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0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

Titel: 0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen
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die Hose war zerrissen. Er hatte die Augen geschlossen, atmete aber gleichmäßig. Eine dicke Beule war auf seiner Stirn, die zeigte, womit man meinem Freund zur verspäteten Nachtruhe verholfen hatte.
    Rauschend stoppte ein Schnellboot der Wasserpolizei neben uns. Ein Captain und zwei Beamte sprangen auf das Boot und halfen mir, Phil zu befreien. Mit einer Tragbahre hoben wir ihn auf das Boot, wo sich ein Arzt befand. Der Doc kniete nieder, räumte seine schwarze Tasche aus und horchte Phil mit dem Stethoskop ab. Dann hielt er ihm eine scharfriechende Essenz unter die Nase, massierte ihm die Herzgegend und sah zufrieden zu, wie Phil die Augen wieder öffnete.
    Ich entkorkte eine Flasche Whisky, die mir der Captain gereicht hatte. »Wie wäre es mit einem Aufmunterungsschluck?«
    Phil winkte sofort mit der rechten Hand. Er nahm einen Schluck Whisky und fand eftdlich die Sprache wieder.
    Seinem knappen Bericht nach war er durch ein Geräusch zwischen den Regalen aufmerksam geworden und hatte sich näher geschlichen. Plötzlich fühlte er einen stechenden Schmerz im rechten Handrücken und wurde auf der Stelle bewußtlos. Den Einstich konnte man jetzt noch sehen. Phil schwor, daß er mit einer Luftpistole außer Gefecht gesetzt worden war.
    Das nächste, was er wußte, war, daß ihn ein Bulle von Mann Über der Schulter durch die Kanalisationsgänge trug. Als er wieder hellwach war, hatte man ihn mit vorgehaltener Pistole gezwungen, bis zum Motorboot mitzukommen. Im Schutz des Schleppers wollten die beiden Gangster die Sperrkette durchbrechen, wurden jedoch durch den Helicopter gestört. Phil wußte noch, daß die beiden Killer schwarze Taucheranzüge an Bord hatten, die sie aber erst angezogen haben mußten, nachdem sie ihn mit dem Kolben einer Berettapistole ins Reich der Träume geschickt hatten.
    »Es war trotzdem ein Mordversuch«, knurrte ich. »Das Steuer war so eingestellt, daß das Boot mit dir spätestens am Ufer zerschellt wäre. Hast du dir die Gesichter merken können?«
    »Der eine war zweifellos Lyman«, sagte Phil bestimmt. »Der andere war ein Stück kleiner und die ganze Zeit über maskiert. Er hatte eine enge Lederkappe auf und darunter einen sehr dunklen Strumpf, der das ganze Gesicht bedeckte.«
    »Das war derjenige, den ich im Vorderraum überrascht hatte, und der sich dann für dich ausgab«, stellte ich fest. »Es würde mich nicht wundern, wenn er den dunklen Fleck auf deinem Jackett mit Tomatenketchup fabriziert hätte.« Wir waren inzwischen am Ufer angekommen, wo zwei Wagen auf uns warteten. In einem saß Mr. High, der uns persönlich empfing und einen genauen Bericht haben wollte. Das andere war ein Krankenwagen, den wir aber nicht benötigten. Phil konnte seinen Denkapparat wieder voll einsetzen, nur die Beule würde er noch einen Tag mit sich herumschleppen müssen.
    »Die Gangster haben versucht, das Schloß zu Laureis Büro zu öffnen«, sagte Mr. High, nachdem wir mit unseren Erzählungen fertig waren. »Offenbar haben sie aufhören müssen, denn wir fanden noch einen verstellbaren Dietrich, den sie in der Eile verloren hatten.«
    »Merkwürdig, daß sie keinerlei Geräte dabei hatten, um den Tresor zu knacken«, sagte Phil. »Als wir ins Boot stiegen, trugen sie nicht einmal eine Aktentasche bei sich.«
    »Wir werden den Fluchtweg noch einmal genau durchsuchen lassen. Vielleicht haben sie die Sachen nur geschickt versteckt. Ich habe jedenfalls vier Kollegen abgestellt, die jeden Quadratzentimeter des Supermarktes untersuchen sollen.«
    Der Fahrer des schwarzen Buick bog bereits in den Hof unserer Fahrbereitschaft ein.
    »Ob der Dampfer mit zu der Bande gehört?« fragte ich den Chef.
    »Er wird bereits unte'rsucht. Den Tip mit den beiden Tauchern habe ich der Wasserpolizei durchgegeben. Wenn die beiden noch unter dem Kahn hängen, haben wir sie in zwei Stunden hier«, sagte der Chef und stieg aus.
    ***
    Zwei Stunden später saß ich geduscht und rasiert in Laureis Büro. Der Filialleiter räusperte sich verlegen und wischte einen Stapel Akten von der ausladenden Schreibtischfläche, so daß sein Kopf frei war.
    »Tut mir leid, daß ich Ihnen nicht geglaubt habe, Mr. Cotton«, sagte er und bot mir eine Zigarre an, die ich dankend ablehnte. »Ich hätte es nicht für möglich gehalten, daß die Kerle bei uns eindringen würden. Aber dank Ihrer Hilfe ist das Geld noch da.«
    »Ich empfehle Ihnen, es in Zukunft abends zur Bank zu bringen«, sagte ich. »Und den Gullydeckel im Fahrstuhl
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