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0505 - Im Schwarm gefangen

Titel: 0505 - Im Schwarm gefangen
Autoren: Unbekannt
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Namen können wir nicht viel anfangen."
    „Mich wundert, daß die Fremden zugelassen haben, daß ein Entführter eine solche Nachricht abstrahlt", bemerkte Korjason.
    Dieser Einwand war richtig. Bull' überlegte, wie es zu der Funkbotschaft gekommen sein konnte. Die Jacht, die sie beobachtet hatten, besaß sicher nur durchschnittlich starke Funkgeräte. Waren diese Geräte in der Lage, die Schutzschirme um den Schwarm zu überwinden?
    Und warum ließen die Herren des Schwarms eine solche Nachrichtenübermittlung zu?
    „Ich schließe mich Tifflors Meinung an", sagte Bully schließlich.
    „Es' handelt sich offenbar um ein Täuschungsmanöver. Die Fremden wollen uns glauben machen, daß ein terranischer Arzt innerhalb des Schwarmes ist, der ein Funkgerät besitzt."
    „Aber der Funkspruch war in einem nur den terranischen Ärzten und der Solaren Flotte bekannten Kode abgefaßt", wandte Baiton Wyt ein.
    „Das bedeutet gar nichts", erwiderte Bully. „Es spricht nichts dagegen, daß die Fremden diesen Kode nicht in Erfahrung gebracht haben sollen."
    Er merkte, daß niemand überzeugt war. Aber niemand wußte eine bessere Erklärung für das Ereignis.
    „Wenn Sie recht haben sollten, wirft sich die Frage auf, warum die Fremden uns diese Botschaft, die doch ziemlich nichtssagend ist, geschickt haben", meinte Ribald Corello.
    Natürlich hatte der Mutant recht, dachte Bully. Aber sie durften nicht von der Voraussetzung ausgehen, daß die Unbekannten aus ähnlichen Beweggründen handelten wie die Menschen. Für die Fremden besaß diese Nachricht - wenn sie wirklich von ihnen kam - vielleicht eine tiefe Bedeutung.
    Sicher war nur eines: Das sogenannte Y'Xanthomrier oder Y'Xanthymr spielte innerhalb des Schwarmes eine besondere Rolle.
    Bully lehnte sich in seinem Sitz zurück. Er ahnte, daß sie keine weiteren Nachrichten empfangen würden.
    „Wir fliegen trotzdem weiter!" befahl er.
    Er erwachte aus der Bewußtlosigkeit. Dankbar registrierte er die Nähe der anderen, die sich sofort seiner annahmen. Froud-Crofton nahm die Impulse des Kollektivs in sich auf.
    Er hatte resigniert, denn er wußte, daß er ein zweites Mal nicht die Kraft aufbringen würde, eine Nachricht zu senden.
    Warum sollte er sich jetzt noch unnötig quälen? Am vernünftigsten war es jetzt, die Vorteile zu genießen, die das System bot.
    Die anderen waren seine Freunde, sie warteten auf ihn. Er würde als Selektor eine bedeutende Funktion erfüllen.
    Die Maschine, in die man ihn eingepflanzt hatte, erschien ihm plötzlich wie ein gefügiges Wesen, das für ihn arbeiten wollte.
    Froud-Crofton empfing wieder Nachrichten. Er wertete sie aus, gab sie an Speicher weiter oder begann zu senden. Wenn er sich konzentrierte, war alles ganz einfach.
    Er spürte die Begeisterung der anderen. Endlich war er einer der ihren. Er hatte aufgehört, sich zu sträuben.
    Ich war ein Narr, dachte Froud-Crofton.
    Er verschloß sich nicht länger, sondern richtete freundliche Impulse an das Kollektiv.
    „Ich will euch etwas mitteilen", sendete er. „Ich habe angefangen ... ich werde... WIR FUNKTIONIEREN."
     
    ENDE
     
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