Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0492 - Der Zug aus der Hölle

0492 - Der Zug aus der Hölle

Titel: 0492 - Der Zug aus der Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Amulett Nr. 6 wieder loszuwerden. Daß es das 6. in der Reihenfolge war, ahnte bislang niemand, wie auch den anderen Amulett-Besitzern, mit Ausnahme Zamorras, nicht bekannt war, welches Amulett sie ihr eigen nannten.
    Die ersten drei besaß Sid Amos. Allerdings hatte er stets Sorge darum getragen, daß niemand über die genaue Anzahl Bescheid wußte. Zamorra wußte immerhin von zwei Amuletten, und alleine diese beiden bildeten schon so etwas wie eine »besorgniserregende Konzentration«. Wer über die Macht der Amulette informiert war, versuchte so viele von ihnen wie möglich in seine Hand zu bekommen; es hieß, daß die sechs ersten zusammengefaßt der Macht des siebten gleichkämen, wenn sie es nicht sogar bezwingen könnten. Einmal war es fast zu dieser Konfrontation gekommen - als Zamorra gegen den damaligen ERHABENEN der Dynastie und seine amulettsammelnden Alphas kämpfte. Asmodis, der sich als vermeintlicher Ewiger in die Reihen der Dynastie geschleust hatte, hatte dann den Ring der sechs Amulette gesprengt, die Entscheidung war nicht gefallen und die Amulette waren in alle Welten verstreut worden. Erst im Laufe der Zeit hatten sie wieder neue Besitzer gefunden, zu denen eben auch Sid Amos und Cascal gehörten. Amulett Nr. 4 war derzeit herrenlos; es hatte vorübergehend Magnus Friedensreich Eysenbeiß und danach Leonardo deMontagne gehört aber nach dessen Hinrichtung hatte es der Erzdämon Astardis weit in die Welt hinausgeschleudert, und niemand konnte sagen, wo es sich jetzt befand oder ob es gar wieder einen neuen Besitzer gefunden hatte.
    Amueltt Nr. 5 besaß Lucifuge Rofocale.
    Er hatte diesen Besitz immer streng geheimgehalten. Niemand sollte wissen, über welche Machtfülle er verfügen konnte, weder in der Hölle noch auf Erden. Aber jetzt da er sich in diesem entlegenen Winkel unbeobachtet wähnte, setzte er es ein.
    Der Zug veränderte sich. Lokomotive und Waggons bekamen neue Gestalt und neues Interieur, wurden dem heutigen Zeitgeschmack angepaßt. Und die Schienen, auf denen der Zug stand, verlängerten sich. Sie führten aus der Hölle hinaus in die Welt der Menschen, um den Zug an einen ganz bestimmten Ort bringen zu können. Ein Tor entstand zwischen Hölle und Erde, der permanent geöffnet bleiben mußte.
    Das kostete Energie, die Lucifuge Rofocale über das Amulett freisetzte.
    Eines hatte er dabei vergessen.
    Merlins Warnung…
    ***
    Überrascht betrachtete Sid Amos das plastische Bild, das sich zwischen seinen Fingerspitzen im magischen Dreieck abzeichnete. »Schau an«, murmelte er. »Der Alte hat eines der Amulette!«
    Das war hochinteressant, interessanter noch als die Reaktivierung von Belials altem Geisterzug, der immer modernere Formen annahm, während zugleich der Schienenstrang aus der Hölle hinaus zu führen begann. Amos wußte, daß er es nur einem glücklichen Zufall verdankte, diese bemerkenswerte Beobachtung zu machen. Das wird notfalls auch Zamorra interessieren - falls ich es nicht schaffe, Lucifuge Rofocale dieses Amulett abzunehmen.
    Keine leichte Sache. Lucifuge Rofocale war ein kaum schlagbarer Gegner. Es sei denn, er engagierte sich für sein Vorhaben dermaßen stark, daß er auch noch die Hölle verließ.
    Amos grinste sekundenlang. Wiederum war ein Amulett lokalisiert! Fehlte nur noch eines! Mit seinen drei Llyrana-Sternen besaß Amos bereits einen nicht zu unterschätzenden Machtfaktor. Er dachte darüber nach, wie er an das von Yves Cascal gelangen konnte, den er allerdings nur unter dessen Unterwelts-Spitznamen l’ombre, »der Schatten«, kannte. Das wären vier… das von Lucifuge Rofocale fünf… Milchmädchenrechnung, rief er sich selbst zur Ordnung. Er durfte das Fell des Bären erst verkaufen, wenn er den Bären erlegt hatte. Vorerst konnte er nur Pläne schmieden.
    Wenn er die beiden zusätzlichen Amulette in seinem Besitz hatte, dann konnte er weitersehen. Aber es war schon ein wichtiger Schritt nach vorn, den »Standort« eines weiteren Sterns lokalisiert zu haben.
    Das alte Jagdfieber erwachte wieder in ihm. Er beobachtete weiter und hoffte auf eine Chance. Ganz nebenbei interessierte er sich auch für das, was Lucifuge Rofocale tat.
    Dieser Zug… er sah britisch aus. Großbritannien, was war da zur Zeit aktuell? Sid Amos brauchte nicht lange nachzudenken.
    In Kürze stand die Erbfolge bevor!
    Das bedeutete nichts anderes, als daß Lucifuge Rofocale Lord Saris an den Kragen gehen wollte!
    Aber, beim Donnerzahn der Panzerhornschrexe, wozu brauchte er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher