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0492 - Der Zug aus der Hölle

0492 - Der Zug aus der Hölle

Titel: 0492 - Der Zug aus der Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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für Zamorra der Beweis, daß die alte Dame nicht dämonisch war. Wenig später war die Situation geklärt.
    Sid Amos tobte immer noch. Zamorra rief ihn zur Ruhe. »Ich kann mir sehr gut vorstellen, alter Freund, daß dir dieser Diebstahl sauer aufstößt. Aber in mir wird der Verdacht immer stärker, daß du selbst ein Amulett stehlen wolltest. Kennst du das alte Sprichwort? Es lautet: Wer anderen eine Grube gräbt…«
    »… ist Bauunternehmer«, gab Sid Amos giftig zurück.
    »Außerdem hast doch noch ein weiteres Amulett«, führte Zamorra weiter aus. Sid Amos mußte beide Amulette hier im Einsatz gehabt haben. Die gewaltige silbrige Wolke, die er gegen den flüchtenden Lucifuge Rofocale geschleudert hatte, konnte nicht von einem Amulett allein erzeugt worden sein. Da hatten zwei der Silberscheiben zusammengearbeitet.
    Anders konnte Zamorra sich diese Machtentfaltung nicht erklären.
    »Sicher«, knurrte Amos böse und war insgeheim heilfroh, daß Zamorra nicht die ganze Wahrheit wußte -nämlich, daß Amos bisher nicht nur zwei, sondern drei Amulette besessen hatte. »Aber glaubst du, daß mich das tröstet? Und komm mir jetzt bloß nicht mit dem saublöden Spruch, es gäbe Milliarden von Lebewesen, die kein einziges Amulett besitzen!«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Ich komme dir jetzt bloß mit einem anderen blöden Spruch: Hilf uns allen, hier rauszukommen!«
    Sid Amos verzog sein Gesicht zu einem wilden Grinsen und warnte: »Dann macht euch mal auf die wildeste Schleuderpartie eures Lebens gefaßt!«
    Gemeinsam verließen sie die eine Hölle - und gerieten in die andere… !
    ***
    Sid Amos brachte Brightmann, McKinsey, Saris, Zamorra und Duval zurück zum Bahnhof nach Inverness. Hier erwischte sie alle nach dem Aufenthalt in dem höllisch heißen Tunnelschacht nicht nur der winterliche Kälteschock, sondern auch ein Schrecken anderer Art. Es wimmelte von Polizei; mehrere Tote waren entdeckt worden. »Die Biester, die aus dem Höllenzug entwischt sind!« entfuhr es Zamorra.
    Sid Amos hatte sich inzwischen wieder einigermaßen beruhigt. »Mit diesen Biestern kenne ich mich aus«, verriet er. »Ich kann sie aufspüren, und du kannst sie mit deinem Amulett vernichten, Zamorra. Wir sollten auf die Jagd gehen.«
    Zamorra sah ihn fragend an. Amos verstand, was der Parapsychologe von ihm wissen wollte.
    »Meine Magie ist nicht hell genug«, erklärte er. »Für die Vernichtung mußt du ’ran. Selbst mit meinem verbliebenen Amulett schaffe ich es nicht.«
    »In Ordnung«, sagte Zamorra. »Gehen wir also auf Jagd.«
    »Da gibt es vorher noch etwas zu erledigen«, wandte Sid Amos ein. »Dein Freund, der Lord, will doch unbedingt nach London. Vielleicht sollte ich ihn zuerst dorthin bringen. Und die beiden Damen ebenfalls an ihre Ziele.«
    Saris preßte die Lippen zusammen. »Der Vorschlag ist nicht der schlechteste«, sagte er. »Zamorra, ich werde von London aus einen Kontrollanruf zum Llewellyn-Castle tätigen, damit ihr wißt, daß ich auch wirklich da angekommen bin, wohin ich will.«
    »Du solltest im Castle bleiben«, mahnte Zamorra.
    Saris winkte ab. »Ich habe schon mit Engelszungen geredet, um Patrica meine Gründe darzulegen. Fang du jetzt nicht auch noch an, all right? Ich habe noch einige Dinge zu erledigen, ehe ich abtrete, und ich lasse nichts unerledigt zurück.« Er griff in seine Tasche, stutzte, faßte nach und zog die Hand dann leer zurück.
    »Was ist?« fragte Zamorra.
    »Die Pistole«, erwiderte Saris. »Ich hatte sie« Stockwell »abgenommen. Sie war mit Silberkugeln geladen. Jetzt ist sie verschwunden, als hätte sie überhaupt nicht existiert. Offenbar gehörte sie mit zu seiner Tarnung. Paß gut auf, Zamorra. Es scheint, als habe die DYNASTIE DER EWIGEN dazugelernt. Sie wendet neue Tricks an.«
    Zamorra nickte. »Tricks, die ihr ERHABENER bei der Konkurrenz gelernt hat«, murmelte er. »Bryont, ich denke doch, daß wir uns in der nächsten Zeit noch einige Male sehen werden.«
    »Ich will’s doch schwer hoffen«, gab der Lord zurück. »Ich danke dir für deinen Hilfseinsatz.«
    »Bei mir bedankt sich wohl keiner, wie?« brummelte Sid Amos. »Wenn ich Zamorra nicht darauf aufmerksam gemacht hätte, hätte Lucifuge Rofocale triumphiert.«
    Er brachte den Llewellyn sicher nach London. Er brachte auch Rosalynn Brightmann und Tess McKinsey an ihre Ziele. Wie die beiden Damen auf diese Art der Fortbewegung reagierten, ist nicht überliefert, wohl aber, daß Sid Amos und Zamorra danach den
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