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0516 - Monster-Kirmes

0516 - Monster-Kirmes

Titel: 0516 - Monster-Kirmes
Autoren: Jason Dark
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mehr er sich ihr näherte. An den Seiten faserte sie etwas aus, und sie strahlte auch irgendwas aus, vor dem Ali sich fürchtete.
    Hatte die Werbung recht? Befand er sich tatsächlich in einem Tunnel der Angst?
    Die ersten Ausläufer der Wolke streiften ihn. Schon schauderte er zusammen. Es war ein kalter Hauch, der da über seine Haut glitt und sich bewegte wie schnelle Finger. Die Wolke tastete sich an ihm hoch, sie roch nicht einmal, dennoch bekam der Junge Atembeschwerden.
    Sein Herz schlug plötzlich schneller, obwohl sich seine Brust zu verengen schien.
    Es tat sogar weh, und die Angst setzte sich in der Magenkuhle fest. Da gab es eigentlich nur einen Ausweg.
    Er mußte fliehen!
    Doch er konnte nicht. Sosehr er sich auch bemühte, das Band zu verlassen, es war einfach nicht möglich. Zudem wurde er nicht mehr nach vorn transportiert, sondern in einen Kreis gefahren, damit er die Wolke nicht verlassen konnte.
    Sie hatte ihn geschluckt…
    Ali riß den Mund auf und sah zu, daß er sich breitbeinig hinstellte, um nicht von der Fliehkraft zu Boden gedrückt zu werden.
    Ali blieb auf den Beinen. Leider auch in der Wolke, die jetzt seine Sicht benebelte und sogar daranging, die Gedanken zu beeinflussen, denn er spürte Fremdes in seinem Hirn.
    Böse Gedanken und gleichzeitig auch triumphierende. Gedanken, die nicht laut waren, Sekunden später jedoch eine gewisse Akustik bekamen. Jemand sprich mit ihm!
    Und er zeigte sich!
    Aus dem blauen Wolkenlicht stieg er hervor. Eine schwarze Gestalt mit einem Topfhut auf dem Kopf, einer breiten Stirn unter dem Rand und einem gelblich schimmernden Gesicht, in dem die Augen besonders auffielen. Sie besaßen einen grausamen, starren Blick. Ali kam sich vor, als würde er von einem Scharfrichter fixiert.
    Das Gesicht schälte sich aus dem Wolkenlicht klarer hervor als der Körper, der nach unten hin allmählich mit dem blauen Nebel verschwand und von ihm aufgesaugt wurde.
    »Du hast dich erschreckt, nicht wahr?«
    »Ja!« ächzte Ali.
    »Weißt du, wer ich bin?«
    »Nein.«
    »Ich bin Mr. Todd. Man nennt mich auch den Totmacher. Hast du verstanden? Ich bin der Totmacher…«
    Der Junge starrte die Gestalt an. Er kam mit ihr nicht zurecht, wußte nicht, wie er sie einordnen sollte und bekam auch den Schwindel deutlicher zu spüren, denn auch weiterhin drehte er sich im Kreis.
    »Todd, der Totmacher! Merke ihn dir gut, mein Freund. Ich beherrsche die Menschen. Ich kann sie verändern. Die grünen Monstermenschen, sie werden kommen, sie werden fliegen, sie werden herabstoßen und das Grauen verbreiten. Ich, Mr. Todd…«
    Er fügte noch ein häßliches Lachen hinzu, das sich anhörte wie ein Donner aus der Hölle.
    Dann schwebte er zurück.
    Zwischen Ali und ihn schob sich ein dichter Vorhang aus blauschimmerndem Nebellicht.
    Er trieb hinein, lachte noch einmal häßlich auf und war so lautlos verschwunden, wie er erschienen war.
    Ali war völlig konsterniert. Er drehte noch eine Runde, um danach normal weiterzugleiten.
    Das blaue, wolkige Licht hatte er verlassen. Der Tunnel der Angst machte seinem Namen wieder alle Ehre, denn er schluckte den Jungen wie ein großes Maul.
    Sackartig umarmte ihn die Finsternis. Wenig später erschienen Bilder aus dem Nichts. Hologramme, dreidimensionale Szenen, die frei im Raum schwebten und Dinge darboten, die viel mit Gewalt und Tod zu tun hatten. Schaurige Monstren, schreckliche Mutationen, in die der Betrachter hineinfuhr, ohne sie allerdings zu spüren, weil er einfach hindurchrollte.
    Ali stoppte plötzlich und kippte nach vorn. Er hatte Mühe, sich zu fangen, lief einige zögernde Schritte, konnte dann wieder normal stehen und mußte, um den Ausgang zu erreichen, durch die Röhre weiterlaufen, die sich allmählich erhellte. Bei jedem Schritt, den er zurücklegte, leuchtete eine weitere Lampe auf, die mit ihrem grüngelben Schein soviel Licht gab, daß er den Ausgang fand.
    Es war eine Tür, die sich nur von innen öffnen ließ. Auf ihr war mit Leuchtfarbe eine grinsende Fratze gemalt, die sich in der Mitte teilte, als Ali die Tür aufdrückte.
    Die frische Winterluft empfing ihn. Sie blies wie ein starker Wind den Nebel aus seinem Kopf fort. Er atmete tief durch, trat wieder durch eine Sperre und mußte die sich daran anschließende Holztreppe hinabgehen, um einen Weg zwischen den Buden zu erreichen.
    Dort blieb er stehen, schüttelte den Kopf und schaute zurück. Er befand sich an der hinteren Seite des Tunnels der Angst. Das gesamte Gebäude
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