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052 - Sie wollten meine Seele fressen

052 - Sie wollten meine Seele fressen

Titel: 052 - Sie wollten meine Seele fressen
Autoren: A.F.Morland
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schleuderte sie hinter dem Paviandämon her. Die goldene Klinge durchbohrte den Affenkrieger und vernichtete ihn.
    Skabbanat steckte den Dolch in den Gürtel, holte sich seine zweite Waffe und sagte zu Roxane: »Du hast mir vorhin das Leben gerettet. Wir sind quitt.«
    »Du kämpfst sehr tapfer«, meinte die Hexe aus dem Jenseits. »Und dein Mut ist bewundernswert.«
    »Deiner auch. Du wolltest den letzten Affenkrieger unbewaffnet angreifen.«
    »Ich hatte keine andere Wahl«, meinte Roxane schulterzuckend.
    »Ich bin froh, dir begegnet zu sein«, sagte Skabbanat. »Es war richtig, dich aus dem Sumpf zu ziehen.«
    Sie setzten ihren Weg durch den Dschungel fort. Ab und zu stach die fahle Sonne durch den Galeriewald, in dem ein Baum höher als der andere sein wollte.
    »Wir sind am Ziel«, sagte Skabbanat plötzlich. Roxane blickte sich erstaunt um. Vor ihr ragte ein mächtiger, glatter Felsblock auf.
    »Das Versteck befindet sich darunter«, bemerkte der weiße Affe, trat an einen morschen Baum und griff in eine Öffnung des Stammes. Plötzlich bewegte sich der schwere Stein so weit zur Seite, daß ein Einstieg frei wurde.
    Roxane ging darauf zu und sah eine Steintreppe, die steil nach unten führte.
    »Hier bist du fürs erste sicher«, sagte Skabbanat. »Steig die Stufen hinunter.«
    Tu's nicht! meldete sich Arma in ihr.
    Ich kann ihm trauen! entgegnete Roxane.
    Dort unten sind wir wieder gefangen! Ich verbiete dir, dich dieser Gefahr auszusetzen!
    Es ist mein Körper, in dem du dich befindest!
    Es ist ebenso mein Körper! begehrte Arma auf, doch Roxane erwies sich bald als stärker und stieg die schmalen Stufen hinunter. Es war nicht finster unter der Erde. Öllampen blakten in einem gemauerten Raum, den hier mit Sicherheit niemand vermutete. Die Wände waren glatt und grau. Als Roxane das Ende der Treppe erreichte, hörte sie, wie sich oben der Eingang schloß.
    Nun befand sie sich also in dieser verborgenen Welt des weißen Affen. Mußte sie sich als seine Gefangene betrachten? Skabbanat kam die Treppe herunter, und Roxane vernahm hallende, hackende Geräusche, als würde Metall auf den steinernen Boden geschlagen.
    Augenblicke später sah sie sich drei goldenen Affenskeletten gegenüber.
    Also doch eine Falle! schrie Arma wütend in ihr. Wir kamen vom Regen in die Traufe! Warum hast du nicht auf mich gehört?
    ***
    Der Ring der gefährlichen Paviandämonen zog sich um uns herum zusammen. Boram, der Nessel-Vampir, knurrte zornig. Mr. Silver hob die Hände und schloß sie zu Fäusten.
    Ich hatte gehofft, daß es jetzt noch nicht zu einer solchen Auseinandersetzung kommen würde, doch nun mußten wir mit dieser Situation irgendwie fertigwerden.
    Um Boram und Mr. Silver brauchte ich mir keine Sorgen zu machen. Den beiden konnte nicht allzuviel passieren. Der weiße Vampir besaß keinen Körper, und Mr. Silver konnte seinen hünenhaften Leib zu Silber erstarren lassen. In diesem Augenblick geschah das auch schon.
    Ich zog meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter und entsicherte ihn. »Wir warten nicht, bis sie angreifen«, raunte ich meinen Begleitern zu, »sondern versuchen, ihren Kreis zu durchbrechen.«
    »Wollte ich auch gerade vorschlagen«, brummte Mr. Silver.
    »Bist du bereit, Boram?« fragte ich das körperlose Wesen, das aus einem gefährlichen Nesselgift bestand.
    »Ja, Herr«, antwortete Boram, der sich als mein Diener betrachtete.
    »Okay, dann los!« zischte ich und richtete meinen Revolver auf einen der Affenkrieger. Als ich den Stecher durchzog, gab ich den Startschuß.
    Das Affenwesen brach zusammen. Es verkraftete die geweihte Silberkugel nicht und verging. Mr. Silver setzte seinen Feuerblick ein, und ich schoß mein Magazin leer. Die dämonischen Wesen wichen zur Seite, als sie die durchschlagende Wirkung unseres plötzlichen Angriffs erkannten.
    Der Ring war gesprengt. Wir mußten an dieser Stelle durchbrechen. Ein Speer sauste auf mich zu. Ich federte in die Hocke, die Waffe flog über meinen Kopf hinweg, durch Borams graue Gestalt - und bohrte sich in die Brust eines Affenkriegers, der mit einem Aufschrei zu Boden ging. Trotz ihrer Verluste versuchten die Paviandämonen, den Kreis wieder zu schließen. Es gelang ihnen nur für einen kurzen Moment, denn nun griff auch Boram ein. Als die Faust des Nessel-Vampirs den ersten Paviandämon traf, heulte dieser auf und torkelte geschwächt zurück. Das Nesselgift hatte ihm einen Teil seiner Energie entzogen. Boram setzte nach, und die Energie des
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