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0489 - Sie luden mich zum Morden ein

0489 - Sie luden mich zum Morden ein

Titel: 0489 - Sie luden mich zum Morden ein
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natürlich nicht.
    Ich hatte Verständnis für sein Mißtrauen.
    Er kam näher.
    Allein. Ritchie war nicht dabei, wie ich es vermutet hatte. Natürlich machte ich mir Gedanken um den Jungen, denn er irrte irgendwo in der Landschaft herum.
    Jetzt kpnnte ich noch nichts tun. Zuerst mußte ich Jellow dingfest machen. Ein paar Schritte trennten ihn noch von mir.
    »Cotton!« rief er in die Nacht.
    Ich bin normalerweise ein höflicher Mensch. Und über das Alter, Verstecken zu spielen, bin ich längst hinaus.
    Trotzdem antwortete ich jetzt nicht.
    »Cotton!« rief er wieder.
    Ich schwieg beharrlich weiter.
    Dann aber überfiel mich das kalte Grausen. Jellow war verteufelt mißtrauisch, und ganz offensichtlich hatte er das Gefühl, daß ich in der Nähe war. Wenn er mich unter dem Wagen entdeckte, hatte ich keine Chance.
    Es war ein ganz verteufeltes Gefühl. Er steigerte dieses Gefühl noch. »Cotton, ich sehe dich!« rief er mir zu. Seine Stimme klang drohend, aber trotzdem nicht ganz fest. Er hatte Angst.
    »Ich sehe dich, los, komme heraus! Du bist im Wagen!«
    Ich atmete lautlos auf. So erleichtert war ich, daß ich am liebsten jetzt »Kuckuck« gerufen hätte. Das ließ ich aber lieber bleiben.
    Als er merkte, daß sein Bluff nicht wirkte, faßte er wieder etwas Mut. Langsam kam er an den Wagen heran. Und plötzlich machte er einen Riesensprung. Es konnte nicht ausbleiben, daß er dabei in eine riesige Pfütze sprang. Das Regenwasser klatschte mir ins Gesicht.
    Jellow stand jetzt hinter dem Wagen. Vermutlich versuchte er, durch die Rückscheibe in den Fußraum der hinteren Sitzbank zu schauen.
    »Dein Glück«, murmelte er halblaut. Leider sagte er nicht, wen er damit meinte — sich selbst oder mich.
    Jetzt hatte er es eilig. Ich hörte ein metallisches Knacken. Vermutlich sicherte er die Maschinenpistole. Er ging den Wagen entlang, riß die Tür auf und schwang sich auf den Sitz.
    Dabei pfiff er leise vor sich hin.
    Irgend jemand hätte ihm früher sagen sollen, daß man den Tag nicht vor dem Abend loben soll.
    Ich hörte das vertraute Klirren meiner Schlüssel. Und so deutlich, als säße ich neben ihm, hörte ich, wie er versuchte, den Schlüssel in das Schloß zu drücken. Wieder klirrte es, jetzt etwas heftiger, nervöser. Er machte den zweiten Versuch.
    Ein unterdrückter Fluch klang dumpf zu mir herunter.
    Dann ging alles wie in einer Zeitrafferaufnahme. Die vordere Wagentür schwenkte wieder auf. Jellow sprang heraus. Blitzschnell griff ich zu. Mit aller Kraft umklammerte ich seine beiden Fußknöchel und zog.
    »Nein!« schrie er.
    Ich lockerte den Griff und riß dann erneut an seinen Beinen. Verzweifelt versuchte er, sich aus dem Griff zu befreien. Ich spannte alle Kräfte an, bestrebt, seine Füße unter den Wagen zu ziehen.
    Die Straße war nur ein Sommerweg.
    Der schwere Regen hatte sie aufgeweicht und glitschig gemacht. Er konnte sich nicht halten. Seine Maschinenpistole flog davon und landete fünf Schritte von ihm entfernt im Schmutz.
    Er fiel schwer hin. Das Wasser in der großen Pfütze spritzte auf. Mit einer einzigen Bewegung rutschte ich unter dem Wagen hervor. Für eine halbe Sekunde mußte ich ihn loslassen.
    Jellow erkannte seine letzte Chance. Er sprang sofort wieder auf, und im Schwung noch sprang er dorthin, wo seine Maschinenpistole in den Schmutz gefallen war. Ich sprang hinterher und erwischte ihn. Wieder verlor er das Gleichgewicht, wieder fiel er. Doch er konnte die Maschinenpistole ergreifen.
    »Weg mit dir, Cotton«, schrie er.
    Er konnte sich noch auf den Rücken wälzen und die Maschinenpistole hochheben. Doch er kam nicht mehr dazu, sie zu entsichern. Ich trat sie ihm aus der Hand. Es war ein Kunststück, und es rächte sich auch sofort. Der Boden war zu glatt. Ich rutschte wieder aus und fiel über ihn. Er versetzte mir einen Fußtritt. Ich flog über ihn hinweg, ließ mich abrollen und griff ihn erneut an.
    Jellow war kein schlechter Boxer. Diese bittere Erfahrung blieb mir nicht erspart. Ich mußte einen bösen Schwinger quittieren, der mich einen Moment taumeln ließ. Jellow sprang mir nach. Seine Faust schoß vor. Sie sollte mich in den Magen treffen, doch ich erkannte die Absicht noch rechtzeitig. Von unten her schlug ich ihm die Faust weg. Sein Arm wurde emporgewirbelt. Mit einem Judogriff faßte ich die Hand, tauchte unter dem Arm hinweg und schleuderte den Verbrecher über meine Schulter zu Boden.
    Regungslos blieb er liegen.
    Jetzt wäre der Zeitpunkt gewesen, mich um
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