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0525 - Planet der Verräter

0525 - Planet der Verräter

Titel: 0525 - Planet der Verräter
Autoren: Werner Kurt Giesa
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großen Sorgen. Wir werden schon verhindern, daß Ted etwas passiert. Außerdem kann er sehr gut auf sich selbst aufpassen.«
    »Er geht immer wieder unnötige Risiken ein. Als Reporter sowieso, obgleich er das gar nicht mehr nötig hätte, und jetzt…«
    Zamorra nickte ihr zu.
    »Wir kümmern uns darum. Und zwar sofort - gleich nach dem Frühstück.«
    ***
    Vom Château Montagne im Loire-Tal zu Ted Ewigks Villa am Stadtrand von Rom waren es nur ein paar hundert Meter Weg. Hinab in die Kellergewölbe, die bis tief in den Fels unter dem Château reichten, bis zu den Regenbogenblumen. Diese Zauberblumen, die in einer künstlich erhellten Kaverne blühten, sorgten dafür, daß die Menschen kraft ihres Willens und ihrer Vorstellungskraft nach Rom gelangten, wo es in Ted Ewigks Keller ebenfalls so eine kleine Regenbogenblum enkolonie gab. Auf diesem schnellen Weg war Carlotta auch ins Château gekommen, nachdem Ted Ewigk sie allein zurückgelassen hatte.
    Neuerdings empfand Zamorra allerdings beim Benutzen der Regenbogenblumen ein leichtes Unbehagen. Vor ein paar Wochen hatten Nicole und er aufs Geratewohl versucht, neue Welten zu erreichen. Das war ihnen auf die gedankliche Fantasievorstellung hin auch gelungen, aber sie waren mitten in den Befreiungskampf der Bewohner einer Welt geraten, die - ausgerechnet!
    - von den Ewigen unterjocht wurden! Sie hatten es geschafft, heil davonzukommen, wenn auch unter Verlust eines ihrer beiden Dhyarra-Kristalle, und sich zur Erde zurückzuziehen, aber Zamorra hatte dabei den Eindruck empfunden, als sei ein Unsichtbarer ihnen durch die Regenbogenblume gefolgt. Dann aber hatte es keine Anzeichen mehr dafür gegeben, daß dieser Unsichtbare sich im Château Montagne aufhielt. Entweder war es also eine Täuschung gewesen, oder der Unsichtbare, mit dem sie sich schon in der Welt der Thars herumgeschlagen hatten, war wieder zurückgekehrt -oder er hatte das Château verlassen und spukte jetzt irgendwo auf der Erde herum. Da aber in den vergangenen Wochen nichts Bedrohliches mehr geschehen war, das auf die Anwesenheit eines Unsichtbaren hindeutete, hatten Zamorra und Nicole dieses Erlebnis und ihren Verdacht allmählich verdrängt. [4]
    Carlotta wirkte daraufhin etwas enttäuscht; vielleicht hatte sie sich für den Anfang der Aktion mehr erhofft. Aber es war selbst ihr klar, daß Zamorra sich erst einmal orientieren mußte. Niemand wußte, wo Ted und Sara zuschlagen würden. Sie hatten nichts verraten, um nicht selbst durch einen dummen Zufall ungewollt verraten zu werden. Und auch Gryf war nicht in die letzten Details des Plans eingeweiht gewesen - allein, weil er ausgestiegen war. Wenn die beiden anderen klug waren, hatten sie daraufhin ihre bisherigen Planungen verändert. Nicht, weil Gryf hätte mißtraut werden müssen, sondern um des totalen Überraschungseffektes wegen.
    Es gab noch einen Grund, aus dem Zamorra abwartete. Dieser Grund hieß Shado. Der Australier hatte gestern angerufen und seinen Besuch angekündigt. Als die Tür zum Frühstücksraum so überraschend aufgestoßen wurde und Carlotta eintrat, hatte Zamorra in der ersten Schrecksekunde angenommen, Shado sei bereits eingetroffen. Aber mittlerweile hatte sich herausgestellt, daß Shados Flugzeug erst heute in Lyon landen würde; er hatte vor einer halben Stunde angerufen, und Zamorra hatte daraufhin Raffael Bois mit einem Auto losgeschickt, den Aborigine vom Flughafen Lyon abzuholen.
    Zamorra fragte sich, was Shado wollte. Auf den Grund seines Besuchs war der Australier nicht eingegangen; er hatte nur angedeutet, daß es sehr wichtig sei, und gefragt, ob Zamorra ihm ein Hotelzimmer beschaffen könne. Daß er im Château Aufnahme fand, war indessen selbstverständlich.
    »Wie soll diese Bestandsaufnahme aussehen?« fragte Carlotta. »Soweit ich weiß, hat er keine Unterlagen über die Pläne im Haus deponiert, und ich glaube auch nicht, daß du seinen Safe knacken möchtest, wenn es trotzdem so wäre.«
    Zamorra schmunzelte. »Ich würde dich höchstens um den Schlüssel oder die Zahlenkombination bitten. Aber beides ist ja nicht in deinem Besitz.«
    »Neuerdings schon.«
    »Wie auch immer - mich interessiert das Arsenal.«
    Auch Nicole hob überrascht die Brauen. »Wie das?«
    Zamorra grinste. »Mal sehen, was im Inventarverzeichnis als ›entnommen‹ ausgetragen wurde, nicht wahr? Vielleicht können wir daraus Rückschlüsse ziehen.«
    »Recht dürftig…« kritisierte Nicole.
    »Weiß ich selbst. Aber alles andere ist
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