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0505 - Jagd der Skelette

0505 - Jagd der Skelette

Titel: 0505 - Jagd der Skelette
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu machen und den ERHABENEN damit zu enttarnen. Rieker hatte Zamorra gefragt, warum er und seine Crew das nicht schon längst getan hatten, um die Dynastie einmal mehr »kopflos« zu machen. »Warum sollten wir?« hatte Zamorra - zurückgefragt. »Es reicht, dieses Wissen zu besitzen, um es im äußersten Notfall als Waffe benutzen zu können, und so einen Trumpf sollte man nicht zu früh aus der Hand geben. Außerdem: Eysenbeiß ist ein Mann, den wir kalkulieren können. Wir kennen seinen Werdegang, seine Herkunft, seine Stärken und auch seine Schwächen. Sägen wir ihn ab, weiß niemand, wer der nächste ERHABENE wird - aber es wird auf jeden Fall jemand sein, der für uns ein völlig unbeschriebenes Blatt darstellt und den wir erst neu einschätzen lernen müssen. Da habe ich es doch lieber mit einer bekannten Gefahr zu tun.«
    Das war eine durchaus vernünftige Ansicht. Und Rieker dachte nun ebenso.
    Er war gespannt, was sich aus dieser Sache entwickeln würde…
    ***
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß war außer sich vor Zorn. Er war absolut sicher gewesen, daß niemand über seine wahre Identität informiert war. So hatte ihn Rikers Eröffnung wie ein Schock getroffen. Woher sollte er auch ahnen, daß er seine Enttarnung einem Besuch Zamorras in der Zukunft zu verdanken hatte?
    Zähneknirschend mußte er sich eingestehen, daß Riker ihn in der Zange hatte. Der ERHABENE war erpreßbar geworden. Um so wichtiger war es, sein eigenes Machtpotential zu erweitern. Er mußte weitere Amulette in seine Hände bekommen. Sie allein konnten ihm im Fall eines Falles Schutz geben. Denn er war auf sich allein gestellt, er besaß keine Verbündeten mehr. Er wußte, daß seinerzeit, bei der Zerstörung des Sternenschiffes und der ersten großen Niederlage der Ewigen nach ihrer Rückkehr aus dem Abgrund der Sterne, Amulette eine wichtige Rolle gespielt hatten. Fast wären alle Amulette zusammengekommen, hätten zusammengeschaltet eine Entscheidung erzwingen können…
    Es war zwar kaum anzunehmen, daß alle Amulette des Siebengestirns von Myrrian-ey-Llyrana in absehbarer Zeit wieder Zusammenkommen würden, aber schon zwei bis drei von ihnen bildeten ein nicht zu unterschätzendes Potential.
    Also mußte sein Weg ihn jetzt auf jeden Fall nach Baton Rouge führen. Dort gab es ein Amulett zu erbeuten.
    Es war ihm zwar noch nicht klar, wie er das anstellen sollte, aber ihm würde schon rechtzeitig etwas einfallen.
    Eysenbeiß-Salem benutzte die Fortbewegungsmöglichkeiten der Dynastie, um nach Baton Rouge zu gelangen.
    ***
    »So ist das also«, murmelte der Mann, der sich Sam Dios nennen ließ. Der Besuchersessel, den er mit seiner magischen Kunst unbemerkt präpariert hatte, hatte ihm den Wortlaut der erregten Unterhaltung übertragen. Sam, Dios wunderte sich, daß Eysenbeiß diese Magie nicht wahrgenommen hatte. Dabei hätte er sie rein theoretisch erkennen müssen…
    Vielleicht war er innerlich zu sehr aufgewühlt gewesen.
    Dios konnte es ihm nachfühlen. Er hätte wahrscheinlich nicht anders reagiert.
    Dieser Mister Magnus, der eines von Merlins Amuletten trug, war also kein anderer als der ERHABENE selbst, und nicht nur das - er war Magnus Friedensreich Eysenbeiß! »Totgesagte leben länger«, murmelte Dios. »Mein lieber Freund Zamorra, das hättest du mir ruhig verraten können!«
    Sam Dios hatte seine eigene Überraschung dann schnell wieder niedergerungen; das heftige Streitgespräch zwischen dem ERHABENEN und Riker hatte ihm Zeit genug dazu verschafft. Als es schließlich um Verhandlungsdetails ging, war auch Dios bereit, sich alles sorgfältig zu merken, was besprochen wurde.
    Es waren keine schwerwiegenden Angelegenheiten; es ging Riker eher darum, jetzt einen Stapel persönlicher Vorteile zu erringen. Auf die Firma hatte es nur wenig Einfluß. Trotzdem beschloß Dios, sich darüber ein paar Gedanken zu machen. Vielleicht war dies der Punkt, an dem er seinen eigenen langen Hebel behutsam ansetzen konnte.
    Denn das war der eigentliche Grund, aus dem er eine Führungsposition in der T.I. angestrebt hatte. Den Einfluß von Parascience drastisch zu reduzieren und die Sekte möglichst aus der Firma zu drängen, war eher eine Alibifunktion, obgleich ihm sehr daran gelegen war, daß die Sektenangehörigen tatsächlich zurücksteckten. Wichtiger aber war ihm, Riker ein wenig auf die Finger zu sehen, wenn er mit den Ewigen verhandelte, und ihm notfalls auch auf diese Finger zu klopfen.
    Rob Tendyke interessierte sich einfach
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