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0516 - Monster-Kirmes

0516 - Monster-Kirmes

Titel: 0516 - Monster-Kirmes
Autoren: Jason Dark
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es dunkel geworden. Die bunten Lichter strahlten noch heller, sie kamen immer besser zur Geltung. Ihr Schein wehte hinein in den Duft aus zahlreichen chinesischen Spezialitäten, die in den Garküchen für hungrige Besucher zubereitet wurden.
    Ali, der gern so etwas aß, verspürte keinen Hunger. Die Furcht um seinen Freund drückte ihm auf den Magen.
    Die Drehorgel stand noch immer auf ihrem alten Platz. Sie wirkte ein wenig verloren ohne Spieler.
    Ali blieb neben der Orgel stehen und schaute bis zum Ende der Gasse, wo er noch das Teil eines mit elektrischen Kerzen bestückten Tannenbaumes erkennen konnte. Die Lichter, die er klar hatte sehen können, verschwammen plötzlich, weil etwas gegen sie trieb.
    Bläulicher Nebel, in dem eine Gestalt stand.
    Mr. Todd!
    Er sah aus wie im Tunnel, trug auch seinen Hut, den er jetzt lüftete und Ali dabei zunickte.
    Dann lächelte er kalt – und verschwand!
    Der Junge hatte auf ihn zulaufen wollen, nach dem zweiten Schritt schon stoppte er, wischte über seine Augen und sah die Seite des Tannenbaums wieder klarer.
    Nur mehr letzte Nebelstreifen zogen zwischen den Zweigen davon und verwehten.
    Er ging zurück, stieß gegen die Drehorgel, die umkippte und einige jaulende Töne von sich gab.
    Ali kümmerte sich nicht darum. Er rannte rasch weg und erlebte das, was der Tunnel ihm nicht hatte geben können.
    Angst!
    ***
    Noch kurz vor Weihnachten in die Staaten!
    Wer hätte das gedacht? Ich jedenfalls nicht und Suko auch nicht, aber wir hatten uns trotzdem entschlossen, zu fliegen, denn Alis Bitte konnten wir einfach nicht überhören.
    Der Junge hatte uns angerufen und von seinen Problemen berichtet. Noch immer klang mir seine verzweifelte Stimme in den Ohren nach. Sie hatte praktisch den Anstoß für unsere Reise gegeben. Und natürlich das Verschwinden unseres Freundes Yakup Yalcinkaya.
    Er gehörte zu den Menschen, die man als außergewöhnlich bezeichnen konnte. Nicht allein von seiner Ausbildung her, nein, er besaß auch Waffen, die eigentlich ins Reich der Märchen oder Phantasie gehörten.
    Zum Beispiel, die Krone der Ninja, die nur er tragen durfte. Diese Krone machte den Träger unsichtbar.
    Oder die beiden Handschuhe mit den Drachenmotiven darauf, die die Kraft des Trägers sehr steigerten und gleichzeitig Wunden heilen konnten. Trotz dieser Dinge war es der anderen, wahrscheinlich der dämonischen Seite gelungen, unseren Freund Yakup zu entführen und bereits einige Tage festzuhalten.
    Klar, daß Ali verzweifelte. Er rechnete sogar damit, irgendwann Yakups Leiche zu finden, aber so weit wollten Suko und ich nicht gehen. Zunächst einmal mußten wir uns den Fall vor Ort ansehen, das heißt in Frisco.
    Hinter uns lag ein verflixt langer Flug, den wir beide genutzt hatten, um Kraft durch Schlaf zu schöpfen. Doch völlig erholt fühlten wir uns nicht. Außerdem hatten wir auch mit der Zeitumstellung zu kämpfen.
    Von der Stewardeß, einer gertenschlanken Eurasierin, waren wir auf sehr nette Art und Weise geweckt worden. Sie hatte uns auch erklärt, daß wir in etwa zwanzig Minuten landen würden.
    Ich schaute aus dem schmalen Fenster. Wir waren in den anbrechenden Morgen hineingeflogen. Das war nicht schlecht, denn so lag noch ein ganzer Tag vor uns.
    Wer jetzt noch frühstücken wollte, konnte es tun, mußte sich aber beeilen. Da ich Hunger verspürte, gönnte ich mir ein Sandwich. Es war mit Käse und Gurken belegt. Kaffee trank ich auch, Suko nahm nur Tee.
    Unter uns lagen die Berge. Die hohen Gipfel der Rockies hatten wir längst überflogen, jetzt glitt die Boeing über die letzten verschneiten Ausläufer hinweg.
    Ali hatte versprochen, uns abzuholen. Er würde nicht allein kommen. Auch beim FBI wußte man Bescheid. Bestimmt stand ein Kollege bereit, um Fragen zu stellen.
    Wir hatten ja einige Abenteuer in dieser Gegend erlebt. Dabei auch andere Polizisten kennengelernt und festgestellt, daß viele patente Typen darunter waren.
    Konstant verloren wir an Höhe. Über der Küste lag dichter Nebel.
    Die Golden Gate Bridge, Friscos Wahrzeichen, war bestimmt nicht zu sehen, aber auch das Meer weit im Westen konnten wir nur ahnen. Der Wetterbericht hatte einen wolkenfreien, wenn auch kühlen Tag versprochen. Das konnte uns nur recht sein.
    Bevor der Pilot zum Landeanflug ansetzen konnte, mußte er noch in eine Warteschleife. Danach ging alles sehr schnell. Das gewaltige Areal des San Francisco International Airport erschien unter uns wie eine Welt für sich. Zuerst klein,
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