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0488 - Eine Frau wie Dynamit

0488 - Eine Frau wie Dynamit

Titel: 0488 - Eine Frau wie Dynamit
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gesprochen.«
    »Wird erledigt, Sir.«
    Drei Minuten später hatte ich Phil an der Strippe. »Ich habe den Obduktionsbefund genau geprüft«, sagte ,er. »Für mich steht jetzt fest, daß der Tote mit Tom Blake nicht identisch ist. Er war wesentlich jünger, das wurde vor allem an den Zähnen festgestellt. Er kann höchstens dreißig Jahre alt gewesen sein. Übrigens muß er kurz vor seinem Tode operiert worden sein, und zwar am linken Fuß. Der Arzt hat mir erklärt, daß die Operation und die nachfolgende Rekonvaleszenz mindestens drei Wochen in Anspruch genommen haben dürften. Tom Blake war in den letzten Jahren nicht einen Tag krank, wie Stokley mir versicherte. Vielleicht gelingt es uns mit Hilfe der Operationsdetails, die Identität des Toten klarzustellen?«
    »Das müßte zu schaffen sein.«
    »Du bist gerade angekommen?«
    »Ja.«
    »Was wirst du zuerst unternehmen?« Ich grinste. »Mich duschen«, antwortete ich. »Ich lasse von mir hören, sobald etwas Aufregendes passiert!«
    Nach dem Anruf packte ich meine Sachen aus. Es klopfte.
    Der Geschäftsführer erschien. Er hieß Raoul Denningsen und war ein großer, attraktiv aussehender Mann Mitte der Vierzig. Seine großen intelligenten Augen wirkten hinter den Gläsern der randlosen Brille ein wenig kühl und distanziert. Er wußte, wer ich war und was ich wollte. Stokley hatte ihn telefonisch von meinen Aufgaben in Kenntnis gesetzt.
    Wir nahmen Platz. »Sie kennen Blake ziemlich gut, nicht wahr?«
    »Ich sah ihn regelmäßig«, schränkte Denningsen ein, »aber alles in allem haben wir zusammen nicht mehr als ein Dutzend Sätze gewechselt.«
    »Wie beurteilen Sie ihn?«
    »Als Mensch? Ich hielt ihn für einen prächtigen Burschen«, sagte Denningsen. »Aber zuweilen hatte ich den Eindruck, daß ihn irgend etwas quälte.«
    »Was tat er hier in Acapulco, wenn Mr. Stokley seine Geschäfte dirigierte?«
    »Oh, tagsüber hielt er sich meistens am Strand auf«, erinnerte sich Denningsen. »Er war ein guter Schwimmer und ein vorzüglicher Wellenreiter.«
    »Hatte er Freunde?«
    »Nein. Ich sah ihn zwar ab und zu in der Gesellschaft eines älteren Mannes, aber ich hatte nicht den Eindruck, daß die beiden miteinander befreundet waren. Im Gegenteü. Blake zog immer ein recht saures Gesicht, wenn ihn dieser Mann im Hotel besuchte.«
    »Kennen Sie den Mann?«
    »Nicht persönlich oder namentlich, aber ich sehe ihn zuweilen am Strand«, erwiderte Mr. Denningsen. »Er fällt dadurch auf, daß er meistens in Begleitung sehr hübscher junger Dinger ist. Er ist der Typ des Lebemannes — offenbar vermögend und sehr lebensfroh, aber nicht unbedingt aus gutem Hause stammend. Den letzten Punkt möchte ich sogar ganz entschieden verneinen. Er sieht eher — äh — ein wenig vulgär aus. Offen gestanden hat es mich stets gewundert, daß Tom Blake mit diesem Manne verkehrte. Sie machten nicht den Eindruck von Leuten, die zusammenpassen.«
    »Sie sind also in der Lage, diesen Mann genau zu beschreiben und gegebenenfalls zu identifizieren?«
    »Das ist kein Problem.«
    »Was ist aus Blakes Sachen geworden?«
    »Ich habe sie zunächst in Verwahrung genommen. Sie sind im Büro. Wünschen Sie sie zu sehen?«
    »Später. Hat das Hotel einen Hinterausgang? Wäre es Blake möglich gewesen, ungesehen aus dem Hotel zu entkommen?«
    »Ich denke schon. Er kennt das Hotel sehr genau. Im übrigen ist die Rezeption nicht immer besetzt, oder der Portier fertigt gerade Gäste ab… Man kann nicht immer alles gleichzeitig im Blickfeld haben.«
    »Nehmen wir einmal an, Tom Blake lebt, und der Mann, der mit dem Flugzeug abstürzte, ist ein anderer. Wohin würde sich Blake unter diesen Umständen gewandt haben? Wen kennt er hier in Acapulco? Wo würde er unterzuschlüpfen versuchen?«
    »Aber er ist doch tot!« protestierte Mr. Denningsen.
    »Wir erörtern nur die Möglichkeit, daß er lebt«, beruhigte ich ihn.
    »Ich wüßte nicht, wo er abgestiegen sein sollte. Sie wissen ja, daß Acapulco praktisch vom Fremdenverkehr lebt. Es ist kein Problem, hier ein Hotel- oder Pensionszimmer zu finden. Nur in der Hochsaison gibt es gewisse Schwierigkeiten. Außerdem existieren noch eine Unzahl von Privatvermietern. Eine polizeiliche Meldepflicht besteht nur, wenn jemand länger als drei Monate hier zu bleiben gedenkt.«
    »Hatte Blake ein Mädchen?«
    »Ich sah ihn nie in weiblicher Begleitung.«
    »Was stellte er mit seinen freien Abenden an?«
    »Er saß meistens unten in der Hotelbar, allein, bei einem
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