Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0491 - Ein Toter läuft um sein Leben

0491 - Ein Toter läuft um sein Leben

Titel: 0491 - Ein Toter läuft um sein Leben
Autoren:
Vom Netzwerk:
umbringen! Sie halten mich für Westons Mörder, weißt du. Zum Glück waren sie gezwungen, auf ihren Killer zu warten. Ehe er kam, ließ mich das Mädchen frei.«
    »Warum bist du nicht gleich zur Polizei gegangen?« fragte Lucille.
    »Ich wollte erst mit dir sprechen«, sagte Tom Blight und griff nach Lucillas Händen. »Das ließ mir einfach keine Ruhe. Jetzt kann ich endlich das FBI informieren!«
    ***
    Es klingelte an der Wohnungstür. Myrna Weston schaute auf die Uhr. Es war kurz vor elf. Myrna ging zur Tür und öffnete sie. Draußen stand Duff Patrick. »Du?« fragte das Mädchen überrascht. Sie war es nicht gewohnt, von ihm am Vormittag besucht zu werden.
    Duff Patrick grinste. Er trat ein und legte die Hände um die schmalen Schultern des Mädchens. »Du siehst blaß aus, mein Kind. War die Polizei bei dir?«
    Myrna entzog sich ihm. Sie ging ins Wohnzimmer. »Ja, es war wegen meines Adoptivvaters.«
    »Ich kenne den Mörder«, sagte Patrick.
    »Ja?«
    »Es ist ein Mann namens Tom Blight.«
    »Was du nicht sagst! Es interessiert mich nicht. Du weißt, daß mich dieser Mord nicht berührt!«
    »Ja ja, du konntest den Alten nie leiden.« Er trat an die Hausbar und holte sich eine Kognakflasche aus dem Regal. Er entkorkte sie und füllte ein Glas. »War es schlimm?«
    »Das Verhör? Sie waren sehr nett zu mir.«
    »Kunststück! Du bist ein hübsches Mädchen«, meinte er grinsend.
    »Ich bezweifle, daß sie das interessiert hat.«
    »Nett sind sie immer«, sagte er. »Das gehört zu ihren Tricks.« Er nahm einen Schluck und rollte ihn prüfend auf der Zunge hin und her. »Zu kühl«, entschied er dann.
    Myrna steckte sich eine Zigarette an. Sie war völlig ruhig, und das mit gutem Grund.
    Steve Dillaggio und ich saßen im Nebenzimmer. Wir hörten jedes Wort des Gespräches mit. Darüber hinaus zeichnete ein hochempfindliches Bandgerät die Unterhaltung auf. Ich hatte fest mit diesem Besuch gerechnet. Patricks Erscheinen bestätigte meine Erwartungen.
    »Haben sie nach mir gefragt?« erkundigte sich Patrick ganz beiläufig.
    »Sicher. Schließlich wissen Sie, daß wir beide miteinander befreundet sind. Sie fragten nach dem Grund.«
    »Was hast du ihnen gesagt?«
    »Dies und das. Ich wollte sie schnell wieder loswerden.«
    »Braves Mädchen!« lobte Patrick. Es klang spöttisch. Myrna blickte ihn an. »Du bist reichlich seltsam heute morgen. Ganz anders als sonst!«
    Patrick schwenkte das Kognakglas in der Handwölbung, um das Getränk durch die Körpertemperatur zu erwärmen. »Ich habe mir ein paar Gedanken gemacht«, sagte er. »Sie betreffen dich und mich.«
    »Sprich dich aus!«
    »Ich bin kein Pennäler mehr, nicht wahr? Du kannst nicht erwarten, daß ich ein Mädchen liebe und mich dabei auf Händchenhalten beschränke.«
    »Beziehst du das auf mich?«
    »Allerdings!«- nickte er. »Wir kennen uns schon verdammt lange, nicht wahr? Aber sobald ich einen Kuß von dir Will, zeigst du mir die kalte Schulter. Anfangs hat mir das imponiert. Ein Mädchen mit Grundsätzen, dachte ich. Toll, daß es das noch gibt!«
    »Jetzt denkst du anders darüber?«
    »Ganz anders. Mir ist endlich klargeworden, daß du mich nur ausnutzen wolltest.«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Dafür gibt es verschiedene Erklärungen. Eine Ursache habe ich schon genannt. Du weichst vor mir zurück. Du scheust meine körperliche Nähe. Es gibt noch andere Erkenntnisse. Die Sache mit Blight hat mir endgültig die Augen geöffnet.«
    »Ich verstehe dich nicht.«
    »Du hast ihn freigelassen!« sagte Patrick scharf.
    Myrna legte den Kopf zurück und stieß den Rauch aus. »Stimmt. Ich habe ihn freigelassen. Ich hörte zufällig, was Harry mit ihm anstellen wollte. Ich sah keinen Grund, einen gemeinen Mord zu unterstützen.«
    Patrick nahm einen Schluck. »Hm!« machte er. »Jetzt ist er genau richtig.« Er stellte das Glas ab und ging auf Myrna zu. »Du hast dich mir bis jetzt entzogen, ohne daß ich zudringlich geworden wäre. Das wird ab sofort anders sein!« Er packte sie an der Schulter und riß sie hoch. »Du tust mir weh!« rief Myrna aus.
    »Das ist nur der Anfang!« zischte er ihr ins Gesicht. »Du wolltest mich Zu deinem Spielzeug degradiern, zu einer Informationsquelle für deine idiotischen Absichten! Ich habe das lange genug geduldet. Jetzt ist es damit aus und vorbei. Du bist mir in den Rücken gefallen. Dafür wirst du bezahlen!«
    »Laß mich sofort los!« keuchte Myrna. Sie versuchte, sich zu befreien, aber Patrick hielt sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher