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0498 - Der Schatten des Killers

0498 - Der Schatten des Killers

Titel: 0498 - Der Schatten des Killers
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heiß ist.«
    »Natürlich«, nickte unser Chef und blickte auf den Dienstplan. »Ich lasse Steve Dillaggio rufen. Er arbeitet gerade an einer Steuerermittlungssache. Die ist nicht besonders dringlich. Steve hat also Zeit.«
    Unser Chef betätigte einen Rufknopf. Wenige Augenblicke später trat Steve ins Zimmer. Phil und ich hatten mit ihm schon oft gemeinsam gearbeitet. Wir freuten uns, daß es in diesem Fall auch so sein sollte.
    Schnell besprachen wir die anfallenden Aufgaben. »Ich werde mich zunächst einmal um die Witwe des Taxifahrers kümmern. Dann um die Augenzeugen. Übrigens, der Buick ist schon gefunden worden. Der Mörder hat ihn zwei Straßen weiter stehenlassen. Es handelte sich dabei um einen Wagen, der heute erst aus einer Tiefgarage gestohlen worden war.«
    »Gab es in dem Wagen Fingerspuren?« wollte Mr. High wissen.
    Steve nickte. »Ja, zwei verschiedene. Erstens die des Besitzers, zweitens die, die wir auch schon auf der Brieftasche des Senators sichergestellt haben.«
    »Gut«, sagte Mr. High. »Bevor Sie zu Simpsons Witwe fahren, kümmern Sie sich erst noch um die Augenzeugen des Vorfalles.«
    Steve nickte. Sonderlich begeistert war er nicht. Augenzeugen sind bei der Ermittlung eines Verbrechens selten die besten Anhaltspunkte.
    Wenn zwanzig Personen aussagen, gibt es nachher bestimmt fünfzehn verschiedene Versionen über den Hergang eines Verbrechens.
    Steve wollte sich gerade erheben, als es an der Tür klopfte und Neville ins Office trat. Sein Gesicht strahlte vor Freude.
    »Ich habe ihn!« verkündete er lautstark. »Er heißt Samuel Berrings, ist vierunddreißig Jahre alt, achtmal vorbestraft und wohnt angeblich in New York. Die Fingerprints wurden zu der Zeit gemacht, in der er bei der Army diente. Später wurden sie in Sing-Sing noch eiqmal überprüft.«
    ***
    Es regnete noch immer, als ich an diesem Abend nach Hause fuhr. Ich hatte meinen Freund Phil kurz zuvor an seiner Wohnung abgesetzt. Wir hatten beide heute noch Dienstbereitschaft und warteten praktisch nur darauf, daß unsere Fahndungsabteilung anrief und uns Samuel Berrings’ Adresse durchgab.
    Es war gegen neun Uhr abends, als ich meinen Jaguar im Parkhaus abstellte und die letzten Schritte zu meiner Wohnung zu Fuß zurücklegte.
    Ein Mann stand in der Tür des Hauses, in dem ich nun schon seit etlichen Jahren meine Junggesellenwohnung habe. Der Mann trug einen hellen Popeline-Mantel, hatte den Kragen hochgestellt und seinen kleinen Lederhut etwas in die Stirn geschoben.
    Seine Hände baumelten an den Seiten des Mantels herunter. Schreiend gelbe Lederhandschuhe verrieten auch in dem Dämmerlicht des Abends jede Bewegung seiner Finger.
    Hin und wieder zog der Mann an seiner Zigarette. Kurz, aber tief.
    Ich wußte nicht warum, aber ich war mir vom ersten Augenblick an, als ich ihn sah, darüber klargewesen, daß er auf mich wartete.
    Langsam trat ich heran.
    »Cotton?« fragte er leise.
    Ich nickte nur.
    »Mein Name ist Henderson. Ich habe Sie erwartet.«
    »Man sieht es«, gab ich trocken zurück. »Wollen Sie mir nicht sagen, weshalb?«
    »Vielleicht kann ich Ihnen einen Tip im Mordfall Arkwright geben«, sagte er lauernd.
    Daß man in einem solchen Fall Tips bekommt, noch dazu von Leuten, die einen vor der Wohnungstür erwarten, geschieht ziemlich selten, es ist sogar unwahrscheinlich. Ich reagierte dementsprechend abwartend.
    »Warum sind Sie dann nicht in das Distriktgebäude gekommen? Sie wissen doch, da sitzen Tag und Nacht Sekretärinnen, die nur darauf warten, daß jemand eine Aussage machen will, und die alles gewissenhaft aufschreiben.«
    Henderson grinste mich schief an. »Sicher, Mr. Cotton, sicher«, näselte er. »Es gibt aber gewisse Dinge, die man nicht unbedingt schriftlich von sich geben soll, wenn man seine Lebenserwartungen nicht auf ein Minimum reduzieren will.«
    Ich hätte diesen Burschen ja auch in meine Wohnung bringen und mich dort mit ihm eingehend befassen können, zumal es regnete. Irgendwie aber war er mir unsympathisch.
    »Was wollen Sie mir also sagen?« fragte ich rundheraus.
    Er merkte, daß ich ihn nicht besonders leiden konnte. Das schien ihm aber nicht viel auszumachen. Im Gegenteil, er amüsierte sich offen darüber.
    »Sie wissen doch, Mr. Cotton, daß der Senator Unterlagen gegen eine New Yorker Gang gesammelt hat.«
    »Es ist allgemein bekannt, daß Arkwright in einem Sonderausschuß arbeitete«, gab ich ruhig zurück. »Wenn Sie das als Tip ansehen, haben Sie eine Niete
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