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0524 - Die Welt der Ewigen

0524 - Die Welt der Ewigen

Titel: 0524 - Die Welt der Ewigen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dem zufrieden sein, was er erreicht hatte.
    Jetzt, da die Entscheidung gefallen war, berührte ihn nicht einmal, daß die Zahl der Ewigen allmählich immer mehr abnahm. Zu viele gingen hinüber oder wurden von Feinden hinübergeschickt. Es gab zu wenig Nachwuchs. Daher auch der immer massivere Einsatz von Robotern. Anders ließen sich die besetzen Welten kaum noch kontrollieren. Es war wie vor tausend Jahren, als die Ewigen sich aus der Galaxis zurückzogen, um erst jetzt wieder vorzudringen. Aber das damalige Problem schien dasselbe wie heute zu sein…
    In einigen Tagen würde es wieder etliche Ewige weniger geben. Vielleicht hatten sie als Volk schon zu lange existiert. Vielleicht mußten sie aussterben, weil die Entwicklung des Universums in den Jahrmillionen an ihnen vorbeigegangen war.
    Es spielte keine Rolle mehr. Alles war unwichtig geworden.
    ***
    Die Bestie starb. Mit ihrem kurzen Speer hatte Sira Te Zui den richtigen Punkt im Rachen des Ungeheuers gefunden. Die Tentakel zuckten noch einige Male gierig und bedrohlich durch die Luft, aber das Monstrum war bereits tot. Er sank in die grauen Fluten zurück. Sira, auf dem künstlichen Felsen zusammengesunken, versuchte nach der verströmenden Lebenskraft des Monsters zu greifen und einen Teil davon in sich selbst zu transferieren. Sie bekam sogar etwas davon mit - aber der Aufwand, der sie fast an den Rand der Bewußtlosigkeit brachte, war enorm. Sie mußte erst sehr viel eigene Energie investieren, um etwas für sich zu gewinnen…
    Als nächstes ließ sie einen Teil des Felsens verschwinden, verkleinerte ihn. Sie brauchte jetzt ja nur noch Platz für sich selbst, nicht für die Personen, die im Schweber gewesen waren. Dessen Überreste waren längst brodelnd und zischend versunken, nichts deutete mehr auf die Katastrophe hin, die hier stattgefunden hatte.
    Daß das Monster nicht mehr kontrolliert werden mußte, erleichterte Sira ebenfalls. Sie atmete tief durch, versuchte neue Kraftreserven zu schöpfen. Sie wußte, daß sie hier nicht bleiben konnte. Es gab andere dieser Ungeheuer. Zuerst würden sie sich auf die tote Bestie stürzen - und dann der Blutspur bis zur Oberfläche folgen, um Sira zu finden.
    Endlich gelang es ihr, genug Energie zu mobilisieren, daß es für ihren eigenen Teleport reichte.
    Sie kehrte zu Roca El Nar und den anderen zurück.
    ***
    Der Beobachter griff nicht ein. Aber er konnte mittlerweile schon fast davon ausgehen, daß die Fremden Ewige waren, denn von den Eingeborenen schlug ihnen Feindschaft entgegen. Den halbherzig erscheinenden Beteuerungen eines der Fremden, nichts mit den Ewigen zu tun zu haben, glaubte der Beobachter nicht.
    Er war entschlossen, sie vom Ergebnis seiner Beobachtungen zu unterrichten. Es war an der Zeit, daß sie die Sache zum Ende brachten.
    ***
    Nicole und die fremde Gestalt stürzten zu Boden. Nicole registrierte, daß sie es mit einer Frau zu tun hatte, die einen kurzen Speer in der Hand hielt. Noch ehe ihr klar wurde was sie tat, hatte sie der Frau die Waffe bereits entrissen, herumgedreht und brachte ihre aus dem Nichts erschienene Kontrahentin mit drei instinktiv ausgeführten Judo-Griffen in Rückenlage unter sich. Sie setzte der Rothaarigen die Speerspitze an die Kehle.
    »Hört auf!« schrie sie. »Hört sofort auf, oder diese hier stirbt!«
    Natürlich verstand niemand ihre Worte - aber der Ton machte die Musik, begleitet vom Bild. Die Rothaarigen erstarrten in ihren Bewegungen. Zamorra hatte es endlich geschafft, sich halb aufzurichten, seine Gegner abzuschütteln und das Messer des Rothaarigen an sich zu reißen, der ihn aufschlitzen wollte. Sein wilder Schrei, den Nicole für Schmerz gehalten hatte, hatte den Mann völlig verblüfft. So war es Zamorra gelungen, ihm den Dolch zu entreißen. Auch wenn seine Beine durch den Schockstrahl paralysiert waren, rollte er sich herum, bekam einen der Rothaarigen zu fassen und setzte ihm den Dolch an die Kehle.
    Der Sprecher der Gruppe richtete die Waffe auf Nicole. Zamorra sah, wie er den Blaster auf Lasermodus umschaltete.
    »Sag ihr, sie soll Sira loslassen«, verlangte er auf griechisch. »Sofort, oder sie stirbt mit ihrer Geisel.«
    »Sag’s mir doch selbst, Mörder!« schrie Nicole ihn an, die nur ein paar Sekunden brauchte, um zu erkennen, welche Sprache hier benutzt wurde. Sie hatte Altgriechisch im Gegensatz zu Zamorra zwar nicht mehr auf Gymnasium und Universität gelernt, aber als sich herausstellte, daß dieses klassische Griechisch die
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