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0483 - Das Girl, das zuviel wußte

0483 - Das Girl, das zuviel wußte

Titel: 0483 - Das Girl, das zuviel wußte
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in die Firma kamen. Er war gerade dabei, den Safe auszuräumen. Hatte er da den alten Mann schon erschlagen? Kein schöner Anblick für eine Lady!«
    Ruth schluckte, sie hörte Jones wie hypnotisiert zu.
    »Nun, wir haben kein Interesse daran, jemanden der Polizei auszuliefern, weder Sie noch den Burschen, der es gemacht hat. Wir wollen nur den Schmuck. Die Steine. Dazu ist uns aber jedes Mittel recht. Jedes, damit wir uns richtig verstehen, denn es sind unsere Steine!«
    »Aber ich weiß doch nichts!« brachte Ruth endlich hervor.
    »Nur den Namen des Mannes!« forderte Jones. »Es muß einer Ihrer Kollegen sein, nun?«
    »Ich habe ihn nicht erkannt!« flüsterte sie. Jones starrte sie einen Moment verblüfft an, dann verdunkelte sich sein Gesicht.
    »Ich warne Sie, Lady, lange habe ich nicht Zeit!«
    »Aber es ist doch wahr, ich habe ihn nicht erkannt.«
    »Reden Sie doch keinen Blödsinn! Er ist Ihnen durch die ganzen Büroräume gefolgt, ist Ihnen die Feuerleiter nachgeklettert, und wir hätten ihn erwischt, wenn Don nicht so dumm gewesen wäre, Ihnen zu folgen, statt dem Mann! Also los!«
    »Ich habe ihn nicht erkannt. Er hat mich erkannt, aber ich ihn nicht!«
    »Sie wollen behaupten, daß Sie kein Licht machten?«
    »Nein! Ich tastete gerade nach dem Schalter, als ich das Geräusch im Büro hörte, man konnte ja schon etwas sehen, es war nicht stockdunkel, durch die Fenster kam etwas Licht von den Straßenlampen, aber es reichte nicht aus, um den Mann zu erkennen!«
    Ruth redete verzweifelt weiter. Sie mußte die beiden Männer überzeugen, aber sie merkte, daß es ihr nicht gelang. Jones schüttelte den Kopf:
    »Nicht mit mir, Lady, ich warne Sie. Ich glaube Ihnen, daß Sie die Steine nicht selber haben. Ich glaube Ihnen, daß Sie nur in die Firma gingen, um irgendwelche Arbeiten zu holen, aber ich kaufe Ihnen nicht ab, daß Sie den Mann nicht erkannten! Wer ist es? Steward Martens?.- Oder Barry Lennox? Oder Jackson Lewis? Los, wer? Warum schweigen Sie?«
    »Weil ich es nicht weiß!«
    »Er ist Ihnen doch heute wieder gefolgt! Er war in Ihrer Wohnung, hm?« Ruth brachte kein Wort mehr hervor. Sie schüttelte wieder stumm den Kopf. Jones stand auf. Bertie machte ein paar Schritte auf Ruth zu.
    Sie öffnete den Mund, um zu schreien, aber Berties Pranke legte sich wie ein riesiges hartes Kissen darauf und verschloß ihn.
    Als wir den hellerleuchteten Teil der Fifth Avenue verließen, schaltete ich das Rotlicht aus. Geräuschlos bog der Jaguar in die Nebenstraße ein und rollte dicht am Bordstein entlang.
    Der Eingang des Hotels lag völlig leer und verlassen da. Ich spürte, wie mir kalt wurde. Wo war der Streifenbeamte? Wo war der Mann mit dem komischen Hütchen, Don Mattews, der hier gesehen worden war?
    Ich entsicherte meine Waffe und stieß die Hoteltür auf.
    In dem Augenblick hörten wir unterdrücktes Keuchen von der Treppe her. Wir rannten los.
    Auf halbem Weg stürzte uns ein Mann entgegen, er war gebaut wie eine Dampfwalze und versuchte, zwischen uns durchzubrechen.
    »Halt, oder ich schieße!« rief hinter ihm eine Stimme. Der Mann achtete nicht darauf. Er versuchte, Phil mit einem Faustschlag aus dem Weg zu räumen, aber er schaffte es nicht. Sein eigener Schlag brachte ihn aus der Richtung und ließ ihn genau in meine ausgestreckten Arme hineintaumeln. Die harte Berührung mit meiner Waffe weckte ihn auf.
    Noch bevor er reagieren konnte, hatten Ray und Phil ihn gepackt und drehten ihm die Arme auf den Rücken. Ich hörte die Handschellen klicken und erkannte erst jetzt, daß es der Mann mit dem karierten Hütchen war. Allerdings ohne das Hütchen und ohne seine dicke Brille.
    »Sie sind verhaftet, Don Mattews!« sagte ich leise.
    »Das war knapp!« sagte über uns eine Stimme. Der Mann, der uns entgegenkam und außer seiner Dienstwaffe auch noch die Brille und das Jägerhütchen mitbrachte, trug die Uniform eines Streifenbeamten.
    »Seine Waffe ist irgendwo in das Treppenhaus gefallen!« sagte er und nahm uns Don Mattews ab.
    Wir rannten weiter.
    Hinter der Tür von Ruth Ripleys Zimmer war es still.
    Ich stieß die Tür auf.
    Außer dem Girl war niemand zu sehen.
    Sie saß auf einem Stuhl, gefesselt und geknebelt, wie wir es zuletzt bei Hank Davis gesehen hatten.
    Ray lief auf sie zu. Sie bewegte sich nicht.
    »Mein Gott!« stieß Ray zwischen den Lippen hervor. Ich war ihm gefolgt und hob das Gesicht des Girls an. Ich konnte keine Verletzung entdecken.
    »Sie ist nur ohnmächtig!« sagte ich. Phil
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