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0509 - Die Drachenfrau

0509 - Die Drachenfrau

Titel: 0509 - Die Drachenfrau
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht fertig. Er war gelähmt, kam nicht aus dem Sessel hoch. »… gib dem Fürsten, was des Fürsten ist.«
    »Hört auf!« schrie er gellend. »Hört endlich auf! Laßt mich in Ruhe.«
    ***
    Er erwachte - und begriff, daß es ein Traum gewesen war. Mehr nicht. Nur aufgeschrien hatte er tatsächlich. Die Fluggäste ringsum sahen ihn an, teilweise besorgt, größtenteils aber nur neugierig. Die Stewardeß eilte heran und beugte sich über ihn. »Ist Ihnen nicht gut, Sir? Kann ich Ihnen helfen?«
    »Es ist alles in Ordnung«, wehrte er ab. »Vielen Dank. Ich habe nur schlecht geträumt.« Er sagte es laut genug, um damit auch die Neugierigen zu beruhigen. Ein Blick zur Seite verriet ihm, daß Nicole ihren Platz verlassen hatte. Das war normal, und er dachte sich nichts weiter dabei. Statt dessen lächelte er die Stewardeß noch einmal besonders freundlich und optimistisch an. »Wirklich, mir fehlt nichts«, versicherte er.
    Die Stewardeß zog sich erleichtert zurück. Da kam die Lautsprecherdurchsage, die auf die Schlechtwetterzone hinwies, und Zamorra spürte, wie die Maschine zu rütteln begann. Andere Fluggäste wurden unruhig. Zamorra preßte die Lippen aufeinander. Es konnte nicht sein; es gab hier keine Schlechtwetterzone. Etwas stimmte nicht. Wo war Nicole?
    Entgegen der Aufforderung wollte er sich erheben, um nach ihr zu sehen.
    Aber es gelang ihm nicht.
    Der Sessel - hielt ihn fest - ?
    ***
    »Das gibt’s doch nicht«, murmelte Nicole. Daß eine Türverriegelung in einer B-747 klemmte, hatte sie noch nie erlebt. Das durfte es nicht geben. Hier ging etwas nicht mit rechten Dingen zu. Ihre Ahnung von vorhin verstärkte sich. Das Flugzeug war eine Falle!
    Es war die beste Falle, die es geben konnte, denn es gab keine Möglichkeit, während des Fluges auszusteigen!
    Schon einige Male waren Zamorra und sie in Flugzeugen von den Mächten der Finsternis angegriffen worden. Aber Routine war es deshalb noch lange nicht.
    Sie rüttelte an der Tür, aber das Schloß ließ sich davon nicht beeindrucken. Nicole überlegte, ob sie Zamorras Amulett rufen sollte. Immerhin besaß er danach ja noch zwei weitere und würde sich dadurch vor eventuellen schwarzmagischen Angriffen schützen können. Aber vielleicht ging es ja auch so. Nicole berührte mit je drei Fingern einer Hand das Schloß, konzentrierte sich und rezitierte einen Zauberspruch. Aber nichts geschah - nicht etwa, weil der Spruch nicht gewirkt hätte. Das war erprobt. Aber er fand keinen Ansatzpunkt. Also war das Türschloß nicht von Schwarzer Magie blockiert.
    Also doch nur ein normaler technischer Defekt? Doch nur ein überraschender Wettersturz, den die Meteorologen nicht hatten vorausberechnen können?
    Nicole entschloß sich, die Tür mit Gewalt zu öffnen.
    Im gleichen Moment wurde sie von außen aufgeschoben. Eine andere Flugreisende hob ob Nicoles »Angriffshaltung« erstaunt die Brauen.
    »Passen Sie auf«, warnte Nicole. »Die Tür scheint sich von innen nicht öffnen zu lassen. Versuchen Sie es mal.« Sie schlüpfte nach draußen und bemerkte dann die rüttelnden Versuche der anderen Frau, von innen zu öffnen. Nicole öffnete die Tür von außen wieder. »Ein ärgerlicher technischer Defekt. Ich sage einer Stewardeß Bescheid«, versprach sie.
    Trotzdem war sie nicht ganz sicher, was sie von dieser Sache halten sollte…
    ***
    Das WERDENDE griff zu. Es hatte ein Kraftfeld geschaffen, das feste Materie durchdrang und nach seinem Willen verändern konnte. Ein Tor entstand. ES griff nach Professor Zamorra, um ihn zu sich zu holen und die Eigentumsverhältnisse der Amulette zugunsten des WERDENDEN zu korrigieren.
    ***
    »Das gibt’s doch nicht«, murmelte Zamorra, was ihm einen erneuten erstaunten Blick eines Sitznachbarn eintrug; sie flogen nicht in der wesentlich teureren ersten Klasse, weil das ja nicht unbedingt sein mußte. So wurden vier Passagiere in eine Sitzreihe gezwängt. Wer wirklich komfortabel und ungestört fliegen wollte, der mußte sich ohnehin ein eigenes Flugzeug beschaffen.
    Der Sitznachbar glaubte nun auch noch sagen zu müssen: »Sir, Sie sollten sich vielleicht besser angurten. Haben Sie die Durchsage nicht gehört?«
    Zamorra hob die Brauen. »Wenn Sie’s schaffen, mich aus dem Sitz zu heben, werde ich mich sehr gern anschnallen.«
    Mit diesen Worten konnte der andere Fluggast natürlich überhaupt nichts anfangen. Er kannte ja auch nicht Zamorras Problem, und es gab keine Möglichkeit, es ihm verständlich zu machen, ohne auf
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