Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0516 - Monster-Kirmes

0516 - Monster-Kirmes

Titel: 0516 - Monster-Kirmes
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wie Sira, die kleine Chinesin. »Wie alt bist du eigentlich?« fragte er.
    »Vierzehn.«
    »Ich bin sechzehn. Bald bekomme ich meinen Führerschein.«
    »Finde ich toll.«
    Ali winkte ab. »Aber erst muß ich Yakup finden, sonst…« Er schluckte und schien die Sprache verloren zu haben.
    Sira faßte ihn an. »Er bedeutet dir viel, nicht wahr?«
    Ali nickte. »Ja. Ich stamme aus Marokko, das ist ein Land im Norden von Afrika. Ich bin Vollwaise. Meine Eltern sind Opfer eines dämonischen Angriffs geworden. John Sinclair hatte mich nach London mitgenommen. Da habe ich bei den Conollys, Freunden von ihm, gelebt und lernte Yakup kennen, der mich mit in das Bergkloster nahm, wo ich auch eine Ausbildung bekomme. Wir sind mehrere und bereiten uns auf gewisse Dinge vor.«
    »Welche sind das?«
    »Darüber kann ich leider nicht reden. Aber es ist nicht ungefährlich. Man muß schon gut sein, um überleben zu können.«
    »Das macht mir richtig angst.«
    »Braucht es aber nicht. Komm weiter.« Ali war nervöser geworden. Er schritt tiefer in den Tunnel hinein und suchte auch den Boden ab, weil er den Beginn des Fließbandes finden wollte.
    Sira blieb an seiner Seite. Schließlich überholte sie ihn und blieb an einer bestimmten Stelle stehen, wobei sie mit dem ausgestreckten Zeigefinger schräg zu Boden wies. »Hier beginnt es.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Ja.«
    Ali kniete sich hin. Fast ohne Unterbrechung gingen das Transportband und der normale Weg ineinander über. Man mußte schon sehr genau hinschauen, um eine Trennung zu erkennen.
    Ali schaute nach vorn.
    »Was suchst du?« fragte Sira.
    »Ich weiß es selbst nicht. Alles kommt mir so komisch vor. Ich habe das Gefühl, dicht vor der Lösung zu stehen und sie trotzdem nicht finden zu können.«
    »Hast du denn einen Verdacht?«
    Der Junge hob die Schultern. »Das kann ich auch nicht genau sagen. Es könnte möglicherweise eine Falltür sein, durch die Yakup verschwunden ist.«
    Sira machte einen erstaunten Gesichtsausdruck. »Eine Falltür?« fragte sie.
    »Ja.«
    »Das hätte ich gewußt – ehrlich.«
    »Kennst du dich tatsächlich so gut aus?«
    »Nun ja – in alle Geheimnisse hat mich mein Onkel nicht eingeweiht, aber eine Falltür«, sie schüttelte den Kopf. »Und überhaupt, wo sollte sie hinführen? Unter dem Tunnel befindet sich der normale Boden. Da gibt es kein Loch. Zumindest hätte ich es gesehen.«
    »Ich rechne mit allem.«
    Ali ließ sich nicht beirren. Er suchte weiter, ohne jedoch eine Spur zu finden.
    Sira war inzwischen an einen grauen, schmalen Kasten getreten, der an der Innenwand hing. Sie zog eine Tür auf und gab einen überraschten Laut von sich.
    »Hier ist was!«
    »Und?«
    Ali kam zu ihr. Er blickte ebenfalls in das Innere des Kastens und sah zahlreiche Schalter.
    »Hast du eine Ahnung davon?« fragte Sira.
    »Das sind wohl Sicherungen. Aber der hier«, er deutete auf den größten, rot angestrichenen Hebel, »der gefällt mir überhaupt nicht. Ich weiß nicht, was er zu bedeuten hat. Du vielleicht?«
    »Nein.«
    »Ob ich ihn mal umlege?«
    Ali hatte von Sira keine Antwort bekommen. Sie stand neben ihm und sah aus wie ein Schulmädchen in ihren Jeans, dem hellen Strickpullover und den dunklen Haaren, an dessen Seiten zwei Zöpfe tanzten.
    »Was meinst du?«
    »Ich kann dir dazu nichts sagen.«
    »Ach, Unsinn. Wer nichts riskiert, kann auch keinen Erfolg erringen!« Ali hatte seine Finger um den Hebel gelegt und zog ihn mit einem Ruck nach unten.
    Plötzlich war der Boden unter ihnen verschwunden. Sie konnten darüber gar nicht so schnell nachdenken. Als es ihnen bewußt wurde, befanden sie sich bereits auf dem Weg in den Schlund…
    ***
    Mr. Todd lag auf dem Rücken. Der Treffer hatte ihn regelrecht umgehauen. Aber ihm standen noch seine verfluchten Helfer zur Seite, die sich auf Yakup stürzten.
    Der Türke sah, daß sie nicht grundlos ihre Henkersschlingen mitgebracht hatten. Sie wollten sie dem blonden Fighter um den Hals werfen.
    Yakup stieg voll ein.
    Den ersten säbelte er mit einem Hieb aus dem Weg, der die Gestalt quer durch das Verlies schleuderte. Sie wirkte wie eine grüne Puppe, prallte gegen die Wand und von dort zu Boden.
    Den zweiten räumte er mit einem Tritt zur Seite. Er hatte ihn genau erwischt. Der Untote flog hoch und dann nach hinten. Er produzierte noch einen unfreiwilligen Salto, bevor er mit dem Rücken aufprallte und über den Boden glitt.
    Der dritte schleuderte die Schlinge. Fast zielgenau flog sie heran.
    Kurz
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher