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0512 - Hard-Rock-Zombie

0512 - Hard-Rock-Zombie

Titel: 0512 - Hard-Rock-Zombie
Autoren: Jason Dark
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Mädchen. Mir geht es einfach ums Prinzip.«
    »Du schläfst nicht mit jeder?«
    »So ist es.«
    Sie nickte. Es kam mir traurig vor. »Ein beschissener Abend ist das«, sagte sie und strich durch die feuchten Locken. »Da steht man sich die Beine in den Bauch.«
    »Im Sommer läuft es besser, nicht?«
    »Und wie.«
    »Schaffst du allein an?«
    »Was meinst du damit?«
    »In die eigene Kasse. Oder hast du einen, der hinter dir steht und abkassiert?«
    Sie wurde mißtrauisch und ging einen kleinen Schritt zurück.
    »Weshalb interessiert dich das?«
    »Nur so.«
    Das Mädchen ließ sich Zeit mit seiner Antwort. Da kein weiterer Kunde kam, war die Unterhaltung mit mir für sie eine Abwechslung. »Du bist ein Bulle, wie?«
    Meine Lippen zuckten, als ich lächelte. »Sehen so die Bullen aus?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Na bitte.«
    Sie holte eine Zigarette aus der Manteltasche. Ich gab ihr Feuer.
    Das Mädchen blies den Rauch in den Nebel, dann lachte sie.
    »Was belustigt dich so?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie. »Vielleicht liegt es an der Stimmung, am Nebel, aber irgendwie gefällst du mir. Obwohl uns wahrscheinlich Welten trennen, kommst du mir irgendwie so vor, als wären wir auf gewisse Art und Weise Geschwister. Ich habe auch nicht immer angeschafft, habe mal studiert, doch das ist lange her. Das Geld reichte nicht, du verstehst.«
    »Ja.«
    »Erst ging ich nur am Wochenende auf die Straße, jetzt stehe ich jeden Tag hier.«
    »Und der Sprung zurück?«
    »Den habe ich verpaßt«, sagte sie hart, warf die Zigarette zu Boden und trat die Glut mit einer wütenden Bewegung aus. »Den habe ich verpaßt«, wiederholte sie noch einmal.
    »Kannst du nicht aussteigen, oder willst du nicht?«
    »Beides.«
    »Wer hindert dich daran?«
    »Ich selbst und…« Sie winkte ab, als hätte sie zuviel gesagt. »Das ist nicht dein Problem.«
    »Der Zuhälter!«
    Sie schaute mich an. »Geh lieber und nimm dich in acht.«
    »Vor wem?«
    »Hier in der Gegend stimmt nicht alles. Ich gebe dir einen guten Rat. Paß auf und renn weg, wenn du plötzlich Musik hören solltest. Dann nimm die Beine in die Hand.«
    Ich mußte lachen. »Musik hat mich eigentlich immer interessiert.«
    »So?« Sie starrte mich aus großen Augen an.
    »Ja. Ich heiße übrigens John.«
    »Kannst mich Kitty nennen.«
    »Okay, Kitty. Was ist nun mit der Musik?«
    Sie schaute sich vorsichtig um. Erst als sie sicher war, nicht beobachtet zu werden, kam sie näher. Ich roch ihr Parfüm. Es umschwebte mich als süßliche Duftwolke. »Hast du schon mal etwas von einer Höllenmusik gehört?« fragte sie.
    »Nein!«
    »Das habe ich mir gedacht. Es ist aber die Musik aus der Hölle, die hier erklingt.«
    »Und wer ist der Musiker?«
    »Ein Dämon«, wisperte sie. »Niemand kennt ihn. Er ist gefährlich und verbreitet Terror. Er ist der Anführer einer brutalen Bande. Die Bullen wissen nichts davon. Viele hier sind informiert. Sie können nur nichts unternehmen.«
    »Hat er keinen Namen?«
    »Doch. Er nennt sich selbst Tiger. Wir aber haben ihm einen anderen Namen gegeben: Hard-Rock-Zombie!«
    »Tatsächlich?«
    »Ich lüge nicht.«
    »Wo tritt er auf?«
    Kitty ging wieder zurück und lehnte sich gegen die Laterne.
    »Überall, John. Er ist plötzlich da. Wenn du dann die Musik hörst, mußt du fliehen, sonst bist du verloren. Sie macht dich an, sie reißt dicht mit… in die Hölle.« Als sie mein Lächeln sah, zog sie die nachgepinselten Augenbrauen zusammen. »Du … du glaubst mir nicht – oder?«
    »Es fällt mir schwer.«
    »Glaubst du nicht, daß es einen Teufel oder eine Hölle gibt?« Sie lachte. »Hast du eine Ahnung. Da sind Dinge passiert, von denen du dir keine Vorstellung machen kannst.«
    »Welche denn?«
    »Das kann ich nicht sagen«, flüsterte sie.
    Ich lachte. »Erst machst du mich neugierig, dann kommt der große Rückzieher.«
    »Weil es gefährlich ist.«
    »Auch das Reden darüber?«
    Kitty nickte heftig. »Ja, denn er hat seine Ohren überall. Er ist ein Dämon. Plötzlich entsteht er. Das ist, als würde er aus dem Nebel erscheinen oder aus einer Schwefelwolke. Wie der Teufel.« Sie schluckte und fügte noch leiser hinzu: »Vielleicht ist er sogar der Teufel. Man kann ja nie wissen.«
    »Wie sieht er denn aus?« fragte ich.
    »Furchtbar.«
    »Das kann ich mir zwar vorstellen, ist aber keine Antwort, wie du zugeben mußt.«
    »Stimmt.«
    »Beschreibe ihn.«
    Kitty hob unruhig die Schultern. »Du verlangst viel. Ich habe ihn einmal nur
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