Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0516 - Monster-Kirmes

0516 - Monster-Kirmes

Titel: 0516 - Monster-Kirmes
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Trick, dabei war. Meiner Ansicht nach muß es diese Fallen im Tunnel geben.«
    »Hast du welche entdecken können?«
    »Nein, das nicht, aber…«
    »Es gibt keine Fallen, wirklich nicht. Da ist alles normal. Ich hätte sie doch gesehen.«
    »Davon möchte ich mich überzeugen.«
    »Und ich mit.«
    Ali wußte, daß er Sira vom Gegenteil nicht würde überzeugen können, deshalb nickte er. »Ist gut, dann gehen wir jetzt gemeinsam. Aber bleib immer bei mir.«
    »Klar doch, du Held.« Sie lächelte schmal.
    Ali stieg die Stufen hoch und drängte sich am Kassenhaus vorbei.
    Er wollte schon die Tür aufstoßen, als ihn Siras Stimme zurückhielt.
    »Warte noch einen Moment.«
    »Wieso?«
    Sie verschwand im Kassenhaus. »Ich möchte nur die Notbeleuchtung einschalten, sonst tappen wir wirklich im Dunkeln.« Sie tauchte wieder hervor und nickte dem Jungen zu. »So, jetzt können wir.«
    »Und du bleibst an meiner Seite?«
    »Klar.«
    Ali hielt die Tür auf. Sira drückte sich unter seinem Arm hinweg und verschwand als erste in dem dunklen Loch, das sich Tunnel der Angst nannte.
    Von der Notbeleuchtung war nicht viel zu sehen. Erst ein Stück voraus brannte eine trübe Birne.
    Es war sehr still. Die Außengeräusche wurden von den Wänden sehr stark gedämpft. Beide hörten ihre eigenen Schritte, und Sira faßte nach Alis Hand.
    »Hast du Angst?«
    »Ein wenig schon.«
    »Keine Sorge, diesmal bin ich gewarnt. Ich lasse mich nicht mehr reinlegen, wie mit der Puppe.«
    Sie lachte plötzlich leise. »Ja, ist eine Marotte von meinem Onkel. Er besitzt eine Puppe, die Drehorgel spielen kann. Das heißt, es sieht nur so aus, als könnte sie spielen. Tatsächlich läuft eine alte Schallplatte ab oder so ähnlich. Damit hat er schon einige Leute hereingelegt. Wir hatten immer unseren Spaß.«
    »Ich aber nicht. Die Puppe konnte sich sogar bewegen.«
    »Fernbedienung. Wie in einem Spielberg-Film. Das hat uns immer gefallen.«
    »Mir weniger.«
    Sie gingen weiter. Ali schaute sich dabei um. Das Mädchen nicht, es kannte den Tunnel zu gut.
    An der ersten Birne der Notbeleuchtung blieben sie stehen. Ali schaute nach links, und dies so intensiv, daß es Sira sogar auffiel.
    »Was hast du denn?«
    »War hier nicht dieser Kaspar?«
    »Ja, an der linken Seite. Schau dir die Wand mal genauer an.«
    Ali ging hin. Er sah, daß sie in der unteren Hälfte vorstand. Die obere Hälfte war etwas zurück versetzt, so daß ein Zwischenraum hatte entstehen können.
    »Durch ihn ist er gekommen«, erklärte Sira.
    Ali nickte. »Dann folgte das Fließband, glaube ich. Ich sah das blaue Licht und die Nebel. Auch die Monstren…«
    »Alles Illusion, Holographie, dreidimensionale Bilder. Kein großes Kunststück heute mehr.«
    »Ah ja.« Ali ging wieder vor. »Was ist mit dem Licht und dem komischen Nebel?«
    »Auch künstlich.«
    Er drehte sich um. »Aber nicht die Gestalt mit dem verflixten Topfhut. Die war echt.«
    »Ja, mein Onkel.«
    »Wo kam er her?«
    Das Mädchen hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Er hat daraus stets ein Geheimnis gemacht.«
    »Ohne Grund?«
    »Weiß ich alles nicht. Mich jedenfalls hat er nicht eingeweiht, obwohl ich ihn einige Male danach fragte. Da hat er nur geschwiegen und gelächelt.« Sie wedelte mit der Hand. »Nur einmal meinte er, daß der Tunnel der Angst mehr Geheimnisse verbergen würde, als sich der normale Besucher vorstellen könnte.«
    »Der normale Besucher also.«
    »Genau.«
    »Also müssen wir hinter diese Geheimnisse kommen. Wenn wir das geschafft haben, finden wir auch Yakup.« Ali hatte flüsternd gesprochen. Die gesamte Atmosphäre gefiel ihm überhaupt nicht.
    Vor ihnen lag der Tunnel. Eine schweigende Röhre, die kein Ende zu nehmen schien, denn der Ausgang war von ihrem Platz aus nicht zu entdecken.
    »Wo kann Yakup verschwunden sein?« fragte Ali.
    »Ich weiß es nicht.«
    Er räusperte sich. »Er ist nicht wieder rausgekommen. Wir hatten uns verabredet. Man hat ihn hierbehalten.«
    »Aber hier ist niemand.«
    »Das sehe ich auch. Nur kann ich mir vorstellen, daß es einen Trick gibt, verstehst du?«
    »Nein, welchen Trick?«
    »Mit dem man Menschen verschwinden lassen kann. Dein Onkel ist nicht ohne, wenn ich da an den Drehorgelspieler denke. Das schafft auch nicht jeder.«
    »Willst du weitergehen?«
    »Ja, zumindest bis zum Beginn des Fließbandes.«
    »Das kann ich dir zeigen.«
    »Ich bitte darum«, sagte er lächelnd.
    »Angeber.«
    Es war zu spüren, daß sich die beiden mochten. Ali ebenso
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher