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052 - Sie wollten meine Seele fressen

052 - Sie wollten meine Seele fressen

Titel: 052 - Sie wollten meine Seele fressen
Autoren: A.F.Morland
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mich nicht geirrt. Ich hatte gewissermaßen einen Dummen gefunden, der für mich die Kastanien aus dem Feuer holte.«
    »Was für einen Wert hat der Ornamentkreis für Sie?« fragte ich, während der schwarze Priester das restliche Drittel auf den Tisch legte und auf diese Weise den Kreis vervollständigte. »Sind Sie daran interessiert, Loxagons Grab zu finden?«
    »Natürlich.«
    »Sie besitzen das Höllenschwert nicht.«
    »Ich werde es auch nie besitzen können, denn mein Wille ist nicht stark genug, es mir untertan zu machen. Aber wenn ich herausfinde, wo sich Loxagons Grab befindet, kann ich dem Besitzer des Höllenschwertes Bedingungen stellen, die er mir erfüllen muß.«
    »Da beißen Sie bei Mr. Silver auf Granit«, sagte ich.
    Angelo d'Alessandro grinste. »Das Höllenschwert ist eine sehr begehrte Waffe, wie Sie wissen. Ich glaube nicht, daß sie lange in Mr. Silvers Besitz bleiben wird. Er muß damit rechnen, daß irgendwann - vielleicht schon bald - ein Dämon ihm die Waffe abnimmt.«
    »Und mit diesem Dämon würden Sie sich dann arrangieren.«
    »So ungefähr.«
    »Was wären das für Bedingungen, die Sie stellen würden?« wollte ich wissen.
    »Ich werde sie Ihnen nicht verraten, Mr. Ballard.«
    »Na schön, Sie haben jetzt den Ornamentkreis, aber er ist wertlos ohne den Plan, auf dem die Stelle zu finden ist, wo Loxagons Grab ist.«
    »Ich werde ihn finden«, sagte Angelo d'Alessandro zuversichtlich.
    »Sie wissen nicht, wo er ist?«
    »Nein, noch nicht. Aber das läßt sich ändern.« Das Gesicht des schwarzen Priesters verhärtete sich. »Sie werden mich nun in den Keller begleiten, Mr. Ballard.«
    »Sie machen einen Fehler, d'Alessandro. Mr. Silver weiß, daß ich hier bin.«
    Der Zauberer hob die Schultern. »Was nützt ihm sein Wissen? Er kann Sie nicht mehr retten, und den Gnom auch nicht.«
    »Er wird Sie zur Rechenschaft ziehen.«
    »Er wird mich hier nicht mehr vorfinden, wenn er eintrifft. Vorwärts, Ballard! Sie sind ein guter Mann, das haben Sie mit der Herbeischaffung der beiden Ornamentdrittel bewiesen. Aber selbst der beste Mann hat irgendwo seine Grenzen, und die habe ich Ihnen aufgezeigt.«
    »Wie kamen Sie in den Besitz Ihres Drittels?«
    »Ich erbte es von einem sterbenden Magier im australischen Busch. Von diesem Tag an hatte ich den Wunsch, den ganzen Kreis zu besitzen. Sie haben ihn mir erfüllt. Zum Dank dafür werde ich Sie heute töten.«
    Er zwang Cruv und mich, vor ihm herzugehen. Wir verließen das Wohnzimmer. Jede Faser meines Körpers war angespannt. Ich stieg die Kellertreppe hinunter und hoffte mit vibrierenden Nerven auf eine Chance. Als ich das Ende der Treppe erreichte, trat ich zur Seite, blickte kurz nach oben und streifte den häßlichen Gnom mit einem auffordernden Blick. Der Kleine verstand. Obwohl Peckinpahs Pistole immer noch an seiner Schläfe saß, handelte er augenblicklich.
    Cruv bewies wieder einmal sehr viel Mut. Er ließ sich fallen. Angelo d'Alessandro drückte ab, doch die Kugel fegte über den Kopf des Gnoms hinweg und klatschte gegen die Wand. Cruv umklammerte die Beine des schwarzen Priesters und brachte ihn fast zu Fall. d'Alessandro ruderte wild mit den Armen, um das Gleichgewicht zu halten und nicht die steile Treppe hinabzustürzen. Sofort riß ich meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter. d'Alessandro war verrückt. Er hatte keine Chance, dennoch richtete er Tucker Peckinpahs Pistole auf mich. Ich mußte schneller sein als er.
    Und ich war schneller!
    Mein Revolver bellte trocken. Angelo d'Alessandro stieß einen grellen Schrei aus und flog zurück. Er landete auf den Stufen. Ich rannte zu ihm und wollte ihm die Pistole aus den Fingern treten, doch das war nicht nötig. Seine Hand öffnete sich, die Waffe rutschte heraus, und der schwarze Priester starrte mit gebrochenen Augen zur Decke. Daß ich ihn in Notwehr erschossen hatte, konnte Cruv zum Glück bezeugen. Denn auf eines konnte ich mich nun nicht mehr verlassen.
    Nämlich darauf, daß mir Tucker Peckinpah alle Schwierigkeiten aus dem Weg räumte.
    Jetzt erst sah ich den vernichteten Zombie, und der Gnom zeigte mir, in welchem Raum Tucker Peckinpah sein irdisches Ende gefunden hatte. Wir starrten in betretenem Schweigen auf die Stelle, an der die höllischen Flammen aufgelodert waren. Dann befreiten wir die vier Männer, die d'Alessandro gefangengehalten hatte. Dem Verletzen half ich, so gut es ging, während der Gnom davoneilte und Polizei und Rettung verständigte.
    Eine Stunde
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