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050 - Als der Silberdämon starb

050 - Als der Silberdämon starb

Titel: 050 - Als der Silberdämon starb
Autoren: A.F.Morland
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schwächen und für die Niederlage bereit machen, denn nichts wünschte sich Metal, der Silberdämon, sehnlicher, als Mr. Silver den Todesstoß zu versetzen.
    Wenn der Ex-Dämon geschlagen war, würde sich Metal seiner Freunde annehmen, bis nicht einmal mehr ein schäbiger Rest vom Ballard-Team übrig war.
    Sehr lange und sehr gründlich hatte sich Metal überlegt, wie er sich für das revanchieren konnte, was ihm diese Leute angetan hatten.
    Sie waren es gewesen, die ihm die Zauberin Arma, seine Geliebte, genommen hatten. Arma starb im Sarg der tausend Tode, [1] doch Metal wußte, wie er sie wieder an seine Seite stellen konnte.
    Er hatte sich mit dem Shlaaks zusammengetan, und Roxane, Mr. Silvers Freundin, entführt. [2]
    Draußen im schwarzen Kosmos gab er Roxane den Höllennektar zu trinken. Er reichte ihn ihr in einem silbernen Kelch und zwang sie, die rubinrote Flüssigkeit zu schlucken.
    Anfangs wehrte sich Roxane dagegen, und sie wollte nicht auf ihren neuen Namen hören. Ein Name, der einer Toten gehörte. Denn Metal wollte sie zu einer zweite Arma machen!
    Immer wieder nannte Metal sie Arma. Sie lehnte sich wütend dagegen auf, schrie: »Ich heiße Roxane! Ich gehöre zu Mr. Silver. Nie werde ich deine Geliebte! Niemals!«
    Doch Metal lachte nur mitleidig, denn er wußte es besser. Er kannte die unwiderstehliche Kraft des Höllennektars und war gewiß, daß Roxane ihm nicht widerstehen konnte.
    Die rubinrote Flüssigkeit veränderte Roxanes Inneres. Sie spürte, daß sie im Begriff war, zu Arma zu werden, und je mehr sie sich dagegen sträubte, desto schneller schien die Verwandlung fortzuschreiten.
    Eines Tages würde sie so fühlen und denken wie Arma, und Mr. Silver, der ihr so viel bedeutet hatte, würde einer ihrer größten Feinde sein.
    Kurze Zeit würde Roxane noch ihr Aussehen beibehalten, bis die innerliche Verwandlung abgeschlossen war. Dann aber würde sich Metal mit ihr in das Tal der fremden Gesichter begeben und dafür sorgen, daß sie Armas Aussehen annahm.
    Einen Schritt in diese Richtung hatte Metal bereits getan. Er befand sich mit seiner Gefangenen nicht mehr in der Unendlichkeit des schwarzen Kosmos, sondern auf Protoc, der Welt der Paviandämonen.
    Er war nicht zum erstenmal hier, erinnerte sich noch gut an die Kämpfe, die es hier gegeben hatte. Damals hatte Arma noch gelebt, und hier waren sie zum erstenmal auf Tony Ballard, Mr. Silver und Pakka-dee, den Mann aus der Welt des Guten, gestoßen.
    Dieses Affenreich war von Raghoora beherrscht worden, und Metal und Arma hatten zusammen mit Tony Ballard und seinen Freunden gegen den Affenkaiser gekämpft.
    Doch sie standen nur dieses eine Mal auf derselben Seite…
    Heute waren sie erbitterte Todfeinde.
    Roxane saß im Staub und stierte vor sich hin. Sie befand sich in einer düsteren Höhle. Irgendwo tropfte Wasser in ein steinernes Becken, doch die Hexe aus dem Jenseits nahm die Geräusche der fallenden Tropfen nicht wahr.
    Sie wußte, wie es um sie stand. Der Höllennektar hatte sie so sehr ausgehöhlt, daß sie sich ihrem Schicksal kaum noch widersetzen konnte.
    Traurig stellte sie manchmal fest, daß Erinnerungen, an denen sie lange Zeit festgehalten hatte, zu verschwimmen begannen. Sie fühlte sich innerlich seltsam zerrissen. Während die eine Hälfte noch an Mr. Silver hing, fühlte sich die andere Hälfte zu Metal hingezogen.
    Sie war nicht imstande, das eine oder das andere zu beeinflussen, konnte nur geschehen lassen, was passierte. Als sie noch stärker gewesen war, als noch mehr von Roxanes Kraft in ihr wohnte, hatte sie versucht, telepathischen Kontakt mit Mr. Silver aufzunehmen, doch Metal hatte es gemerkt und die Versuche zunichte gemacht.
    Er hatte sie außerdem mit einem magischen Abwehrschild versehen, damit Mr. Silver nicht herausfinden konnte, wo sie gefangengehalten wurde.
    Jetzt brauchte Metal keine Sorge mehr zu haben, daß Roxane auf geistiger Ebene Kontakt mit dem Ex-Dämon herzustellen versuchte, denn das hätte Armas Hälfte nicht zugelassen.
    Roxane/Arma… Die beiden Namen überschlugen sich hin und wieder in der Hexe, wurden zu einem Konglomerat, das sich kaum trennen ließ, und in diesen Stunden wußte das schwarzhaarige Mädchen mit den traurigen grünen Augen nicht mehr, wer sie nun eigentlich wirklich war.
    Ein Geräusch lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich. Metal erschien, groß, mit gewelltem Silberhaar, breitschultrig und muskulös.
    Roxane sah ihn an. Irgend etwas habe ich über dich herausgefunden,
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