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052 - Sie wollten meine Seele fressen

052 - Sie wollten meine Seele fressen

Titel: 052 - Sie wollten meine Seele fressen
Autoren: A.F.Morland
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informiert.«
    »Wo ist d'Alessandros Nummer?« fragte der Industrielle.
    Cruv wies mit dem Kopf Richtung Telefon. »Liegt neben dem Apparat. Soll ich bei d'Alessandro anrufen?«
    »Ja, ich denke, das kann nicht schaden. Sollte alles in Ordnung sein, hören diese Männer ein paar passende Worte von mir!« grollte Tucker Peckinpah.
    Der Gnom lief zum Telefon und tippte die Nummer in den Apparat. Flugzeuge, Autos, Telefone… All das hatte es auf der Prä-Welt Coor nicht gegeben, doch Cruv hatte schnell gelernt, sich diese Dinge zunutze zu machen.
    Er drückte den Hörer eine Weile an sein Ohr und legte dann auf.
    »Nun?« fragte Tucker Peckinpah und musterte den Kleinen.
    »Die Leitung ist tot, Mr. Peckinpah.«
    Der Industrielle tippte sich an sein Riechorgan. »Meine Nase.«
    »Was tun wir?« fragte der häßliche Gnom.
    »Wir fahren zu Angelo d'Alessandro und sehen nach, was geschehen ist, ist doch klar«, entschied Tucker Peckinpah und erhob sich.
    ***
    Mit dem Mut der Verzweiflung stieß ich mich ab und stürzte mich in die beängstigend tiefe Schlucht. Ich wußte nicht, was mich dort unten erwartete, doch nun waren die Dinge nicht mehr aufzuhalten - im wahrsten Sinne des Wortes.
    Der Fall dauerte endlos lange. Ich korrigierte meinen Flug immer wieder mit kräftigen Ruderbewegungen der Arme, denn wenn ich mich drehte und mit dem Rücken auf der Wasseroberfläche aufschlug, war dies das Ende. Ich würde mir dabei das Kreuz brechen. Wasser kann hart wie Beton sein.
    Das Gischten, Schäumen, Rauschen und Gurgeln raste auf mich zu. Ich wußte nicht, wie viele Meter ich schon gestürzt war und wie viele noch unter mir lagen. Ich sah nur, daß die Höhe unvorstellbar schnell zusammenschrumpfte, und dann sauste ich hinein in das kalte, reißende Naß.
    Ich hatte die Arme vorgestreckt, um die Fluten zu teilen. Dann war mir, als würde mir jemand mit einem großen Hammer eines überziehen, und ich hielt die Luft an, während ich wie ein Pfeil in die Tiefe schoß.
    Wenn der Fluß an dieser Stelle nicht tief genug war…
    Er war. Sofort wurde ich von einer wilden, unwiderstehlichen Kraft fortgerissen. Wirbelndes Wasser packte mich und stieß mich nach oben. Ich schaute weit hinauf und sah die Paviandämonen als winzige Punkte am felsigen Schluchtrand stehen.
    Ich war ihnen entkommen!
    So sah es jedenfalls im Moment aus, doch dann machte mir einer der Affenkrieger mein akrobatisches Kunststück nach. Wie ein Stein sauste er in die Tiefe, und sein Körper schlug an der gleichen Stelle in den Fluß wie meiner.
    Die anderen Affen blieben, wo sie waren. Nur dieser eine folgte mir. Es mußte der Anführer der Paviandämonen sein.
    Er wollte meine Seele offenbar um jeden Preis…
    Eiskalte Wellen schlugen über mir zusammen, Felsen hämmerten gegen meine Rippen. Ich kämpfte mich prustend an die Wasseroberfläche und versuchte, oben zu bleiben. Die Kälte wollte meine Muskeln lähmen. Beiderseits des Flusses gab es kein Ufer, an das ich mich retten konnte. Nur glatten, steilen Fels. Mein Kampf mit dem reißenden Fluß ging weiter. Ich hoffte nur, daß meine Kraft reichte.
    Die Schlucht verlief in einer engen Krümmung. Ich blickte zurück und sah den Schädel meines Verfolgers auftauchen. Er würde nicht aufgeben, das stand fest.
    Das ferne Rauschen von gefährlichen Stromschnellen drang an mein Ohr. Ich schwamm mit kräftigen Zügen auf eine Felsenmasse zu, tauchte ein in die Gegenströmung und klammerte mich an dem Felsen fest.
    Meine Lungenflügel pumpten kräftig. Ich wartete auf den Verfolger, der in wenigen Augenblicken an mir vorbeischwimmen mußte, wenn er nicht gesehen hatte, daß ich mich hier versteckte.
    Ich hörte das Klatschen seiner Arme. Mit diesen Bewegungen hielt er sich über Wasser. Der Fluß spülte ihn genau auf mich zu, ohne daß er mich bemerkte.
    Ich preßte mich ganz fest gegen den glatten Stein und wartete auf das dämonische Wesen, das mich unbedingt töten wollte.
    Jetzt tauchte sein Arm auf… Dann der Schädel mit der triefnassen Mähne… Er sah mich in dem Moment, als ich mich ihm entgegenwarf. Mein Faustschlag traf seine Schläfe. Er krallte sich mit Händen und Füßen an mir fest, und wir gingen beide unter Wasser.
    Bevor ich in die Tiefe gerissen wurde, pumpte ich gierig Luft in meine Lunge. Und dann begann ein erbitterter Kampf unter Wasser.
    Der Paviandämon versuchte mich zu beißen. Ich packte ihn bei der Gurgel und drückte seinen Kopf nach hinten. Der Fluß machte uns zu seinen
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