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0514 - Macumbas Totenhöhle

0514 - Macumbas Totenhöhle

Titel: 0514 - Macumbas Totenhöhle
Autoren: Jason Dark
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bewegen.
    Nicht so hart und elegant wie Virgil. Bei ihnen wirkte das Mitgehen des Trommelklangs eher steif. Sie hoben ihre Beine, traten mit den Füßen hart auf und stießen ebenfalls Laute aus, die wohl Rufe oder Schreie sein sollten. Noch klangen sie sehr unkontrolliert, was sich sehr bald änderte, denn aus den primitiven Schreien schälte sich allmählich der Begriff hervor.
    Macumba!
    Bei ihren lauten, schrillen Rufen teilten sie das Wort in mehrere Silben auf.
    Macumba…
    Immer wieder nur dieser eine Begriff. Er wurde wiederholt, mal laut, mal leise. Es war ein Flehen, ein schauriges Bitten an eine Kraft, die es gab, und die in einer anderen Kultur – in der asiatischen – Kataya hieß, wie ich wußte.
    »Sie kommen allmählich«, sagte Suko. »Wenn die aufgeputscht sind, möchte ich ihnen nicht gegenüberstehen.«
    »Noch haben sie nichts Ungesetzliches getan. Jeder kann sich versammeln und dem Trommelklang lauschen.«
    Auf einmal war Schluß.
    Es geschah so plötzlich, daß wir es kaum mitbekommen hatten und noch immer den Echos lauschten, die durch die Halle tosten.
    Sie verklangen…
    Stille breitete sich aus.
    Sie kam uns so vor, bis wir das heftige Atmen der Versammelten vernahmen.
    Auch sie hatte der Tanz angestrengt. Die meisten von ihnen waren in Schweiß gebadet. Sie hielten die Augen weit offen und schauten in das flackernde Licht der Kerzen.
    Schatten und Licht wechselten sich ab und tanzten über ihre Gesichter.
    Manchmal bekam ich den Eindruck, als handelte es sich bei ihnen um starre Masken.
    Noch blieb alles ruhig.
    Die Trommler hielten ihre Arme halb erhoben. Dabei schwebten die Hände über den Bespannungen. Sie warteten darauf, daß endlich etwas geschah. Die Initiative dazu ging wiederum von Virgil aus.
    Er drehte den Kopf zuerst nach rechts und nickte einem der Trommler zu. Der ließ seine flache Hand fallen. Sie landete mit einem dumpfen Laut auf der Bespannung.
    Virgils nächste Kopfdrehung galt dem linken Trommler. Auch er schlug die Hand nach unten.
    Dann kam wieder der rechte an die Reihe, so ging es weiter, und Virgil stand fast auf den Zehenspitzen, als er dem Klang lauschte.
    Plötzlich ging er vor.
    Ebenso steif und im gleichen Rhythmus wie die Trommeln erklangen. Er bewegte sich steif, in seinem Gesicht zuckte kein Muskel, und er ging direkt auf das Sumpfloch zu.
    Suko lachte leise. »Kannst du dir vorstellen, daß Virgil verschwinden wird?«
    Ich hob die Schultern.
    Noch tat Virgil nichts. Er mußte noch mit den Dienern reden, und er sprach über das Sumpfloch hinweg.
    »Ich habe sie gefunden!« rief er. »Ich habe den Wunsch des großen Meisters erfüllt. Ich fand sie, ich brachte sie mit. Sie ist anders. Sie besitzt magische Kräfte, die so stark sind, daß ich sie spüren konnte. Sie ist genau die, die wir brauchen, die Macumba in die Welt tragen wird. Im Hintergrund befindet er sich. Er leitete mich. Ich kenne ihn nicht, ihr kennt ihn nicht. Aber er ist aus dem fernen Afrika gekommen, um die Macht an sich zu reißen. In seinem Körper vermischt sich das Blut vieler Rassen. Er ist in London, er lebt hier, nur weiß noch niemand davon. Jetzt habe ich euch alles gesagt. Ihr werdet Macumbas Macht kennenlernen. Heute noch, in dieser langen Nacht.«
    Suko dachte das gleiche wie ich. »Von wem hat der gesprochen? Wer lauert im Hintergrund?«
    »Keine Ahnung. Aber es muß einen geben, einen Meister, wie wir gehört haben.«
    »Der aus Afrika gekommen ist.«
    »Das kann man sagen.«
    »Ich würde ihn gern mal zu Gesicht bekommen«, sagte Suko. »Ich mag Typen nicht, die sich im Hintergrund halten. Das Blut zahlreicher Rassen vermischt sich in dem seinen. Dann muß er einiges an Erbmasse mit sich herumschleppen.«
    »Eine gefährliche, wie ich meine.«
    Virgil redete weiter. »Der Meister hat mich geschickt. Ich bereite den Weg vor, und ich habe euch gefunden, damit ihr diesen Weg mit mir zusammen geht. Seine Botschaft ist die Zukunft. Macumba wird leben, ich werde leben, wir alle werden leben…«
    Dann sprang er.
    Es sah fast lächerlich aus. Er hatte dicht vor dem Sumpfloch gestanden und hüpfte nun wie ein Frosch.
    Sein Ziel war das Sumpfloch!
    Er klatschte hinein. Zuerst mit den Füßen. Eine grünlichdunkle Brühe spritzte in die Höhe, bevor der Sumpf ihn packte und seine Beine umklammerte, als wollte er sie nie mehr loslassen.
    So war es auch.
    Virgil wurde vor den zahlreichen Zuschauern in die Tiefe des Sumpflochs gezogen.
    Und es machte ihm sogar Spaß, bereitete ihm
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