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0512 - Hard-Rock-Zombie

0512 - Hard-Rock-Zombie

Titel: 0512 - Hard-Rock-Zombie
Autoren: Jason Dark
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unsere Schuld«, erklärte der Elegante. »Nein, wir brauchen doch dafür keine Sorge zu tragen, daß Gäste zu dir kommen. Das mußt du selbst machen. Public Relation, verstehst du?«
    »Ja, vielleicht. Ich werde es mir überlegen.«
    »Nein, die Zeit ist um, Paolo. Wir können uns nicht bei jedem Besuch wiederholen. Weißt du was? Mein Freund wird gleich zu dir in die Küche kommen und sich deine Lebensmittel einmal genauer anschauen. Es kann sein, daß ihm einige Dinge nicht passen, auch der erste Grappe war ja ein Mist-Gesöff.«
    Paolo trat einen Schritt zurück und streckte die Arme vor. »Nein, bitte, lassen Sie das! Ich… ich flehe Sie an!«
    Der Kerl in der Lederjacke stand bereits auf. Auf seinem Gesicht lag schon das Zerstörer-Grinsen. Der würde, wenn man ihn ließ, in der Küche alles kurz und klein schlagen.
    Ich schob den zur Hälfte leergegessenen Teller zurück. Schade um das Essen, es war wirklich gut.
    »Morgen!« bettelte Paolo. »Kommen Sie bitte morgen noch einmal wieder. Dann habe ich alles besorgt.«
    »Morgen sind wir woanders. Nein, heute ist der große Tag für dich, Paolo, heute!«
    Da stieß jemand die Tür auf.
    Diesmal war es Kitty, die in das Lokal stürmte und schon fast am Tisch der beiden vorbei war, als sie die Kerle entdeckte, stehenblieb und von dem Eleganten angesprochen wurde.
    »Hallo, mein Schatz. Das ist aber nett von dir, daß du mich besuchen kommst. Setz dich schon zu mir.« Er klopfte auf seinen rechten Oberschenkel.
    Kitty wurde leichenblaß.
    ***
    Jetzt mischte ich mich ein. »Kitty gehört zu mir«, sagte ich nur so laut, daß die beiden es auch hören konnten. »Ich bin mit ihr verabredet. Komm her, Kitty.«
    Sie ging auch. Steif, mit eckigen Bewegungen, und die beiden Kerle ließen sie laufen. Vielleicht hatte sie meine Bemerkung zu sehr überrascht.
    Kittys rot geschminkte Unterlippe zitterte. Beim Gehen klaffte der schwarze Mantel auf. Darunter trug sie einen Minirock aus rotem Leder. Er reichte ihr bis knapp über die Oberschenkel. Die oberen Formen bändigte ein weißer Pullover.
    Ich war aufgestanden und lächelte, während ich gleichzeitig an Kitty vorbei auf die Schutzgeld-Erpresser schielte. Als Kitty meinen Tisch erreicht hatte, streifte sie den Mantel ab. Ich nahm ihn an mich und hängte ihn über die Lehne des dritten Stuhls. Den anderen rückte ich ihr zurecht. Sie saß so, daß die Männer sie sehen konnten.
    »Ein Kavalier«, sagte der Elegante. »Siehst du, Kitty, du machst noch mal Karriere. Und uns hast du immer weismachen wollen, daß du keine Freier findest.«
    »Er ist kein Freier.«
    »Was ist er dann?«
    »Ein Bekannter«, sagte Kitty trotzig. »Wir haben uns hier verabredet, weil wir etwas bereden wollen.«
    »Wie schön für euch. Was hast du denn an diesem Abend schon alles angeschafft? Hundert, zweihundert…«
    »Gar nichts.«
    »Trotzdem machst du schon Feierabend?«
    »Nein, ich gehe später noch mal schauen.«
    »Dann ist der Nebel dichter«, sagte der mit der Lederjacke.
    »Richtig, Rudy, du denkst mit. Denkst du auch, daß Kitty eigentlich wieder hier verschwinden müßte?«
    »Ja, das denke ich.«
    »Dann schmeiß die Nutte raus!«
    Rudy hatte auf so etwas schon gewartet. Der Elegante wollte zuschauen. Ich war kein Gegner für die beiden. Er schlug lässig die Beine übereinander, trank einen Schluck Grappa und zündete sich eine filterlose Zigarette an.
    Rudy kam näher. Er ging mit stampfenden Schritten. In Kittys Augen glänzte Panik.
    »Nicht schlagen!« flüsterte sie.
    »Das mußt du schon mir überlassen, Herzchen.«
    »Er wird dich nicht schlagen, Kitty«, sagte ich.
    Rudy blieb stehen. Er befand sich in Griffweite, schüttelte den Kopf und fragte mich: »Du… du willst doch noch länger leben – oder nicht?«
    »Das hatte ich vor.«
    »Dann halte deine Schnauze!« Gleichzeitig griff er nach Kitty und schrie plötzlich auf, denn meine Fußspitze hatte ihn voll an einer seiner empfindlichsten Stellen erwischt. Am Schienbein.
    Rudy wankte zurück, hob das rechte Bein an, preßte die linke Handfläche gegen die getroffene Stelle und begann zu »jubeln«. Der Tritt hatte geschmerzt, deshalb tanzte er auf einem Bein.
    Hinter der Theke stand jetzt auch Paolos Frau, eine kleine Person mit schwarzen Haaren, die sie im Nacken zu einem Knoten verschlungen hatte.
    Ihr Gesicht war bleich geworden, beide Wirtsleute zitterten.
    Der Elegante hatte seine Haltung etwas verändert. Er saß jetzt angespannter, nicht mehr so lässig und mit
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