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0491 - Ein Toter läuft um sein Leben

0491 - Ein Toter läuft um sein Leben

Titel: 0491 - Ein Toter läuft um sein Leben
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Bradford und schließlich Patrick! Alle drei sind am Tode meines Alten beteiligt. Die erste Runde ist schon an mich gegangen!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sie und Ihr Vater standen auf der Verliererliste, noch ehe dieser sogenannte Krieg begann! Die Schuld daran trug Ihr Vater. Er hätte niemals für das Syndikat arbeiten dürfen.«
    »Bleiben Sie mir mit ihren Predigten vom Leibe!« schrie Farris wütend. »Mein Alter ist in den Slums groß geworden. Er hatte niemals eine Chance, einen richtigen Beruf zu ergreifen. Er wollte, daß es mir einmal besser geht. Ich sollte etwas Vernünftiges lernen. Deshalb arbeitete er für das Syndikat, aus keinem anderen Grund. Er hat es für mich getan!«
    »Man kann nicht Rauschgift verkaufen, um die Zukunft seines Sohnes zu sichern. Das ist völlig verrückt!«
    »Geld stinkt nicht!« knurrte Farris. »Das war die Devise meines Alten.«
    »Sie sehen, was daraus geworden ist.«
    »Er wollte sein Recht haben, und die anderen haben es ihm verweigert.«
    »Eine Frage. Verdächtigt Sie niemand aus dem Syndikat, Weston ermordet zu haben?«
    »Die trauen mir nichts zu!« höhnte Farris. »Die halten mich für einen kleinen Versager, der nichts anderes kann, als Bier zu trinken und mit Girls herumzuziehen! Ehe die Burschen munter werden und begreifen, was wirklich in mir steckt, wird es kein Duff-Patrick-Syndikat mehr geben! Ich werde ihm die Köpfe abgeschlagen haben!«
    »Das wird auch Ihren Kopf kosten, Farris.«
    »Wenn schon! Ich habe wenigstens die Genugtuung, meinen Alten gerächt zu haben!«
    »Das hätten Sie uns überlassen sollen. Ihre Aussage hätte genügt, um Weston und die anderen zu überführen.«
    »Ich sagte Ihnen schon, daß ich die Arbeit nicht der Polizei überlassen wollte!« Er grinste matt. »Es tut mir fast leid, mit Ihnen kurzen Prozeß machen zu müssen. Sie standen nicht auf meiner Liste. Aber ich habe keine andere Wahl. Sie können mir das Genick brechen, Cotton. Sie wissen zuviel!«
    In diesem Moment klingelte es an der Wohnungstür. Zweimal lang, einmal kurz. Es klang wie ein abgesprochenes Zeichen, aber Farris sah nicht so aus, als ob er etwas damit beginnen könnte. Er legte die Stirn in Falten und preßte die Lippen aufeinander.
    »Besuch«, sagte ich. »Wollen Sie ihn nicht hereinlassen?«
    »Halten Sie den Mund!« schnappte er.
    Er kam auf mich zu. Es klingelte zum zweiten Male. »Umdrehen!« befahl mir Farris. Ich gehorchte. Im nächsten Moment ließ Farris den Pistolenschaft krachend auf meinen Schädel sausen. Ich ging benommen in die Knie. Ein zweiter Treffer landete auf der' gleichen Stelle. Ich kippte vornüber und verlor das Gleichgewicht. Als ich erwachte, war ich geknebelt und gefesselt. Ich lag in einem Schlafzimmer auf dem Linoleumboden. Aus dem Nebenraum ertönten Männerstimmen.
    »Los, Farris!« sagte jemand barsch. »Pack aus, was du weißt, oder ich sorge dafür, daß du deinen Alten in der Hölle wiedersiehst!«
    ***
    Phil hatte Glück. Als er Berties Drugstore betrat, saß Nash am Tresen. Jedenfalls entsprach er ziemlich genau der Beschreibung, die Phil von Lindsay erhalten hatte. Nash hatte eine Morgenzeitung vor sich liegen. Sein Gesicht machte einen düster-verschlossenen Eindruck. Während er las, rührte er mit einer Hand seinen Kaffee um.
    Phil trat an den Zeitungsstand. Er kaufte sich die neueste Ausgabe der Times und nahm am Tresen Platz. »Ein Coke, bitte.«
    Der Clerk brachte das Gewünschte.
    »Was Neues?« fragte Phil und grinste Nash an.
    Nash runzelte irritiert die Augenbrauen. Er schenkte Phil einen kurzen, unfreundlichen Blick, dann las er weiter, ohne eine Antwort zu geben. Phil und Nash waren die einzigen Gäste am Tresen. Der Clerk polierte die Kaffeemaschine und trällerte vor sich hin.
    »Wen halten Sie für Westons Mörder?« fragte Phil freundlich. »Blight etwa?«
    Nash zuckte zusammen. Er starrte in Phils Augen. »Warum fragen Sie mich?«
    »Wie ich sehe, studieren Sie gerade den Artikel, der sich mit Westons Ermordung befaßt.«
    »Ist das etwa verboten?«
    »Nicht die Bohne. Sind Sie immer so kratzbürstig? Man könnte fast meinen, das sei ein Bestandteil Ihres Wesens.«
    »Ich lasse mich nicht gern von der Seite anquatschen«, raunzte Nash. »Das ist alles!« Er legte eine Münze auf den Tresen und ließ sich von seinem Hocker gleiten. Dann ging er hinaus. Die Zeitung ließ er liegen.
    Phil zahlte ebenfalls und folgte Nash. »Ich möchte Sie gern ein Stück begleiten, Mr. Nash.«
    Nash blieb stehen. »Wer
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