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0515 - Die Wächter der Einsamkeit

Titel: 0515 - Die Wächter der Einsamkeit
Autoren: Unbekannt
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einen Planeten nach Ihnen benennen würde."
    Rorvic räusperte sich durchdringend. Die Fettablagerungen auf seinem Körper gerieten in Bewegung.
    „Es war nur eine Frage der Zeit."
    Ich starrte ihn an.
    „Sie verdanken diese erstaunliche Tatsache einem glücklichen Umstand. Jeder hat im Augenblick der schweren Erschütterung an Flucht gedacht, nur Sie blieben sitzen und starrten die Instrumente an, weil Sie wußten, daß es für Sie kein Entkommen geben würde, wenn das Schiff explodieren sollte."
    Rorvic erwiderte gelassen: „Wenn Sie möchten, ändern wir den Namen des bewußten Planeten in Testfall a Hainu um. Vielleicht handelt es sich um eine Ödwelt."
    „Ich bin nicht scharf darauf, daß irgendeine Welt meinen Namen trägt", behauptete ich.
    In diesem Augenblick griff Saedelaere ein.
    „Gehen Sie bitte zurück an Ihren Platz, Captain Tatcher a Hainu. Wir werden bald nach Struktur-Alpha starten."
    Es blieb mir nichts anderes übrig, als der Aufforderung Folge zu leisten.
    Struktur-Alpha war eine kleine gelbe Sonne, die von fünf Planeten umkreist wurde. Nach menschlichen Maßstäben war nur eine dieser fünf Welten interessant: Planet Nummer Zwei besaß als einziger eine Sauerstoffatmosphäre. Unsere Ortungen ergaben, daß Testfall Rorvic offenbar noch aus anderen Gründen wichtig war. Bei der Untersuchung der Planetenoberfläche sprachen unsere Massetaster und Energietaster wesentlich öfter an als bei den vier anderen Welten.
    Die Standardwerte wurden weit überschritten. Das konnte unter Umständen bedeuten, daß es auf Testfall Rorvic eine Zivilisation mit technischen Entwicklungen gab. Es konnte aber auch bedeuten, daß Fremde auf dieser Welt angekommen waren.
    Perry Rhodan gab den Befehl, die GOOD HOPE II näher an den Planeten heranzusteuern. Das Schiff schlug eine weite Kreisbahn ein, und wir in der Ortungszentrale hatten jetzt Gelegenheit, die Oberfläche des Planeten gründlich zu untersuchen.
    „Ich habe selten eine Welt gesehen, die so unseren Idealvorstellungen entspricht", meldete Saedelaere schon wenig später in die Hauptzentrale. „Testfall Rorvic durchmißt zweiundzwanzigtausend Kilometer und besitzt eine Schwerkraft von knapp einem Gravo. Die mittlere Temperatur beträgt neunundzwanzig Grad Celsius, für eine Umdrehung benötigt der Planet etwas weniger als vierundzwanzig Stunden."
    Die Bilder auf unseren Geräten trugen noch dazu bei, diesen Eindruck zu verstärken.
    Auf Testfall Rorvic gab es weite und warme Meere, zwei eisbedeckte Pole, Gebirge, Wälder und Savannen. Vorläufig konnten wir jedoch keine Spur eines gelandeten Großraumschiffes aus dem Schwarm feststellen. Als wir jedoch von der Nacht- auf die Tagseite überwechselten, entdeckten wir etwas anderes.
    Auf Testfall Rorvic gab es zahlreiche riesige Raumhäfen, die einen völlig verlassenen Eindruck machten. Die ausgedehnten Landeflächen waren leer. Die Gebäude ringsums schienen nicht bewohnt zu sein. Trotzdem wirkten die Raumhafen intakt und sauber. Man schien sie erst vor kurzem geräumt zu haben.
    Die Bilder, die wir aufnahmen, wurden in die Hauptzentrale weitergeleitet.
    „Dort unten herrscht vorbildliche Ordnung", stellte Saedelaere fest. „Ich frage mich nur, wem diese Verhältnisse dienen sollen."
    Die verlassenen Raumhäfen riefen Unbehagen in mir hervor.
    Wenn es irgendwo Spuren des Verfalls gegeben hätte, wäre eine Erklärung einfach gewesen. So aber wußten wir nicht, was mit den Besitzern dieser Anlagen geschehen war.
    „Vielleicht sind sie geflohen, als das Objekt aus dem Schwarm hier eintraf", überlegte Cucula Pampo.
    „Dann hätten wir sie orten müssen", widersprach ich.
    „Hainu hat recht", stimmte Saedelaere zu. „Außerdem haben wir das Flugobjekt aus dem Schwarm noch immer nicht gefunden."
    Die GOOD HOPE II umkreiste Testfall Rorvic noch einigemal auf wechselnden Bahnen. Es wurden noch mehrere Raumhäfen entdeckt, die sich alle im gleichen Zustand befanden wie die bereits registrierten.
    Auch in der Hauptzentrale wußte man keine Antwort auf die Fragen, die uns alle beschäftigten.
    Testfall Rorvic sah aus dem Weltraum wie ein schönes Ölgemälde aus. Nur die verlassenen Raumhäfen störten uns an diesem paradiesischen Bild.
    Schließlich entwickelte Alaska Saedelaere eine Theorie.
    „Ist es nicht möglich, daß diese Raumhäfen gebaut wurden, um später einmal Besucher aufnehmen zu können?"
    „Sie denken an Besucher aus dem Schwarm?" erriet Rorvic.
    „Warum nicht?" Saedelaere deutete auf
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