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0505 - Jagd der Skelette

0505 - Jagd der Skelette

Titel: 0505 - Jagd der Skelette
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht wahr? Möchten Sie gern sein Schicksal teilen?«
    Eysenbeiß murmelte eine Versöhnung.
    »Setzen Sie sich hin. Benehmen Sie sich nicht wie ein Zirkusclown. Ich habe nicht vor, Sie zu enttarnen, Eysenbeiß. Wir wollen doch schließlich weiterhin Geschäfte machen, nicht wahr? Ich habe nur meine Position etwas aufbessern können.«
    »Unter diesen Umständen wird es keine Geschäfte mehr geben«, murmelte Eysenbeiß. »Pochen Sie jetzt nicht auf Verträge. Es wird Möglichkeiten geben, sie zu lassen. Sie haben einen Fehler gemacht, Riker. Es ist nicht immer gut, viel zu wissen.«
    »Oh, manchmal schon«, schmunzelte Riker. »Zum Beispiel, wenn es um das Auflösen von Verträgen geht. Sie sollten noch ein wenig darüber nachdenken. Sie haben von uns Elektronik-Hard- und Software bekommen. Von uns, Eysenbeiß, hören Sie? Vielleicht reicht das alles nicht aus, um die ehrgeizigen Plane der Dynastie zu verwirklichen. Vielleicht benötigen Sie noch viel mehr Computer-Power, um Ihren Siegeszug überhaupt einzuleiten. Und vielleicht sind moderne Steuerungselemente für Ihr Sternenschiff überhaupt nur noch per Computer steuerbar. In dem früheren Sternenschiff sollen ja geradezu vorsteinzeitliche Verhältnisse geherrscht haben; kein Wunder, daß Zamorra und seine Leute es mit ein paar einfachen Virenprogramrñen bis zum Totalausfall stören konnten. Von Computerviren hat man bei den Ewigen wohl nie zuvor etwas gehört, wie?« [2]
    »Sie wollen mich erpressen. Sie wollen die Dynastie erpressen, Riker. Das wird Ihnen nicht gut bekommen.«
    Riker lächelte.
    »Erpressung ist ein böses Wort, Eysenbeiß«, sagte er. »Sehen Sie, ich möchte nur auch ein Stückchen von dem großen Kuchen abbekommen, wenn er verteilt wird. Halten Sie mich für einen Narren? Natürlich weiß ich, z u welchem Zweck Sie die von uns gelieferte Technologie benutzen werden. Ich lege mir doch nicht selbst den Strick um den Hals. Ich bin zwar ebensowenig ein Ewiger wie Sie, Eysenbeiß. Aber wenn die Ewigen es schaffen, die Macht über diesen und vielleicht auch andere Planeten wieder an sich zu bringen, dann werde ich kein Sklave sein, der sich ehrfürchtig vor seinen Herren verneigt, sondern ich werde zu den Herren gehören. Eysenbeiß, ohne die T.I. seid ihr nichts, und die T.I. bin ich!«
    »Sie haben da eine wunderschöne, ergreifende Rede gehalten, Riker«, sagte Eysenbeiß trocken. »Aber Sie haben dabei etwas übersehen, wie mir scheint.«
    »Und was?«
    »Den Faktor Zeit. Ihre Lebensspanne, mein Bester, ist begrenzt. Wie alt können Sie werden Siebzig, neunzig, vielleicht, sogar hundertzehn Jahre insgesamt? Als Boß der T.I. können Sie, wenn Sie sich geschickt anstellen, vielleicht noch zwanzig Jahre die Geschicke der Firma bestimmen. Vielleicht auch dreißig Jahre - länger aber keinesfalls. Sie werden sich im Streß erschöpfen und verbrauchen. Zwanzig Jahre, Riker - und um so lange an diesem Schreibtisch zu sitzen, brauchen Sie nicht nur Können, sondern auch Glück. Und was dann? Wie wird Ihr Nachfolger entscheiden? Vielleicht werden Aufsichtsräte oder Vorstandsmitglieder Ihre einsamen Entschlüsse sabotieren und sich eher dem Profit zuwenden…? Wir aber, die DYNASTIE DER EWIGEN, wir haben Zeit, Riker. Unendlich viel Zeit. Wir sind ewig. Uns wird es noch geben, wenn die Geschichtsbücher, die von diesem Jahrhundert berichten, längst zu Staub zerfallen sind. Ob wir das neue Sternenschiff heute bauen, in fünfzig Jahren oder in fünfhundert - was spielt es für eine Rolle? Wir können warten. Sie nicht, Riker. Wenn Sie Macht wollen, müssen Sie sich beeilen, damit Sie nicht vorher sterben.«
    Riker schüttelte den Kopf. »Wie sieht es mit Ihrer individuellen Lebensspanne aus,« fragte er. »Wie lange, schätzen Sie, werden die anderen Alphas Sie am Leben lassen, wenn Sie erfahren, daß es sich bei Ihrem Wirtskörper Yared Salem nur um einen Omikron handelt, weit entfernt von der Rangstufe eines Alpha? Und daß auch noch ein völlig Fremder in Salems Körper hockt?«
    Eysenbeiß-Salem holte tief Luft. Rieker hob abwehrend die Hand. »Ehe Sie jetzt mit dem Spruch kommen, mich nun töten zu müssen, darf ich Ihnen verraten, daß ich nicht der einzige bin, der Ihr kleines Geheimnis kennt. Schließlich habe ich es ja auch von jemandem erfahren. Sie aber werden nie erfahren, wie groß der Kreis der Eingeweihten tatsächlich ist. Wen auch immer Sie ausschalten - Sie werden nie sicher sein können, daß es nicht doch noch jemanden gibt, der
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