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0507 - Der Plan der Teufelin

0507 - Der Plan der Teufelin

Titel: 0507 - Der Plan der Teufelin
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dem kommen wir dann entweder nach, oder wir rufen Sie an, und teilen Ihnen mit, daß Sie am Air France-Schalter möglichst freundlich lächelnd die Tickets auf einen späteren Flug umbuchen müssen.«
    »Aber, Monsieur, das kostet doch hohe Gebühren«. William stellte unter Beweis, daß seine Wiege in Schottland stand.
    »Uns nicht. Von uns ist man so etwas nämlich gewöhnt. Wir sind schließlich Dauerkunden. Lilian heißt die junge Dame, mit der Sie es zu tun haben werden, aber verzichten Sie bei dem Gespräch um Himmels willen auf Ihre britische Steifheit.« .
    Nicole war schon ausgestiegen. William fuhr los. »Schaffen wir das überhaupt?« fragte Nicole und sah den »Mann in Schwarz« mißtrauisch an.
    »Wenn wir sein Geheimnis in einer halben Stunde gelüftet haben - ja. Dann lasse ich dich ans Lenkrad, und wir sind noch rechtzeitig zum boarding in der Maschine, vor allem wenn William schon die checkin- Formalitäten für uns erledigt hat. Die Tickets liegen ja ohnehin noch am Air-France-Schalter.«
    Dort war man an solche Blitzbuchungen gewöhnt. Das ging mittlerweile sehr unbürokratisch, und einmal im Monat wurde Zamorra eine Gesamtrechnung zugestellt, die dann ebenso unbürokratisch beglichen wurde. Man kannte sich seit vielen Jahren!
    Zamorra nahm den Blaster und den Dhyarra-Kristall aus dem Aluminiumkoffer und drückte die Strahlwaffe Nicole in die Hand. »Dann wollen wir doch mal sehen, ob unser Freund uns etwas zu sagen hat!«
    ***
    Ash’Cant war schon immer die Privatwelt des ERHABENEN der DYNASTIE DER EWIGEN gewesen - unabhängig davon, wer sich gerade dieses Titels erfreute. Aber mit dieser Welt, die alle paar hundert Kilometer ein völlig anderes Gesicht zeigte und teilweise recht bizarre Bewohner besaß, hatte Magnus Friedensreich Eysenbeiß sich bisher noch nicht richtig anfreunden können. Zu stark war der Regierungspalast, unweit der Königsstadt Faronar, von seinem Vorgänger geprägt. Eysenbeiß war von einem ganz anderen Schlage, er fühlte sich hier nicht wohl. Natürlich wäre es einfach gewesen, alles in seinem Sinne zu verändern, aber er machte sich diese Mühe nicht und beschränkte sich darauf, hin und wieder nach dem Rechten zu sehen und sich von seinem Verwaltungspersonal berichten zu lassen, was sich in den umliegenden Königreichen tat. Viel änderte sich nie; Ash’Cant war eine Welt mit recht statischer, feudalistischer Gesellschaft, und die früheren ERHABENEN hatten zwar von Anfang an den Königen und Clanshäuptlingen die eigene Macht recht drastisch verdeutlicht, aber stets darauf verzichtet, in interne Verhältnisse einzugreifen. Auch hatten sie sich nie in irgendwelche Bündnisse eingelassen.
    Eysenbeiß befand sich eigentlich nur noch in seinem Palast, weil er auf die Ankunft eines Kuriers von Ash’Caroon wartete. Es handelte sich um einen Roboter der neuesten Art, an deren Formung er selbst beteiligt war. Nur er konnte die mit magischen Kräften versehenen neuen Helfer herstellen; dank der erbeuteten drei Amulette, von denen er zwei diesem überheblichen Narren Asmodis und eines dem erfolglosen Glücksritter Ombre abgenommen hatte. Diese drei Amulette gaben ihm die Möglichkeit der Umformung von Dämonen. Er selbst war lange genug Herr der Hölle gewesen, um mit seinem Wissen Tips geben zu können, welche dämonische Wesen einzufangen waren. Die Häscher waren bereits am Werk und wurden häufiger fündig, als man glauben mochte; die Dämonischen befleißigten sich eines schier unglaublichen Leichtsinns. Aber vermutlich wußte sie noch nicht, in welcher Gefahr sie sich neuerdings befanden. Denn bisher hatten sie nur ein paar menschliche Jäger und Amun-Re zu fürchten gehabt. Letzterer war unter dem ewigen Eis der Antarktis begraben und besaß keine Möglichkeit, aus eigener Kraft wieder frei zu kommen, und an erstere hatte man sich längst gewöhnt wie an Hagelschlag und Orkane. Die DYNASTIE DER EWIGEN war in den letzten Jahren kein wirklicher Machtfaktor mehr gewesen. Und niemand ahnte, daß Eysenbeiß in aller Heimlichkeit daran ging, das zu ändern!
    Es war ihnen wahrscheinlich noch gar nicht aufgefallen, daß ein paar Dutzend ihrer niedrigen Artgenossen in den letzten Tagen spurlos verschwunden waren. Bis sie es merkten, besaßen die Ewigen dann schon eine kleine Armee williger Sklaven, deren magische Fähigkeiten sie fast unüberwindbar machten. Indessen hoffte Eysenbeiß, daß es für ihn nicht in hektische Arbeit ausarten würde - schließlich war er der
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