliegen schneller als das Licht«, grinste Zamorra.
    »Und wie kommen sie aus diesem Keller ’raus?« - »Ich will’s nicht wissen. Was ist das hier?«
    »Energie ein.«
    Pascal berührte die Sensorfläche. Vor ihm leuchteten Anzeigen auf. Ein buntes Farbenspiel flackerte über die Konsole hinweg. Dreidimensionale Lichtfelder bauten sich auf. Pascal pfiff durch die Zähne. »He, um dieses Mäusekino zu projizieren, braucht man aber schon mehr als nur einen Taschenrechner, der Prozentrechnung und Wurzelautomatik beherrscht!«
    »Kommst du klar?«
    Pascal verzog das Gesicht. »Wenn du jetzt die Klappe hältst und nur Auskunft gibst, wenn ich dich was frage.« Er konzentrierte sich auf die Anzeigen, versuchte ihre Systematik zu ergründen. Seine Hände schwebten über den Sensorflächen. Minutenlang dachte er nach. Dann berührte er ein paar der
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