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052 - Sie wollten meine Seele fressen

052 - Sie wollten meine Seele fressen

Titel: 052 - Sie wollten meine Seele fressen
Autoren: A.F.Morland
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töten.
    Glücklicherweise gelang es ihm, sie zu überwältigen und an die Zentralheizung zu fesseln, aber damit war das eigentliche Problem ja nicht gelöst. Wie sollte man Joanna Snyder vom Bann des Bösen befreien? War das überhaupt möglich?
    Sie erreichten Mikes kleines Haus und stiegen aus. Mike ging um seinen Wagen herum und hielt Petula Boykin zurück. »Laß mich erst nach ihr sehen. Ich möchte nicht, daß dir etwas zustößt. Sie könnte sich inzwischen befreit haben.«
    Petula nickte. Ihr schmales, hübsches Gesicht war blaß. Sie nagte an der Unterlippe.
    Mike schloß die Haustür auf, bedeutete seiner Freundin, draußen zu warten und trat vorsichtig ein. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Sollte ihn Joanna wieder angreifen, würde er sich mit allen Kräften wehren müssen.
    Mit jedem Schritt, den er tat, wuchs seine Spannung. Im Haus herrschte vollkommene Stille. In Mike keimte der Verdacht auf, daß Joanna Snyder die Flucht gelungen war.
    Mike erreichte die Wohnzimmertür. Seine Nervenstränge strafften sich. Er trat ein und hatte das Gefühl, unter Strom zu stehen.
    Sie lag noch gefesselt an den Heizungsrippen. Eiskalt grinste ihn das dunkelhaarige Mädchen mit den slawischen Zügen an. »Ich habe nicht damit gerechnet, dich wiederzusehen«, zischte sie. »Wieso hat der Meister dich nicht getötet?«
    »Er war zum Glück nicht zu Hause«, sagte Mike Baker. »Aber Petula war da.«
    »Meine gute Freundin Petula«, sagte Joanna spöttisch. »Wo ist sie?«
    »Sie steht draußen vor der Tür.«
    »Sag, sie soll hereinkommen. Ich möchte sie sehen!«
    Mike holte Petula Boykin herein. Das blonde, zarte Mädchen sah die Veränderung der Freundin sofort. Ein grausamer Ausdruck hatte sich um ihren Mund gelegt, und die Augen verströmten eisige Kälte.
    Joanna Snyder zerrte an den Fesseln. »Sieh nur, was dein Freund mit mir gemacht hat, Petula. Darf er das? Läßt du das zu?«
    »Du wolltest ihn umbringen.«
    »Hat er das behauptet? Er lügt! Du darfst ihm kein Wort glauben, Petula. Ich bin deine Freundin.«
    »Du bist Jack Sarnos Komplizin!«
    »Aber nein, wie kommst du denn darauf? Wer ist Jack Sarno überhaupt? Ich kenne diesen Namen nicht. Befreie mich, Petula. Mike Baker hat keinen Freund und kein Recht, mich hier festzuhalten. Es geschieht gegen meinen Willen. Hilf mir. Er ist verrückt. Er weiß nicht, was er sagt und tut. Du bist bei ihm nicht sicher. Wir müssen raus hier!«
    »Ich werde hier nicht mehr fortgehen.«
    »Petula, Mike Baker wird dir etwas antun!«
    »Er ist der Mann, den ich liebe.«
    »Er ist unberechenbar und gefährlich. Glaube mir, ich weiß, was ich sage. Er hat mich brutal zusammengeschlagen.«
    »Ich mußte mich wehren«, verteidigte sich Mike. »Sie ging mit einem Messer auf mich los.«
    Joanna lachte schrill. »Das glaubst du ihm, Petula? Kann ich einer Fliege etwas zuleide tun? Nein! Ich bitte dich, hilf mir endlich, Freundin!«
    Petula Boykin schüttelte den Kopf. »So nicht, Joanna. Ich will gern versuchen, dir zu helfen, aber auf eine andere Weise.«
    »Na schön, du blödes Stück!« geiferte die Furie plötzlich. Die Veränderung kam so überraschend, daß Petula erschrak. »Dann eben nicht. Ihr könnt mich nicht ewig hier festhalten. Irgendwann wird der Meister kommen und mich befreien. Er wird dich, Mike Baker, grausam töten und dich, Petula Boykin, wieder in sein Haus holen. Euer Schicksal ist vorgezeichnet. Ihr habt keine Wahl. Der eine stirbt. Die andere wird eine Hexe. So ist es beschlossen.«
    Joanna lachte schrill.
    Petula hielt sich die Ohren zu. »Hör auf! Hör um Himmels willen auf!«
    »Warum? Ich habe allen Grund, zu triumphieren!«
    »Sei still.«
    »Denkst du, ich lasse mir von dir das Wort verbieten?« herrschte Joanna das zarte Mädchen an. »Sei froh, daß ich gefesselt bin. Sonst würde ich dir jedes Haar einzeln ausreißen!«
    Petula flüchtete sich in Mikes Arme.
    Joanna grinste verächtlich. »Was seid ihr zwei doch für lächerliche Jammergestalten. Ihr müßt euch gegenseitig stützen und habt furchtbare Angst vor mir. Ha, ich kann euch schlottern sehen. Laß mich frei, Mike Baker, damit ich dir an die Kehle gehen kann. Du weißt, welchen Auftrag mir der Meister gegeben hat. Gib mir Gelegenheit, ihn endlich auszuführen.«
    Sie warf den Kopf in den Nacken und stieß ein schallendes, gemeines Gelächter aus.
    ***
    Mago, der Schwarzmagier, befand sich auf Protoc, um nach der Kaiserkrone zu greifen, die jetzt Tapandaro trug. Da sich der frisch
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