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051 - Die Hexe und ihr Henker

051 - Die Hexe und ihr Henker

Titel: 051 - Die Hexe und ihr Henker
Autoren: A.F.Morland
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so sehr, daß er sich nicht freikämpfen konnte. Mit diesem Schwertstreich ging für mich einer meiner größten Wünsche in Erfüllung. Lange schon wollte ich Mr. Silver vernichten. Endlich ist es mir gelungen. Ich werde dafür sorgen, daß sich meine Tat in den Dimensionen des Grauens wie ein Lauffeuer verbreitet. Viele Dämonen werden mich bejubeln. Sippen, die meinen Namen noch nie gehört haben, werden ihn nun erfahren. Ich bin im Begriff, in der Höllenhierarchie aufzusteigen. Zum Abschluß meiner Tätigkeit als Hexenjäger werde ich dich töten. Damit setze ich einen Schlußstrich, der mir gefällt, und die offene Rechnung wird endlich beglichen.«
    Oda bebte vor Furcht. Sie starrte auf das Höllenschwert, das von innen heraus zu leuchten schien. Wenn es Mago doch niemals gelungen wäre, Mr. Silver diese gefährliche Waffe zu stehlen!
    Der Ex-Dämon war zu sorglos gewesen. Er hätte das Schwert sichern müssen. Der Fehler, daß er es nicht getan hatte, hatte sich an ihm bereits bitter gerächt.
    Mago war vorsichtiger. Würde es jemals jemand schaffen, ihm das Höllenschwert wieder abzujagen?
    Oda dachte an Lance Selby, der oben im Schlafzimmer lag und keine Ahnung hatte, wie es um sie stand. Er würde sie verlieren, ohne es zu wissen. Aber er würde auch selbst nicht mehr lange leben…
    »Bist du bereit, weiße Hexe?« zischelte Mago mit seiner gespaltenen Zunge.
    »Ich werde dich nicht um Gnade bitten«, erwiderte Oda trotzig.
    »Ich würde sie dir auch nicht gewähren.«
    Es funkelte leidenschaftlich in Odas Augen. »Ich verfluche dich, Mago, und ich wäre glücklich, wenn mein Fluch dich eines Tages vernichten würde!«
    Der Schwarzmagier lachte überheblich. »Das Höllenschwert wird mich vor allen Flüchen bewahren und mich von Sieg zu Sieg führen!« Er trat zwei Schritte vor. »Stirb, Abtrünnige!«
    Oda rührte sich nicht von der Stelle, als Mago den tödlichen Streich führte. Ihr Geist, einem gläsernen Wesen gleich, wich zurück, und als der Hexenkörper zusammenbrach, löste sich Odas Geist auf.
    Triumph loderte in Magos Augen. Gestern Mr. Silver, heute Oda… Er hob das Höllenschwert und sagte grinsend: »Und schon bald wird Tapandaro durch dich sein Leben verlieren!«
    ***
    Der Schatten des Hubschraubers lag unter uns, strich über grüne Wiesen und finstere Wälder. Wir sahen kleine Dörfer, die mit dünnen Straßenbändern verbunden waren, sahen die Klippen und die weiße Brandung, die unermüdlich dagegen anrollte.
    Cornwall… Wir hatten unser Ziel - Monwyth - schon fast erreicht. Diesem Flug ging eine lange Geschichte voraus. Ein Mann namens Fred Dawson machte mich auf die Umtriebe des Zauberers Angelo d'Alessandro aufmerksam. Ich legte d'Alessandro das Handwerk und wollte ihn der Polizei übergeben, doch der Zauberer schlug mir ein Geschäft vor, das ich nicht ablehnen durfte, denn endlich bot sich mir die Möglichkeit, Loxagons Grab zu finden.
    Angelo d'Alessandro sprach von einem Plan und von drei goldenen Ornamentdritteln, die, richtig zusammengesetzt und auf besagten Plan gelegt, Aufschluß darüber geben würden, wo sich das Grab des einst so mächtigen Dämons befand.
    Drei Ornamentträger gab es. Einer davon war Kaddo, ein Dämon, der als Lord Jeremy Barrington auf Cornwall lebte. Zu ihm waren wir unterwegs.
    Ich hatte nicht nur die Absicht, ihm das goldene Amulett abzunehmen; er würde mir auch den Namen des zweiten Ornamentträgers nennen müssen.
    Den Namen des dritten Ornamentträgers kannte Kaddo nicht, den wußte nur jener Dämon, dessen Namen ich von Kaddo erfahren würde.
    Vor dem Abflug hatte sich, wie vereinbart, Fred Dawson telefonisch bei mir gemeldet. Es ging ihm bereits wieder gut. Den Schock, daß er beinahe das Opfer eines Zombies geworden wäre, hatte er verdaut.
    Ich hatte meinen Partner Tucker Peckinpah mitten in der Nacht gebeten, mir sämtliche Informationen zu verschaffen, die er über Lord Jeremy kriegen könne.
    Als ich in den Hubschrauber stieg, übergab mir der Pilot eine enttäuschend dünne Mappe. Die Informationen, die Tucker Peckinpah in der Eile ausgraben konnte, waren mehr als dürftig. Es ging daraus lediglich hervor, daß Lord Jeremy ein sehr zurückgezogenes Leben auf Barrington Castle führte.
    Von dämonischen Umtrieben wußte niemand. Auch ahnte kein Mensch, daß Lord Jeremy Barrington ein Schwarzblütler war und in Wirklichkeit Kaddo hieß.
    Ein buckliger Butler namens Jameson war als einziger auf dem düsteren Cornwallschloß geduldet.
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