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0507 - Zwischenspiel auf Tahun

Titel: 0507 - Zwischenspiel auf Tahun
Autoren: Unbekannt
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Danton.
    Er wandte sich an LeFink: „Sie sorgen für die sofortige Operation des Mannes, Doktor. Ich werde mich darum kümmern, daß etwas für Quinto-Center geschieht."
    Wieder kam Derek Kandis Stimme aus dem Translator: „Die einfachste Lösung wäre, den künstlichen Mond aus seiner Gravitationsverankerung zu lösen und an einen anderen Ort zu bringen, der nicht vom Schwarm berührt wird."
    Roi Danton sah ihn aufmerksam an.
    „Ein guter Gedanke, Mr. Kandis. Ich werde dafür Sorge tragen, daß alles in die Wege geleitet wird. Nochmals vielen Dank für Ihre Hilfe. Ich glaube. Sie werden Tahun bald verlassen können - und dann sehen wir uns wieder. Alles Gute."
    Er gab ihm die Hand und verließ .mit Merceile den Saal.
    LeFink begann mit den Vorbereitungen zur Operation.
    Roi Danton änderte seinen ursprünglichen Plan und blieb noch in der Klinik. Er bezog ein Zimmer neben dem Merceiles.
    An diesem Abend saßen sie noch lange zusammen, und zum erstenmal wirkte das Cappinmädchen hilflos und fast mutlos.
    Sie war verzweifelt, weil sie keinen Ausweg aus der Situation mehr sehen konnte.
    Roi versuchte, sie zu beruhigen.
    „Zugegeben, die Lage ist mehr als nur ernst, aber bisher haben wir noch immer einen Ausweg gefunden. Wir haben es mit einem Gegner zu tun, der uns unbekannt ist. Aber vielleicht ist der Gegner überhaupt kein Gegner. Auch darüber sollte man nachdenken. Vielleicht richtet er das ganze Unheil an, ohne eine Ahnung davon zu haben."
    „Das ändert nichts an dem schrecklichen Resultat, Roi."
    „Natürlich nicht, aber bei der Abwehr ist es entscheidend, einen Täter nach seinen Motiven zu beurteilen."
    „Du meinst, jemand will vielleicht etwas Gutes, erreicht aber durch Zufall oder Mißgeschick das Gegenteil - dann soll man ihn nicht verurteilen?"
    „So etwa meine ich es in der Tat. Übrigens habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie ich möglichst viele Gesunde von Tahun abziehen kann, ohne den Bestand des Medoplaneten zu gefährden. Wir benötigen jeden gesund gebliebenen Menschen!"
    „Da wirst du aber Ärger mit dem Chef bekommen."
    „Ja, ich weiß, er ist ein Choleriker. Aber vernünftigen Argumenten kann er sich doch wohl kaum widersetzen."
    „Am Anfang schon. Er liebt es nicht, wenn andere zuerst auf die guten Ideen kommen.
    Du mußt es so einrichten, daß er selbst glaubt, der Vorschlag komme von ihm." - Roi lächelte.
    „Ja, ich verstehe. Du bist eine gute Psychologin."
    „Zumindest eine bessere als der Dicke."
    „Der Dicke?"
    „Ja, Dr. Rotkel. Übrigens wird er jetzt mit LeFink dabei sein, Kandis zu operieren. Er ist ein ausgezeichneter Arzt."
    Es klopfte.
    Verwundert sah Roi auf seine Uhr. Es war schon spät.
    Er stand auf und ging zur Tür, um sie zu öffnen.
    Mit einem Satz war er wieder im Zimmer.
    Mit unschuldigem Gesicht und traurigen Augen folgte ihm Gesine, die Wunderkuh.
    Automatisch schloß sich hinter ihr wieder die Tür.
    Gesine blieb stehen und sah Merceile hilfesuchend an.
    Roi war perplex.
    „Was soll denn das nun wieder? Besucht sie dich öfters?"
    Merceile schüttelte verwundert den Kopf.
    „Es ist das erstemal." Sie stand auf und näherte sich vorsichtig dem Tier, um es zu streicheln. „Nun, Gesine, du suchst wohl dein Herrchen?" Sie schnupperte. „Du riechst aber wieder gut, Gesinchen. Hast dich mal wieder aufgeregt, was?"
    „Aha", machte Roi, „sie duftet immer so, wenn sie sich aufregt?
    Das ist ja interessant."
    „Laß die Späße, mein Lieber", wies Merceile ihn zurecht.
    „Gesine ist keine gewöhnliche Kuh. Der Chef meint sogar, sie sei intelligent - aber das hat bisher nur er festgestellt. Ich warte noch auf den Beweis."
    „Es gibt auch auf der Erde Kühe, und die sind bisher den Beweis schuldig geblieben, daß sie intelligent sind. Ganz im Gegenteil!"
    „Ich sagte doch schon, daß dieses keine terranische Kuh und schon gar nicht eine gewöhnliche Kuh ist. Sie ist Rotkels Liebling."
    „Jemand anderen konnte er wohl nicht finden?"
    Merceile überhörte den Spott. Sie ahnte ohnehin, daß es noch zu einem lautstarken Zusammenstoß zwischen Roi und dem Chef kommen würde. Sie wandte sich wieder an Gesine.
    „Nun hör mal gut zu, Gesinchen, hier kannst du nicht bleiben.
    Dein Herrchen hat zu tun. Geh zurück in den Park, verstehst du?"
    Die Kuh nickte, als habe sie verstanden, aber sie blieb stehen.
    „Braves Tierchen", sagte Roi sarkastisch vom Sessel her.
    Merceile versuchte, Gesine zur Tür zu schieben, aber sie war viel zu schwach dazu.
    Sie ging
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