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0516 - Monster-Kirmes

0516 - Monster-Kirmes

Titel: 0516 - Monster-Kirmes
Autoren: Jason Dark
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schließlich zum Erwachsenwerden.
    Ich lächelte ihnen zu, als ich sie sah. Sie konnten sich nicht entscheiden, was sie essen sollten.
    »Nehmt doch ein Gericht für zwei Personen«, schlug ich vor.
    »Vielleicht eine gebratene Ente.«
    Damit waren sie einverstanden.
    Ich nahm einen großen Salatteller mit gebratener Kalbsleber dazu und danach Chili con carne. Suko entschied sich auch dafür, Yakup aß nur Salat.
    Ich aß gerade die Vorspeise, als der Ober erschien und mir etwas ins Ohr flüsterte: »Telefon für Sie, Mr. Sinclair!«
    Sofort rutschte mir die Kalbsleber tief in den Magen. »Okay, ich komme.« Zu den anderen sagte ich: »Telefon.«
    »Wer kann das sein?«
    »Das werde ich gleich hören, Suko.«
    Ich wurde zu einer Zelle geführt und hatte mich kaum gemeldet, als ich Roger Shermans Stimme hörte. Und die klang verdammt nicht gut. »John, es tut mir leid. Er ist uns entwischt.«
    »Was?«
    »Ja, es hat zwei Tote gegeben. Er hatte nämlich noch einen Helfer. Einen dieser Grünhäutigen. Der tauchte auf und rammte in den Wagen. Wir oder die Kollegen konnten nichts machen.«
    »Und jetzt?«
    »Die Großfahndung läuft. Allerdings glaube ich nicht, daß sie Erfolg zeigen wird. Bei den Möglichkeiten, die Todd hat.«
    »Ja, stimmt.«
    »Wie gesagt, es tut uns leid. Wir können nur hoffen, daß nicht alles wieder von vorn beginnt.«
    »Das meine ich auch.«
    »Wie lange bleibt ihr noch?«
    »Wir werden morgen fliegen.«
    »Ich bringe euch zum Airport.«
    »Ja, danke.«
    Als ich an den Tisch zurückkehrte, sahen mir meine Freunde an, daß einiges schiefgelaufen war.
    »Dein Gefühl?« fragte Suko.
    »Genau. Er ist entwischt. Der vierte Grünhäutige hat ihn befreit, und es hat zwei Tote gegeben.«
    Die Freunde saßen starr. Niemand wollte mehr etwas essen. Auch mir war der Appetit vergangen. Natürlich machte ich mir Vorwürfe, aber die vier waren zuviel gewesen, und ich hatte deren Kräfte unterschätzt.
    Yakup meinte schließlich: »Keine Sorge, wir werden die Augen aufhalten. Jetzt sind wir ja gewarnt. Sollte er noch einmal erscheinen, bin ich bewaffnet, darauf könnt ihr euch verlassen…«
    ***
    Am anderen Morgen!
    Frisco verabschiedete uns mit einem klaren Winterhimmel. Die Temperaturen waren noch etwas gefallen, das sollte uns nicht kümmern. In der Halle wartete Roger Sherman auf uns. Er ließ es sich nicht nehmen, uns zum Airport zu bringen.
    Yakup und Ali wollten direkt zum Flughafen kommen. Zusammen mit Sira, die vorerst, weil sie niemanden mehr hatte, im Kloster leben wollte, bis sich etwas änderte.
    »Nichts, nichts, nichts!« Sherman schlug mit der Faust auf die Rezeptionstheke. »Wie vom Erdboden verschwunden.«
    »Das hätte ich Ihnen gleich sagen können.«
    »Aber wir packen ihn, John. Wir haben bisher jeden gepackt.«
    »Wenn du das sagst.«
    »Verlaß dich darauf.«
    Die Rechnung war beglichen. Wir stiegen in Rogers Wagen und ließen uns chauffieren.
    Um es vorwegzunehmen, angegriffen wurden wir nicht. Den Flughafen erreichten wir ohne Schwierigkeiten. Dort warteten bereits Yakup, Ali und Sira.
    Es wurde eine herzliche Verabschiedung. Dann war es schon Zeit, in den Flieger zu steigen.
    Wir hatten Plätze in der Mitte bekommen. Der G-man begleitete uns bis in den Passagierraum, wo er sich noch einmal entschuldigte.
    »Lassen Sie es gutsein«, sagte Suko. »Wir hätten ja auch achtgeben können.«
    »Vielleicht sehen wir uns noch mal.«
    Er stieg wieder aus, und ich nickte Suko zu. »Weißt du, mit welchen Gedanken ich mich jetzt beschäftige?«
    »Nein.«
    »Daß bald Weihnachten ist.«
    »Ach so – ja.« Er räusperte sich. »Und ohne Shao…«
    »Irgendwann seid ihr wieder zusammen.«
    Mein Freund hob die Schultern. Ich sah, wie er schluckte und an mir vorbei aus dem Fenster schaute.
    Zehn Minuten später rollten wir an. Der Start klappte reibungslos.
    Schräg stieg die große Maschine in den herrlichen Winterhimmel.
    Die Welt unter uns wurde kleiner.
    Ich schaute aus dem Fenster, was ich eigentlich immer beim Start tat. Mir gefiel es, in die Höhe zu steigen und…
    Plötzlich saß ich regungslos.
    Etwas schwebte neben uns. Nur für einen Augenblick hatte ich es gesehen.
    Es war der letzte der vier Grünhäutigen. Aber er war nicht allein.
    Auf seinem Rücken hockte wie ein glatzköpfiger Gnom der Mann, dem die Großfahndung des FBI galt.
    Mr. Todd!
    Er hatte mich gesehen, ich ihn. Und sein Grinsen sagte mir, daß der Fall noch nicht beendet war…
    ENDE
    [1] Siehe Gespenster Krimi Nr. 1
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