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0513 - Ein Platz für Verdammte

Titel: 0513 - Ein Platz für Verdammte
Autoren: Unbekannt
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aus."
     
    11.
     
    Sie waren Verdammte.
    Die Paradiessucher, die in ihrer maßlosen Verblendung glaubten, um ihrer Selbsterhaltung willen zur Waffe greifen zu müssen. Die Mannschaft von Quinto-Center, die der Meinung war, sich gegen gnadenlose Eroberer wehren zu müssen. Und die Verdummten, die durch die endlosen Korridore von Quinto-Center irrten und nicht wußten, was vorging.Sie alle waren verdammt.
    Und nun war der Tod ihr ständiger Begleiter.
    „Es ist furchtbar", stellte Oberst Tiesch fest und öffnet den Halsverschluß seiner Kombination.
    „Ja, die Hitze wird immer unerträglicher", stimmte Stansch, der Rüsselbarniter, zu.
    „Das auch, die Temperatur ist bereits über dreißig Grad Celsius gestiegen - und sie steigt weiter", sagte Oberst Tiesch und wischte sich den Schweiß von der Sirn. „Aber das meinte ich nicht. Ich dachte vielmehr an diese Situation. Da gibt es in dieser Galaxis einen verschwindend geringen Prozentsatz von Immunen unter unzähligen Verdummten. Und dann treffen einige von ihnen aufeinander und schlagen sich wegen einer geringfügigen Meinungsverschiedenheit die Schädel blutig."
    Nicht nur die Hitze wurde in der Hauptzentrale unerträglich, wohin sich die Mannschaft von Quinto-Center zurückgezogen hatte. Auch der Sauerstoffgehalt der Luft fiel rapide. Die Männer litten unter Atemnot. Einzig Cheborparczet Faynybret schien sich den neuen Bedingungen einigermaßen angepaßt zu haben.
    Mortom Kalcora dagegen, sein siganesischer Schüler, hatte schon vor Minuten über Schwindelanfälle geklagt. Daraufhin hatte er den Helm seines flugfähigen Kampfanzuges heruntergeklappt und war nun, was die Atemluft anbelangte, Selbstversorger.
    „Es wird Zeit, daß wir ebenfalls die Druckanzüge anlegen", sagte Roi Danton, als immer mehr Leute unter Atemnot zu leiden begannen.
    Die Temperatur innerhalb der Hauptzentrale war inzwischen auf 40 Grad Celsius angestiegen. Der Sauerstoffgehalt der Luft wurde immer geringer; die Regenerierungsanlage funktionierte nicht mehr; der ausgeatmete Stickstoff wurde nicht mehr abgesogen: die durch die Luftversorgungsanlage einströmende Luft war in gefährlichem Maß mit Kohlendioxyd angereichert.
    Als einige der Immunen unter Sauerstoffmangel zusammenbrachen, ließ Oberst Tiesch Druckanzüge austeilen.
    „Das alles haben wir einer fehlerhaft programmierten Hauptsteuerpositronik zu verdanken", erklärte Oberst Tiesch wenig später über die Helm-Sprechfunkanlage. „Admiral Tai-Hun will uns im wahrsten Sinne des Wortes ausräuchern."
    „Die Hauptzentrale ist doch eine völlig autarke Station innerhalb von Quinto-Center", warf Roi Danton ein. „Hier gibt es alles, was wir zum Leben benötigen, unter anderem auch recht leistungsfähige Positroniken. Wäre es da nicht möglich, die Verbindung zur Hauptsteuerpositronik zu unterbrechen und uns unabhängig zu machen?"
    „Zu anderen Zeiten wäre es möglich, unter den gegebenen Umständen jedoch leider nicht", antwortete Oberst Tiesch. „Nach Einbruch der Verdummungswelle entstand ein Mangel an qualifizierten Kräften, so daß wir gezwungen waren, eine Umprogrammierung vorzunehmen, die uns in absolute Abhängigkeit von der Hauptsteuerpositronik brachte. Da wir außerdem gezwungen waren, die von der Verdummung betroffenen Plasmazusätze auszubauen und abzuschalten, entstanden große Lücken in unserem positronischen System.
    Damals brachte eine Unterordnung unter die Hauptsteuerpositronik viele Vorteile mit sich. Wie sollten wir auch ahnen, daß uns dies einmal zum Verhängnis werden würde?
    Solange die Paradiessucher die Positronik manipulieren können, sind wir ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert."
    Zum erstenmal mischte sich der Ezialist Professor Persaito. ein.
    Er, der es gewohnt war, in jeder Lebenslage zu improvisieren, konnte einfach nicht glauben, daß die Situation aussichtslos war.
    „Es muß doch einen Weg geben, um uns der Willkür der Paradiessucher zu entziehen", meinte er. „Wir besitzen genügend Waffen, Werkzeuge und Ersatzteile, es gibt hier ausreichend Lebensmittel- und sogar Sauerstoffvorräte. Wenn wir schon die Positronik nicht beeinflussen können, so müßten wir imstande sein, eine eigene provisorische Luftversorgung einzurichten."
    „Theoretisch wäre es möglich", stimmte Oberst Tiesch zu. „Aber wir haben nicht genügend Leute, um sie für diese aufwendigen Arbeiten abzustellen. Meine Männer haben alle Hände voll zu tun, um den Fehlschaltungen, die von der
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