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0499 - Entscheidung in der Plutobahn

Titel: 0499 - Entscheidung in der Plutobahn
Autoren: Unbekannt
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Männer und die Frauen aus, ließ ihre Finger zittern. Noch selten hatte man an Bord eines terranischen Kampfschiffes so viele unrasierte, übermüdete und immer langsamer reagierende Männer gesehen.
    „Und dazu", sagte Bull, der sich nicht viel besser fühlte, „hat sich auch der Schauplatz des Kampfes immer wieder verlagert.
    Inzwischen hat sich Vascalo in seinem mondgroßen Sammler wieder zurückgezogen. Noch vor kurzem stellten wir fest, daß die Schlacht vierzehn Lichtjahre weit vom Solsystem entfernt war."
    Dieser Koordinatenpunkt änderte sich ständig.
    Sie sprangen vor und zurück, wie die Figuren eines dreidimensionalen Schachspiels. Vascalo schien es - das vermuteten die wenigen Eingeweihten -gelungen zu sein, die volle Kommandogewalt über sich und den riesenhaften Sammler wieder zu gewinnen. Inzwischen kamen auch die ersten Züge der neunzigtausend Sammler hier an, von denen der akonische Kommandant getötet worden war.
    Gleichzeitig aber trafen auch Hilfsflotten für Terra ein, orientierten sich und ließen sich von Reginald Bull einweisen.
    Bull stöhnte: „Verdammt ... wenn doch nur Rhodan hier wäre."
    Der Mann, der links neben ihm saß und die Bildschirme konzentriert beobachtete, sagte einschränkend: „Er weiß nun nicht mehr, was hier vorgeht. Die Dakkarverbindung zu Ovaron ist zusammengebrochen, seit Titan überfallen wurde. Stimmt es, daß man Merceile schwerverletzt nach Tahun gebracht hat?"
    Bull bestätigte es.
    „Ja. Wir haben sie in das medizinische Zentrum der USO gebracht. Vierzigtausend und neunzigtausend - das sind hundertdreißigtausend Sammler, die teilweise die Größe des irdischen Mondes haben. Ein Glück ist nur, daß sie aus einer Richtung angreifen und nicht versuchen, sich Terra und Sol von verschiedenen Anflugwinkeln her zu nähern."
    Die Ovaronstation, durch die die Takerer Titan erreicht hatten, war durch Merceiles selbstmörderisches Eingreifen zerstört worden, damit jedoch auch der Dakkarsender. Es gab keine Hoffnung, aus der Zerstörung etwas zu retten und die Verbindung mit der Galaxis Sombrero wieder herzustellen. Bull hatte keine Möglichkeit mehr, sich mit Rhodan in Verbindung zu setzen. Er war, abgesehen von seinen Freunden Tifflor und Deighton, völlig auf sich allein gestellt. Und eine Aufgabe dieser Größe hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht zu lösen gehabt.
    Bull fragte in ein Mikrophon: „Haben wir Sichtfunkverbindung mit der THESEUS?"
    „Ja. Kommandant Nashooshi wartet schon seit Minuten, Sir!"
    „Gut", sagte Bull und hörte mit halbem Ohr zu, wie die Funkstation das Eingreifen einer schweren Einheit von Posbi-Fragmentschiffen bestätigte. „Schalten Sie um."
    Er kannte den hochdekorierten Mann, der an Bord des Aufklärungsschiffes Dienst tat. Hachin Tsho Nashooshi hatte unter seinen fernen Vorfahren Apachen-Indianer entdeckt und diese Abstammung dazu benutzt, um seine Individualität hervorzukehren. Er trug statt der Uniformjacke ein fransenverziertes Wildlederwams mit langen Ärmeln und aufgenähten Rangabzeichen. Seinem Schiff fiel die gefährliche Aufgabe zu, Bilder aus allen Teilen der Kampfgebiete zu sammeln und pausenlos Informationen über den Ablauf des Kampfes an Bull weiterzugeben.
    Nashooshi sagte: „Sir?"
    „Bitte berichten Sie!" sagte Bull drängend.
    Der Kommandant begann: „Ich befinde mich in einer Position, von der aus ich das gesamte Kampfgebiet überblicken kann. Inzwischen sind ungefähr ein Drittel der neunzigtausend Sammler eingetroffen.
    Sie schleusen ununterbrochen ihre Vasallen aus. Hier ein Bild."
    Seine schlanke, hochaufgeschossene Gestalt mit dem langen, fast blauschwarzen Haar mit dem breiten weißen Lederband um die Stirn unter dem sich die Dakkarschleife verbarg - glitt seitlich aus dem Bild heraus. Eine Szene aus dem Weltraum erschien. Aus einem Sammler, der mindestens eintausend Meter groß war, schleusten sich zackige, unregelmäßige Vasallen aus. Sie waren bestens bewaffnet und durchaus in der Lage, ein kleines terranisches Schiff hart zu bedrängen. Wie eine Perlenkette verließ die Schnur der Vasallen den Sammler.
    Das Bild verschwand.
    „So oder ähnlich sieht es überall aus. Aber gleichzeitig treffen die Hilfsflotten ein. Sie schalten schnell - Oberst Edmond Pontonac scheint hervorragende Instruktionen gegeben zu haben. Hier sehen Sie eine Abteilung von Ertruser-Schiffen im Kampf mit den Sammlern."
    Wieder erfolgte ein neuer Bildwechsel.
    Ein Schwarm von ungefähr einhundert Ertruser-Schiffen,
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