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050 - Als der Silberdämon starb

050 - Als der Silberdämon starb

Titel: 050 - Als der Silberdämon starb
Autoren: A.F.Morland
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zu.
    »Weil ich über Sie Bescheid weiß«, sagte der Zauberer. »Es kursieren viele Gerüchte über Sie. Man muß nur richtig hinhören, dann kann man über den Dämonenjäger Tony Ballard eine Menge Interessantes erfahren. Ich stehe auf dem Standpunkt, daß ein Feind, den man kennt, nur noch halb so gefährlich ist, deshalb habe ich mich über Sie ausreichend informiert. Natürlich hoffte ich, daß mir eine solche Begegnung erspart bleiben würde. Man sagt Ihnen nach, Sie wären gefährlich. Kerle wie Sie müssen sich überall einmischen. Der geringste Geruch nach Schwefel alarmiert Sie schon. Ist es nicht ermüdend, sein Leben dem Kampf gegen die Mächte der Finsternis geweiht zu haben?«
    »Ich komme zu Rande!« sagte ich hart. »Und es ist mir jedesmal eine ungeheure Genugtuung, Männern wie Ihnen das Handwerk zu legen.«
    »Sie haben Peter Redgrave getötet!« rief d’Alessandro anklagend.
    »Dazu haben Sie kein Recht!«
    »Das sehe ich anders!« hielt ich dem Zauberer entgegen. »Es ist umgekehrt: Sie hatten nicht das Recht, ihn aus dem Grab zu holen!«
    Angelo d’Alessandro sah mich überheblich an. »Kein Gericht kann mich dafür verurteilen. Die Gesetze reichen nicht aus…«
    »Lassen Sie mich nur machen, Mister d’Alessandro. Ich erreiche schon, daß Sie hinter Schloß und Riegel kommen.«
    »Mit Hilfe Peckinpahs.«
    »Genau.«
    »Meine Güte, was wären Sie ohne ihn?« fragte der Zauberer höhnisch.
    »Ich denke, daß ich auch ohne Peckinpahs Unterstützung jederzeit mit Ihnen fertigwerde, d’Alessandro.«
    »Ich werde Sie für das, was Sie Peter Redgrave angetan haben, bestrafen!« geiferte Angelo d’Alessandro. »Ich bin ein schwarzer Priester, und Redgrave war mein bester Schüler. Ich hatte große Pläne mit ihm…«
    »Die ich zum Glück vereiteln konnte«, unterbrach ich ihn.
    »Das soll Sie teuer zu stehen kommen, Mr. Ballard.«
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, sagte ich gleichmütig. »Wir unterhalten uns auf dem Polizeirevier weiter, okay?«
    Der Zauberer kniff die Augen zusammen. »Ich gedenke nicht, Sie dorthin zu begleiten!« entgegnete er schrill.
    »Ich kann die Polizei auch in Ihr Haus holen, wenn Ihnen das lieber ist.«
    »Sie werden nichts mehr tun, Ballard, denn Ihr Schicksal wird sich hier und heute erfüllen.«
    »Sie müssen verrückt sein«, sagte ich kopfschüttelnd. »Denken Sie daran, wie es Ihrem Zombie auf dem Friedhof erging.«
    »Ich glaube nicht, daß Sie Ihre Waffe auch auf mich abfeuern würden, Mr. Ballard.«
    »Wenn Sie mich angreifen, zwingen Sie mich, zu schießen. Und wenn ich keinen anderen Ausweg sehe, drücke ich sehr wohl ab. Meine Nächstenliebe hat ihre Grenzen.«
    Meine Nervenstränge strafften sich. Würde d’Alessandro so wahnsinnig sein, mich trotz des Colts anzugreifen? Ich hoffte es für uns beide nicht, denn es widerstrebte mir in der Tat, auf ihn zu schießen.
    Egal, was er an Schuld bereits auf sich geladen hatte, er war ein Mensch, irregeleitet vom Bösen. Vielleicht konnte er wieder auf die richtige Seite geholt werden. Hin und wieder war das möglich.
    Der Zauberer nickte langsam. »Na schön, Sie wollen, daß ich Sie zur Polizei begleite. Ich werde es tun.«
    »Sie sind sehr nett zu mir«, spottete ich. »Dann wollen wir mal.«
    Ich wedelte mit dem Revolver.
    Angelo d’Alessandro schien mit einem wehmütigen Blick von seiner gewohnten Umgebung Abschied zu nehmen. Es blitzte kurz in seinen Augen, als er den stilisierten Ziegenkopf ansah, der sich über dem kleinen Altar befand.
    Suchte er bei Baphomet Rat, Mut oder Hoffnung?
    »Abmarsch!« Mit diesem Kommando wollte ich den Zauberer veranlassen, sich umzudrehen und den Raum mit den schwarzen Wänden zu verlassen.
    Er zog die Hände aus den Hosentaschen, und ich hörte, wie etwas auf den Boden fiel. Es war eine Glaskugel, etwa hühnereigroß. Die dünne Glaswand zerplatzte in unzählige Splitter, und als der Sauerstoff mit der klaren Flüssigkeit in Berührung kam, die sich in der Kugel befunden hatte, schoß Dampf zischend hoch.
    Die Wolke erreichte meine Größe, und eine Gestalt schälte sich aus ihr hervor: ein Vampir!
    Hinter dem Blutsauger stand Angelo d’Alessandro, der mit schriller Stimme schrie: »Töte ihn, Boram! Töte Tony Ballard!«
    Und Boram griff mich an.
    ***
    Zuerst hatte Metal die Hexe aus dem Jenseits in die weite Unendlichkeit des schwarzen Kosmos entführt. Sein Racheplan war grausam und sollte Mr. Silver schmerzhaft treffen. Die Verzweiflung sollte den Ex-Dämon
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