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0497 - Die Armee der Kriegsdiener

Titel: 0497 - Die Armee der Kriegsdiener
Autoren: Unbekannt
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eventuelle Nutzen die damit verbundenen Gefahren überwog.
    Gleichzeitig vergaß der Takerer aber die anderen Gefahren nicht, die ihm auf Titan drohten. Die ständigen Energieentladungen in allen Himmelsrichtungen zeigten ihm an, daß die Kämpfe fortdauerten. Da er zudem immer wieder den Sprechfunkverkehr der Terraner und seiner eigenen Leute abhörte, wußte er, daß die endgültige Vernichtung seiner Truppen nur noch eine Frage der Zeit war. Zu viele Berechnungen hatten sich als falsch erwiesen; zu viele unbekannte Faktoren waren aufgetreten.
    Die Terraner hatten zwar das Gros ihrer Heimatflotte seinen Sammlern entgegengeworfen, aber bedeutend größere Verbände im Solsystem zurückgelassen, als vorausberechnet worden war. Dann hatte die Tat eines unbekannten Pedotransferers zur Zerstörung des Pedopeilers geführt und damit die zweite Invasionsarmee daran gehindert, ebenfalls nach Titan zu kommen. Dabei wären sowohl ihre zahlenmäßige Stärke als auch ihre schwere Bewaffnung ungeheuer wichtig gewesen.
    Dazu kamen das Auftauchen eines terranischen Supermutanten, das Ausbleiben einer Panik unter der Zivilbevölkerung und diese neuartigen terranischen Geräte, mit denen jeder Übernommene innerhalb kurzer Zeit aufgespürt werden konnte.
    Nein, diese Schlacht war verloren. Die Reste der auf Titan kämpfenden Pedotransferer mußten abgeschrieben werden.
    Wenn sie wenigstens bis zum Tode kämpfen würden! Aber nein, sobald sie tödlich bedroht wurden, flüchteten sie in die Körper ungeschützter Personen, wurden aufgespürt, in ihre eigenen Körper zurückgetrieben und bei der Ankunft von Robotern getötet.
    Vascalo erkannte mit glasklarer Logik, daß ihm nichts anderes übrigblieb, als seinen Körper irgendwo auf Titan zu verbergen, in sein für Notfälle vorgesehenes Opfer zu transferieren, auf die Ankunft der neunzigtausend avisierten Sammler zu warten und abermals den Kampf zu suchen, um später, wenn Titan fest in takerischer Hand war, ungefährdet in seinen Pseudokörper zurückzukehren.
    „Halten Sie an!" befahl er Lokoshan. Nachdem seine Entscheidung gefallen war, durfte er Corellos Instinktwächter nicht länger am Leben lassen.
    Lesska Lokoshan hielt sich genauer an den Befehl, als Vascalo es erwartet hatte. Er stellte nicht nur die Vorwärtsbeschleunigung ein, sondern bremste noch dazu mit Höchstwerten, um so schnell wie möglich anhalten zu können.
    Vascalo prallte gegen seinen Gefangenen, und die Überlegungen hinsichtlich der besonderen Gefährlichkeit dieses Mannes versetzten ihn in Panik. Er ließ seinen Energiestrahler fallen und trat nach Lokoshan. Einige Sekunden lang trieben beide Männer sich drehend umeinander, dann schalteten sie gleichzeitig ihre Triebwerke wieder ein und schossen nach entgegengesetzten Richtungen davon.
    Vascalos Panik klang so schnell wieder ab, wie sie gekommen war. Der Takerer erkannte, daß er sich selbst getäuscht hatte.
    Lesska Lokoshan hatte nicht den Feigling gespielt; er war tatsächlich einer.
    Vascalo bremste ab, wendete und sah, wie Corellos Instinktwächter in wilder Flucht in ein Seitental einflog.
    Er stieß eine Verwünschung aus, landete und holte sich seinen Energiestrahler wieder. Einen Moment überlegte er, ob er Lesska Lokoshan verfolgen und töten sollte, doch dann sagte er sich, daß das völlig unnötig, ja sogar unrational gewesen wäre.
    Corellos Instinktwächter würde nicht zurückkehren, und unnötige energetische Aktivität, wie sie bei Strahlschüssen entsteht, hätte ihn, Vascalo, nur gefährdet, da sie terranische Roboter aufmerksam machen würde.
    Er wandte sich in ein anderes Seitental der Schlucht, flog in geringer Höhe und musterte dabei aufmerksam die Felswände zu beiden Seiten.
    Nach kurzer Suche hatte er entdeckt, was er brauchte: den spaltartigen Eingang zu einer Höhle. Überall lagen Felstrümmer, die bei der Explosion der nahen Pedopeilstation hierher geschleudert worden waren. Das war ein weiterer positiver Faktor.
    Vascalo schwebte an den Spalt heran, landete dicht davor und schaltete sein Flugaggregat ab. Dann schaltete er seinen Brustscheinwerfer ein und leuchtete in die Höhle. Er konnte nicht weit sehen, denn die Höhle war schlauchartig eng und stark gewunden, wie geschaffen für ein Versteck.
    Der Takerer drang ein Stück in die Höhle ein, dann wandte er sich um, verstellte seine Energiewaffe auf stärkste Bündelung und löste mit wenigen Schüssen ausreichend Felsbrocken, um den Eingang zu verschütten.
    Zufrieden
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