Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0505 - Im Schwarm gefangen

Titel: 0505 - Im Schwarm gefangen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Hilfe mehr zu erwarten. Dazu hätte es eines Wesens mit größerer Entschlußkraft bedurft.
    Warum, fragte sich Froud-Crofton, hatte man Ulpanius nicht so behandelt wie ihn?
    „Er ist unfähig. Wir können ihn auch nicht als Leiter verwenden."
    Diesmal nahm Froud-Crofton die Impulse gierig in sich auf.
    „Und was wird mit ihm geschehen?"
    „Nichts!"
    „Was heißt das?"
    „Er kann sich innerhalb des Systems frei bewegen, solange er nichts beschädigt."
    Froud-Croftons Blickwinkel änderte sich abermals, und er sah wieder Tapmedie Ulpanius, die überall stehenden Maschinen und die gelbe Wand im Hintergrund.
    „Wird er ausreichend mit Nahrung versorgt?"
    „Er bekommt nichts."
    „Dann wird er sterben", erklärte Froud-Crofton. „Das ist Mord.
    Ihr laßt ihn verdursten und verhungern."
    Er spürte, daß die fremden Individuen nicht darüber urteilen konnten, ob seine moralische Entrüstung gerechtfertigt war. Für sie war das Wort „Mord" ein abstrakter Begriff.
    Froud-Croftons Bewußtsein zog sich wieder zurück. Er wußte viel zuwenig, um mit den Fremden Verbindung aufnehmen zu können.
    Die Kontrolleure: „Wir erklären dir alles!"
    „Dann fangt endlich damit an!"
    Er erfuhr, daß er Nachrichten und Informationen empfangen und diese auswerten sollte. Je nach ihrem Gehalt sollte er sie an andere Systeme oder an andere Orte innerhalb der Gesamtheit weitergeben oder sie in die Speicher leiten lassen. Die Kontrolleure behaupteten, daß er für diese Aufgabe ein natürliches Talent mitbringe.
    Er hörte geduldig zu.
    Allmählich fing er an zu begreifen, was mit ihm geschehen war.
    Er befand sich innerhalb eines Systems, in dem technische Anlagen und die Bewußtseinsinhalte verschiedenartiger Wesen miteinander gekoppelt waren. Nicht nur die Bewußtseinsinhalte, wurde Froud-Crofton korrigiert, sondern auch bestimmte Körperteile. Kaum eines der Wesen war völlig körperlos. Froud-Crofton bildete eine Ausnahme. Bei ihm war man mit einem Minimum an körperlicher Substanz ausgekommen.
    Kein Wunder, meinten die Kontrolleure, er war auch ein unvergleichliches Talent.
    Ein Talent! dachte Froud-Crofton.
    Er erfuhr, daß es kein Zurück mehr für ihn gab. Er würde den Rest seines Lebens in diesem Behältnis verbringen, Nachrichten empfangen, auswerten und weiterleiten.
    Im Grunde genommen war er nichts als ein winziges Relais in einer phantastischen Funkstation.
    Ein Diener des Y'Xanthomrier! verbesserten die Kontrolleure.
    In Froud-Croftons Bewußtsein begann sich ein Plan zu formen.
    Die Kontrolleure: „Wir stehen mit dem Selektor in Verbindung."
    Wir wissen es.
    Wir hatten ebenfalls schon Verbindung. Eine angenehme Verbindung. Der neue Selektor ist nicht nur ein Talent, sondern er ist auch sehr anpassungsfähig. Sobald wir die Anfangsschwierigkeiten überwunden haben, werden wir uns gut mit ihm verstehen. Er wird wie wir sein. Er wird wir sein.
    Sein Gedächtnis enthält eine Fülle von unwahrscheinlichen Geschichten.
    Er hat den Raum befahren. Er hat die Körper anderer Wesen untersucht und geheilt. Er nennt das Arzt.
    Die Kontrolleure sprechen mit ihm. Sie erklären ihm alles. Wir sind ungeduldig. Wir möchten ihn endlich für uns haben, ihn auch geistig in unser System aufnehmen.
    Wir spüren, daß etwas nicht in Ordnung ist.
    Die Kontrolleure: „Wir müssen ihn noch beobachten."
    Sie verschweigen uns, was tatsächlich geschieht. Es ist nicht die übliche Krise, denn die könnten sie leicht beheben. Der neue Selektor hat irgend etwas vor, soviel können wir erfahren. Einen schrecklichen Plan.
    Die Kontrolleure: „ Wir regeln das."
    Was geschieht im Augenblick?
    Ich... ich... wir wissen es nicht. Aber es beunruhigt uns. Wir wollen das Talent nicht verlieren.
    Seine Geschichten! Nicht auszudenken, wenn wir seine Geschichten verlieren würden.
    Wir dürfen jetzt nicht stören. Eine Einmischung würde gefährliche Folgen haben.
    Die Kontrolleure: „Er ist sich über seine Funktion im klaren."
    Das ist gut, sehr gut. Dann kann nichts mehr geschehen. Er weiß, wo er sich befindet und was er zu tun hat. So schnell ging das noch nie. Wir können zufrieden sein.
    Die Kontrolleure: „Er will seine Funktion mißbrauchen. Das ist sein Plan."
    Ratlosigkeit bei uns. Was bedeutet diese Information? Wie könnte ein Selektor seine Funktion mißbrauchen? Denkt Froud-Crofton an Sabotage? Selbst wenn er das tun sollte, warum sind die Kontrolleure deshalb besorgt? Niemand, der zum System gehört, kann etwas gegen das System
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher