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0494 - Fenrirs Wacht

0494 - Fenrirs Wacht

Titel: 0494 - Fenrirs Wacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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folge mir.«
    Er wandte sich um und glitt davon.
    Fenrir folgte ihm.
    ***
    Zamorra entdeckte Nicoles sauber eingeparkten Cadillac und wußte, daß er hier richtig war. Er stellte den BMW daneben, nahm die Aktentasche mit den Hilfsmitteln und stieg aus.
    Nur etwa hundert Meter waren es bis zur Glastür. Plötzlich hatte er das Gefühl, daß etwas nicht in Ordnung war. Unwillkürlich glitt seine rechte Hand in die Jackentasche und umschloß den Griff des Blasters. Zamorra stellte die Waffe auf Betäubung ein und entsicherte sie; Handgriffe, die er beherrschte, ohne dabei hinsehen zu müssen.
    Mißtrauisch sah er sich um. Sollte er das Amulett rufen ? Aber möglicherweise benötigte Nicole es dringender und würde zögern, es zurückzurufen, weil sie Zamorra in unmittelbarer Gefahr glaubte. Er mußte sich eben auf seine Instinkte verlassen.
    Er war erst ein paar Schritte weit gegangen, als er das Geräusch hörte. Er fuhr herum und sah einen Mann, der aus Nicoles Cadillac ausstieg. Der Mann kam direkt auf Zamorra zu.
    Als er ins Licht einer Straßenlaterne trat, erkannte Zamorra Roland Pais. Die Veränderungen hatten ihn gar nicht sehr entstellt; seine Gesichtszüge waren unter dem dünnen Flaum der sprießenden Wolfsbehaarung noch gut zu erkennen. Pais schnellte auf Zamorra zu, mit vorgestreckten Pranken und spitzen Krallen. Zamorra riß den Blaster aus der Jackentasche und warf sich zur Seite. Jemand hupte wild, ein Auto wurde laut abgebremst, und Zamorra, der mit seinem Ausweichsprung auf der Straße gelandet war, spürte einen Schlag an der Hüfte, der ihn wieder zurückkatapultierte. Der Werwolf flog an ihm vorbei und prallte gegen den Wagen, der zu spät zum Stehen gekommen war. Glas splitterte. Aber der Untote war dadurch nicht zu stoppen. Er stieß sich wieder ab. Zamorra schoß. Ein blau flirrender Blitz knisterte auf den Werwolf zu und hüllte ihn sekundenlang in fahles Leuchten. Dann war er über Zamorra. Die betäubende Energie hatte ihm nichts ausgemacht. Der Dämonenjäger wurde zu Boden geworfen. Seine Hüfte schmerzte und er sah eine Pranke direkt auf sein Gesicht zurasen. Er riß ein Bein hoch, faßte mit der linken Hand, die die Aktentasche längst losgelassen hatte, nach dem Arm mit der Klauenhand, und nutzte den Schwung des Werwolfs aus, ihn über sich hinweg zu schleudern. Gewandt wie eine Katze kam der Werwolf wieder auf die Beine. Zamorra rollte sich herum. Er schaltete die Waffe auf Laser-Modus um und schoß erneut.
    Schrill pfeifend zuckte der blaßrote Nadelstrahl aus dem Projektionsdorn, durchschlug den Körper des Werwolfs und setzte Kleidung und Behaarung in Brand. Lautlos taumelte der Untote auf Zamorra zu, der ihm mühelos auswich, und stürzte zu Boden.
    Ein Motor heulte auf. Der Wagen schoß davon. Zamorra konnte den Fahrer gut verstehen. Dem war’s jetzt doch zu unheimlich geworden, und er nahm lieber das Risiko auf sich, wegen Unfallflucht erwischt und verurteilt zu werden, als sich in diese gefährlich aussehende Auseinandersetzung verwickeln zu lassen.
    Ein Uniformierter stürmte jetzt endlich aus der Glastür hervor, über die Marmortreppe herab und zur Straße. Er starrte dem davonschlingernden Wagen nach, sprach das Kennzeichen in sein Handfunkgerät.
    »Lassen Sie nur«, murmelte Zamorra. »Es war sicher nicht seine Schuld.«
    »Aber der Mann hat Sie angefahren«, protestierte der junge Beamte. »Ich hab’s deutlich gesehen.«
    »Dann«, sagte Zamorra und betastete seine schmerzende Hüfte, »haben Sie sicher auch gesehen, daß ich ihm förmlich vor den Wagen gesprungen bin und er gar nicht mehr schnell genug bremsen konnte. Kümmern wir uns um meinen uncharmanten Kontrahenten.«
    Dessen Kleidung und Fell brannte nicht mehr. Es stank fürchterlich. Der junge Polizeibeamte würgte und wich zurück. Zamorra bemühte sich, so wenig wie möglich von dem Gestank einzuatmen, und beugte sich über den Werwolf.
    Er sah sofort, daß Roland Pais keine Gefahr mehr darstellte. Der Laserschuß hatte den Werwolf erlegt, das Feuer hatte den Keim in ihm ausgebrannt.
    »Das - das ist ja der Mann, nach dem die Fahndung läuft«, stieß der Uniformierte entgeistert hervor. Allmählich verwandelte sich Roland wieder in einen Menschen; der verschmorte übermäßige Haarwuchs wich zurück, die Zähne schrumpften, und die Krallen der Hände wurden wieder zu Fingernägeln. Es war vorbei.
    »Lassen Sie die Fahndung abblasen«, sagte Zamorra. »Können Sie Chefinspektor Robin erreichen?«
    »Ich
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