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0515 - Die Wächter der Einsamkeit

Titel: 0515 - Die Wächter der Einsamkeit
Autoren: Unbekannt
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die Bildschirme. „Wir müßten jetzt nur wissen, wie es auf den anderen Welten aussieht, ob Objekte aus dem Schwarm angekommen sind."
    Rhodan, der über Interkom mitgehört hatte, gab zu bedenken: „Das würde bedeuten, daß jemand in der Galaxis von der Ankunft des Schwarmes wußte und entsprechende Vorbereitungen getroffen hat."
    „Das stimmt", gab der Mann mit der Maske zu. „Doch denken Sie einmal an die Theorie, daß der Homo superior eine Reaktion der Natur auf die Ankunft des Schwarmes ist."
    „Davon halte ich nicht viel", erklärte Rhodan.
    „Trotzdem", verteidigte Saedelaere seine Überlegungen, „ist dieser Gedanke wert, zu Ende gedacht zu werden. Wenn die neuen Menschen wirklich eine natürliche Reaktion sind, muß der Schwarm in langen Zeitabständen immer wieder in unserer Galaxis auftauchen."
    Ich blickte zu dem Bildschirm hinauf, wo Rhodans Gesicht sich abzeichnete.
    Der Großadministrator lächelte.
    „Wir müssen bei dieser Theorie mit Millionen von Jahren rechnen. Wer will über diese Zeitspanne hinweg solche Hafenanlagen wie auf Testfall Rorvic in Ordnung halten? Nein, ich glaube nicht an einen Zusammenhang zwischen diesen Anlagen und den Bewohnern aus dem Schwarm. Wahrscheinlich ist es Zufall, daß wir auf diese Raumhäfen und auf Schwarmbewohner gestoßen sind."
    Ich sah deutlich, daß Saedelaere nicht überzeugt war. Er würde an seiner Idee festhalten, bis das Gegenteil bewiesen war.
    Es gab ein anderes Problem, das mich beschäftigte: Wo war jener der mehreren tausend Flugkörper, der in das System Struktur-Alpha eingedrungen war?
    Rhodan schlug eine neue, meiner Ansicht nach gefährliche Taktik ein. Er ließ Funksprüche abstrahlen, die für eventuelle Bewohner von Testfall Rovic gedacht waren.
    Wir erhielten jedoch keine Antwort, obwohl die in der Galaxis allgemein üblichen Symbole benutzt wurden. Rhodan ließ die Funksprüche während fünf Umkreisungen wiederholen, ohne daß es zu einer Reaktion kam.
    Testfall Rorvic schien von seinen ehemaligen intelligenten Bewohnern verlassen worden zu sein.
    Aber warum waren sie gegangen?
    Und wohin?
    Auffallend war das Fehlen von Städten und Feldern. Es gab nur die großen Raumhäfen, um die sich zahlreiche Gebäude verschiedener Größenordnung gruppierten.
    Vielleicht war Testfall Rorvic eine Welt, auf der die Schiffe eines unbekannten Volkes zwischenlandeten. Aber zu diesem Zweck hätte ein Raumhafen genügt.
    Je länger ich nachdachte, desto überzeugter wurde ich, daß wir von der Lösung des Rätsels noch weit entfernt waren.
    Sechs Stunden umkreisten wir Testfall Rorvic, ohne daß etwas geschah. Die Planetenoberfläche blieb unverändert. Auf den Bildschirmen sahen wir die in ihrer sterilen Sauberkeit unheimlich wirkenden Landeflächen, auf denen kein einziges Raumschiff stand.
    Nach sechs Stunden entschloß sich Perry Rhodan, ein Einsatzkommando nach Testfall Rorvic zu schicken.
    Captain Dalaimoc Rorvic meldete sich freiwillig und bemerkte, daß er als Entdecker dieser paradiesischen Welt schließlich ein gewisses Anrecht darauf hätte, zuerst seinen Fuß auf den fremden Boden zu setzen.
    Perry Rhodan stimmte zu und empfahl Rorvic, zwei oder drei zuverlässige Männer mitzunehmen Sandal Tolk, der kriegerische Barbar, der seine Eltern, seinen Großvater und seine Frau durch die Kleinen Purpurnen verloren hatte, sollte Rorvic auf jeden Fall begleiten. Sandal war in den letzten Tagen immer mürrischer geworden. Rhodan befürchtete, daß der junge Mann schließlich in Schwermut verfallen könnte, wenn er keine Gelegenheit bekam, sich zu betätigen. Sandal ließ sich seine Rachegedanken nicht ausreden; obwohl er mehrere Hypnoschulungen hinter sich hatte, sah er nicht ein, daß es sinnlos war, wenn er als einzelner gegen eine Macht wie den Schwarm vorging.
    Rhodan hoffte, daß Sandal auf Testfall Rorvic Gelegenheit bekommen würde sich auszutoben. Das würde ihm für einige Zeit helfen.
    Ich hörte dem Gespräch zwischen Rorvic und Rhodan nur mit halber Aufmerksamkeit zu, denn ich wurde noch immer von den Bildern der Planetenoberfläche gefesselt.
    Plötzlich stand Rorvic hinter mir.
    Wie immer hatte er sich lautlos genähert. Ich sah sein Spiegelbild auf der Mattscheibe eines ausgeschalteten Bildschirms.
    „Stehen Sie auf, Captain!" sagte er.
    Ich warf einen Blick über die Schulter.
    „Wozu? Ich sitze hier sehr bequem."
    Rorvic sah mich an, als wollte er mich hypnotisieren, und von seinen roten Augen ging tatsächlich eine gewisse
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