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0505 - Im Schwarm gefangen

Titel: 0505 - Im Schwarm gefangen
Autoren: Unbekannt
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anderen Maßstäben rechnen.
    Es sieht so aus, als stünden die Bewohner des Schwarms nicht unter Zeitdruck. Sie bestimmen, wie schnell oder wie langsam wir handeln müssen. Wir haben die Initiative an sie abgegeben."
    Oberhalb des Schwarmes leuchteten ein paar blasse Sterne.
    Bull dachte an die Erde. Würde der Schwarm auch durch das Solsystem ziehen?
    Es war nicht ausgeschlossen.
    Bull lehnte sich dagegen auf, daß die Menschheit untergehen sollte. Aber er wußte, daß sie nach über sechs Monaten noch immer keine Möglichkeit gefunden hatten, gegen die Eindringlinge vorzugehen.
    Noch schlimmer: Sie wußten nach wie vor nicht, wer die Fremden überhaupt waren und was sie wollten.
    Die Menschen konnten nur die Resultate ihres Wirkens registrieren.
     
    8.
     
    Die Kontrolleure: „Die letzte Stufe ist abgeschlossen."
    Jetzt, da es endlich vollendet ist, wagen wir nicht, mit dem neuen Selektor in Verbindung zu treten. Die übliche Scheu ist größer als sonst. Wir haben den verzweifelten Kampf des Fremden miterlebt. Dieser Kampf hat unangenehme Erinnerungen in mir ... mir ... uns geweckt. Auch wir sind schließlich nicht freiwillig in dieses System eingetreten.
    Doch jetzt sind wir zufrieden.
    Das Y'Xanthomrier sorgt für uns. Die Kontrolleure haben nichts anderes zu tun, als uns zu bewachen und uns zu beschützen.
    Das gibt uns ein Gefühl vollkommener Sicherheit.
    Der Fremde wird das alles begreifen, sobald er sich an uns gewöhnt hat. Natürlich fürchtet er sich vor der Zukunft. Er fürchtet die Zeit, in der er im System arbeiten muß. Er weiß noch nicht, daß ein Individuum sich in eine Aufgabe für die Gesamtheit einfügen kann.
    Die Kontrolleure: „Die letzte Stufe. ist abgeschlossen."
    Natürlich!
    Wir wissen es längst. Den Kontrolleuren fehlt jede Sensibilität, sonst würden sie nicht so drängen. Der Neue ist noch verschreckt. Wir müssen uns langsam an ihn herantasten.
    Schließlich werden die Kontrolleure ihn auch noch einige Zeit schonen, bevor sie ihn für Arbeiten einsetzen.
    Ich...
    Wir tasten uns langsam zu dem Fremden vor. Sein Zustand ist besorgniserregend.
    Ein Individualist!
    Das ist schlimm! Vor langer Zeit hatten wir schon einmal Schwierigkeiten mit einem Individualisten. Er starb kurze Zeit nach seiner Einführung in das System ab. Er hatte sich geweigert, mit uns Verbindung aufzunehmen. Ich ... wir wissen noch genau, wie er sich damals vor uns verschloß. Schließlich starb er ab, einsam und dem Wahnsinn nahe.
    Das darf nicht noch einmal passieren, zumal es sich bei dem Neuen um einen Selektor handelt.
    Wir sind überzeugt davon, daß der neue Selektor ein Talent ist, wie ihn kein anderes System in der Gesamtheit besitzt. Das ist natürlich Glück, 'aber es macht uns trotzdem ein bißchen stolz.
    „Ich will nicht als Homunkulus weiterleben!" denkt der Neue.
    „Ich sterbe, bevor ich hier bleibe."
    Seine Entschlossenheit ist unverkennbar. Wir fragen uns, ob er in der Lage ist, sein Bewußtsein zu töten. Wir hatten schon Individuen in unserem System, die dazu fähig waren.
    Wir strahlen beruhigende Impulse ab. Es ist sinnlos, jetzt eine Unterhaltung zu beginnen. Unsere Erfahrung lehrt uns, daß der Fremde nicht darauf reagieren würde.
    „Was soll ich hier?"
    Diese Frage ist ein gutes Zeichen. Der Fremde - er denkt von sich als Froud-Crofton, Arzt und Strahlenfachmann - beginnt sich für seine neue Umgebung zu interessieren. Er ist fast körperlos, ein weiterer Beweis für sein Talent. Er wird seinen Teil des Systems ohne Schwierigkeiten in Ordnung halten können.
    Wir sind uns nicht einig. Ein paar von uns wollen nicht länger warten. Ich ... ich ... gehöre zu jenen, die möglichst schnell mit dem Fremden in Verbindung treten wollen. Das macht die Gier nach neuen Erlebnissen, nach den Informationen, die uns der neue Mitarbeiter bringen wird.
    Froud-Crofton, Arzt und Strahlenfachmann, denkt noch zuviel an das Wesen, das zusammen mit ihm im System angekommen ist. Man sollte ihm klarmachen, daß dieses Individuum nutzlos ist. Es wird sterben. Es paßt nicht in unser System.
    Froud-Crofton, der Terraner, scheint dieses Wesen früher gehaßt zu haben.
    Die Kontrolleure: „Die letzte Stufe ist beendet."
    Es sind wirklich nur stumpfsinnige Roboter, auch wenn sie im Auftrag des gelben Gottes handeln. Sie werden ihre Meldung so lange wiederholen, bis wir Verbindung mit dem Neuen haben.
    Nun gut, fangen wir an.
    Ich... wir... ich kann es kaum abwarten.
    Warum können wir nicht mehr als
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