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0522 - Die Spur des Rächers

Titel: 0522 - Die Spur des Rächers
Autoren: Unbekannt
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sie sterben mußten falls die Wachsenden von oben nachdrückten. Offensichtlich hatte die dicke Trennschicht zwischen den beiden Schiffshemisphären bisher den Versuchen widerstanden, sie aufzuschneiden und so Öffnungen nach unten zu schaffen. Es gab insgesamt fünf Stellen, an denen das Unterschiff mit dem Oberschiff verbunden war. Durch diese fünf Schleusen, Kammern oder Luken strömten Wesen in allen Phasen des Wachstums. Bisher war noch kein einziger Angriff auf die Schleuse erfolgt, und Sandal wußte genau, daß er in diesem Augenblick Gefahr lief, erstickt, wenn nicht vorher erschossen zu werden.
    Dann hämmerte wieder eine Schußserie auf.
    „Ich werde mir alle Knochen brechen ...", murmelte Sandal.
    Er sah auf den Schirm und fühlte direkt körperlich, wie die Oberfläche des Planeten dem Schiff entgegenstürzte. Er richtete seinen Strahler kurz gegen die Decke der relativ kleinen Schleusenkammer, merkte sich den Sitz der Hebel. dann schoß ein Gedanke durch seinen Kopf. Er drückte den einzigen Knopf, der in Schulterhöhe neben der Schleusentür angebracht war und zog zudem noch die beiden langen Hebel nach unten. Dann kauerte er sich in eine Ecke zusammen, steckte den Kopf zwischen die Knie und umspannte seine Schienbeine mit den Händen.
    Sekunden vergingen...
    Für ihn bedeuteten sie kleine Ewigkeiten, denn er erwartete einen furchtbaren Stoß, einen alles zerschmetternden Schlag. Er wartete angstvoll, ungeduldig, voller Gedanken, an die er sich später nicht mehr erinnern konnte.
    Währenddessen: Aus den fünf Luken glitten neue Schwärme von bewaffneten Fremden nach unten, eröffneten ihrerseits das Feuer auf die Wartenden und füllten die unteren Räume bis zum Zerbersten aus. Der Platz im oberen Teil des Schiffes reichte nicht mehr, und überall klafften Öffnungen, Spalten und große, runde Luken auf.
    Die Fremden steckten ihre Köpfe heraus, wuchsen ununterbrochen, einige von ihnen verloren den Halt und fielen aus dem Schiff. Ihr langgezogenes Schreien, in das sich das Heulen und Brausen des Fahrtwindes mischte, klang in den Ohren. Noch fünfhundert Meter bis zum Boden. Die Fremden zerquetschten sich gegenseitig. Ein fürchterlicher Kampf in der Umgebung der fünf Durchlässe wütete schon seit einiger Zeit, denn die Fremden mußten die meisten Schleusen und Türen passiert haben, bevor sie ihre natürliche Größe erreicht hatten.
    Die Räume, die für Wesen von dreizehn Zentirneter Größe berechnet waren, konnten nicht Fremden reichen, die ihre Länge auf das Zwanzigfache ausdehnten, gleichzeitig auch im Durchmesser wuchsen.
    Sandal schätzte die Gesamtzahl derer, die den unteren Bereich des Schiffes erreicht hatten, auf keinesfalls mehr als eineinhalb tausend Wesen.
    Die Wände des Schiffes barsten.
    Hunderte von Fremden wurden herausgerissen, gerieten nach Passieren des Schutzschirmes in den Luftstrom und fielen kreischend in die Tiefe.
    Die meisten von ihnen starben am Boden, in der heißen Lava, oder im erstickenden Staub der Vulkane, als sie voll „ausgewachsen" waren.
    Dann erfolgte die Bruchlandung.
     
    5.
     
    Das Schiff berührte mit dem untersten Diskus den Boden, sprang augenblicklich zwanzig Meter in die Höhe. Gleichzeitig brach der Schutzschirm zusammen. Es baute sich eine gewaltige Wolke von Flugasche auf, dann flog die Tür des Schotts knirschend davon. In Sandals Ohren schnitt das Geräusch der Angeln, die aus dem massiven Stahl der Umrandungen gerissen wurden, wie ein Schwert.
    Das Schiff prallte ein zweites Mal zu Boden und pflügte einen zweihundert Meter langen und neunzehn Meter tiefen Graben.
    Bei diesem Dahinschlittern füllte sich die Schleuse mit Sand und Staub, und Sandal erstickte beinahe.
    Dann, als das Schiff kippte, wurde der Sand aus der Schleuse gerissen, und Sandal mit ihm. Er ländete in einer riesigen Wolke, mitten in einer Art Diine aus schwarzem, vulkanischem Sand.
    Das rettete sein Leben.
    Das Schiff kippte, gleichzeitig wurden Hunderte von Fremden aus sämtlichen natürlichen und künstlichen Öffnungen geschleudert und mit voller Wucht nach allen Seiten verstreut.
    Maschinen und Aggregate rissen sich los und durchschlugen die Wände.
    Überall donnerten kleinere Explosionen, überall sah man in der halben Dunkelheit der Vulkanwolken die Stichflammen und die knatternden Blitze, mit denen sich wichtige TeiIe des Schiffes zerstörten.
    Das Schiff richtete sich auf, drehte sich um die Polachse und dann rollte es wie ein riesiges Rad über die Ebene.
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