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0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

Titel: 0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden
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Place«. Er spürte zwar jetzt noch einen kleinen Schmerz, aber er dachte nicht daran, Hywood dessen Erfolg zu bestätigen.
    Der Captain lächelte verständnisvoll. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, klopfte es heftig an die Tür.
    »Herein!«, rief Hywood.
    Es war Lieutenant Myers von der Mordabteilung.
    »Aha, da haben wir ja diesen kecken Burschen«, stellte er fest und musterte interessiert den Mann aus Daddys Place.
    »Kennen Sie sich tatsächlich nicht?«, fragte Hywood.
    Das Gesicht des Lieutenant sprach Bände.
    Der Captain lächelte amüsiert. Er weidete sich an dem verwunderten Gesichtsausdruck seines Kollegen in Zivil. Einige Sekunden lang genoss er das Gefühl, ein Geheimnis zu kennen.
    »Darf ich Lieutenant Myers aufklären?«, wandte er sich dann wieder an den Mann, der ihn in der Unterweltkneipe tätlich angegriffen hatte.
    Er nickte.
    »Lieutenant Myers, dies ist unser Freund und ehemaliger Kollege Joe Brandenburg.«
    »Ehemaliger Kollege?«, fragte der Beamte der Mordabteilung und legte dabei die Betonung auf das Wort ehemalig.
    »Ja, bis vor einigen Wochen war Mr. Brandenburg Captain der City Police und Leiter eines Reviers im Norden von Manhattan. Während eines Großeinsatzes traf er unseren gemeinsamen Freund und Bekannten, den G-man Jerry Cotton. Was soll ich lange reden - Mr. Brandenburg reichte seine Bewerbung beim FBI ein, wurde kürzlich angenommen und ist jetzt FBI-Beamter. Allerdings steht ihm der Besuch der FBI-Schule noch bevor. Wie es kommt, dass er jetzt schon aktiv tätig ist, hat er mir selbst noch nicht erzählt.«
    Brandenburg war auf einmal ganz ernst. »Ich sage Ihnen wohl nichts Neues, wenn ich daran erinnere, dass dieser dreifache Mord in Daddys Place innerhalb weniger Tage das sechste Ereignis dieser Art war. Insgesamt sind seit vorigem Montag in New York elf Gangster auf diese Weise stumm gemacht worden. Immer in aller Öffentlichkeit. Immer vor zahlreichen Zeugen.«
    Captain Hywood und Lieutenant Myers nickten bestätigend.
    »Wir müssen damit rechnen, dass dieser Gangsterkrieg über kurz oder lang auf die Straße getragen wird. Dann werden sich die Gangster nicht mehr allein gegenseitig umlegen, sondern gefährden auch Unbeteiligte. Das ist wohl das Hauptproblem«, vermutete Lieutenant Myers.
    »Es ist Ihr Hauptproblem«, sagte Joe Brandenburg und lachte dann belustigt auf.
    Hywood schaute ihn erstaunt an. »Finden Sie das lustig, Joe?«
    Brandenburg schüttelte den Kopf. »Nein, mir ist nur gerade aufgefallen, mit welcher Selbstverständlichkeit ich von ›Ihrem‹ Problem spreche. Mit ›Ihrem‹ meine ich die City Police, der ich selbst noch bis vor ein paar Tagen angehört habe. Jetzt rede ich schon wie ein alter G-man, dabei bin ich ein blutiger Anfänger.«
    »Blutiger Anfänger ist gut«, sagte Hywood. »Sie scheinen von Ihren neuen Kollegen schon manches gelernt zu haben. Oder war es reiner Zufall, dass Sie gerade im richtigen Moment in Daddys Place auftauchten?«
    Brandenburg angelte sich eine Zigarette aus seiner Packung. Während er sie anzündete, schaute er über die Flamme seinen bisherigen Kollegen Hywood an.
    »Sie werden lachen, aber es war tatsächlich Zufall. Das FBI ist wegen dieses Gangsterkrieges ebenso beunruhigt wie wir, das heißt, wie die City Police. Allerdings aus anderen Gründen. In der 69. Straße, also im FBI-Districtgebäude, ist man der Meinung, dass die New Yorker Gangster sich nicht ohne Grund gegenseitig umbringen. Irgendjemand muss etwas Großes im Schilde führen. Was das sein könnte, ist unbekannt. Ich gehöre mit einigen FBI-Leuten aus dem Innendienst zu den Glücklichen, denen man auf Grund ihrer in der Unterwelt vermutlich unbekannten Gesichter zutraut, eine Spur finden zu können. Erst wenn eine Spur vorhanden ist, sollen unsere übrigen Kollegen eingesetzt werden.«
    »So kamen Sie also, wenn ich es recht verstehe, heute als Lockvogel in Daddys Place, «, vermutete Lieutenant Myers. »Mit dem Risiko, womöglich selbst zu den Opfern dieses Gangsterkrieges zu gehören.«
    Joe Brandenburg schüttelte den Kopf. »Nein, Lieutenant, die drei Kerle, die in Daddys Place auf tauchten, wussten sehr genau, wer auf der Abschussliste stand.«
    »Sie haben also eine Spur?«, stieß Myers sogleich nach.
    Brandenburg zog erst noch einmal an seiner Zigarette, dann gab er völlig unerwartet Antwort. »Ich glaube, wir haben ohnehin keinen Grund, ihn lange festzuhalten.«
    »Doch«, sagte Brandenburg, »denn Scotty Rock ist bisher der einzige
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