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0493 - Panik auf Titan

Titel: 0493 - Panik auf Titan
Autoren: Unbekannt
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umbringen?"
    „Lästiger Zeuge und Mitwisser", sagte der Cappin. „Aber es war idiotisch. Wir hätten uns viel Ärger gespart."
    „Das ist meistens so bei kriegerischen Auseinandersetzungen", pflichtete der Terraner ihm bei.
    Er schaltete zuerst seinen Schutzschirm aus, dann sicherte er die Waffe und nahm die Dakkarschleife ab.
    „Bitte! Bedienen Sie sich", sagte er und lächelte liebenswürdig.
    Das letzte, was er bewußt wahrnahm, waren die überraschten Augen des Wesens aus Vascalo und Ovaron.
    Dann verlor er vorübergehend das Bewußtsein.
     
    8.
     
    Die Werkstatt des Mißerfolgs und des Unglücks verwandelt Menschen in geschliffenen Jade.
    Konfuzius, östlicher Weiser Vascalo der Krumme hatte die Chance ergriffen.
    In dem Augenblick, als Edmond die Dakkarschleife in den Fingern hielt, übernahm er den Terraner. Er riskierte eine Pedotransferierung und verlor im gleichen Moment die Kontrolle über seinen Körper innerhalb des mondgroßen Sammlers.
    Gleichzeitig reagierte der echte Ovaron.
    Sein eigener Körper zerfloß in dem Kontursessel und bildete jene quallenartige Masse.
    Ovaron, der Ganjo, merkte, daß die Fesseln gelöst wurden. Er hatte alles mitangesehen und kannte den Punkt, an dem dieser Rösselsprung vorgenommen wurde.
    Als Edmond bewußtlos in seinen Sessel zurückfiel, handelte der Ganjo.
    Er sprang zurück in seinen eigenen zerflossenen Pseudokörper. Zur gleichen Sekunde erlangte Vascalo der Krumme die Herrschaft über seinen buckligen Körper wieder zurück. Der Ringtausch war durchgeführt worden.
    Zu hundert Prozent befand sich Vascalo wieder an der Front im All, in seinem Sammler.
    Ovaron weilte wieder ganz in seinem ausgemergelten und erschöpften Körper.
    Und Edmond Pontonac wachte auf und sah sich neugierig um. Er registrierte, daß er weder wahnsinnig noch willenlos war.
    Dann ließ er die Dakkarschleife um seinen Zeigefinger kreisen, stand mit zittrigen Knien auf und beugte sich über Ovaron, der halb bewußtlos in seinem Sessel hing. Eine Hand berührte den Boden, und der Atem des Mannes ging pfeifend und rasselnd.
    „Womit wir wieder alle bei uns wären...", murmelte Edmond und beugte sich über den Ganjo.
    „Ihr macht eine unkaiserliche Figur, Hochwohlgeboren", sagte er und legte sich den Arm des Ganjos um die Schulter. Über die rechte Schulter, denn auf diese Weise konnte er mehr Körperkräfte anwenden. Er schleppte den Ganjo in die Kombüse und lehnte ihn dort, nachdem er ihn auf ein Sideboard gesetzt hatte, an die Wand. Der Oberkörper des Cappins schwankte hin und her - restlos erschöpft. Seine Hände zitterten.
    „Nur Mut!" brummte Edmond, während er aus Milch, Traubenzucker und Alkohol eine Mischung braute, die eine Mumie veranlassen konnte, sich aus den Binden zu wickeln. Er half dem Ganjo, das Gebräu auszutrinken, und es sah so aus, als würde die Zufuhr von Nahrungsmitteln und Flüssigkeit den Mann augenblicklich beleben.
    Edmond deutete mit dem Zeigefinger auf Ovaron und sagte: „Ich bin davon überzeugt, daß jeden Moment ein terranischer Kreuzer landen wird. Wir werden abgeholt."
    Ovaron nickte nur und sah Edmond über den Rand des Kruges hinweg in die Augen. Dann war der Krug leer, und Ovaron stieß heiser hervor: „Danke."
    „Nichts zu danken. Als nächstes werde ich Ihnen aus dem Schutzanzug helfen."
    Wieder nickte Ovaron.
    Er half Edmond dabei. Zusammen öffneten sie die Nähte, zerrten an dem starren, schmutzigen Material des Anzuges, der innen schweißgetränkt war. Edmond schaltete die arbeitenden Aggregate aus und sagte: „Eine heiße und kalte Dusche wirkt Wunder, Ovaron.
    Unterschätzen Sie Ihren Zustand nicht; ein Körper kann nur eine gewisse Belastung vertragen. Sie müssen sich unbedingt ausruhen."
    Ovaron flüsterte heiser: „Wie haben Sie das geschafft? Ich sah Sie einmal rennen, als ob Sie eine Hochleistungsmaschine wären."
    Mit einem verbindlichen Lächeln gestand der Terraner: „Ich bin eine Hochleistungsmaschine. Beide Beine und der gesamte rechte Arm samt Schultergelenk sind künstlich.
    Stählerne Bewegungselemente und Plastik, Kunsthaut und eine Hochleistungsbatterie. Daran ist nichts Erstaunliches ... höchstens die Fortschritte der Unfallchirurgie."
    „Ich verstehe!" murmelte Ovaron.
    Eine halbe Stunde später kam er, sichtlich gestärkt und erfrischt, aus der Duschkabine heraus und zog sich terranische Bordkleidung an. Am Handgelenk trug er noch immer sein breites Kommandoarmband.
    Edmond sagte: „Legen Sie sich hin, Ganjo.
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